Die Katholiken in Lützenhardt feiern am Sonntag, 14. Juni, das Kirchenpatrozinium mit einem Festgottesdienst. Am heutigen Freitag wird das Hochfest auch schon begangen. Eine Herz-Jesu-Statue ziert den Altarraum in dem gleichnamigen sakralen Bauwerk an der Kirchbergstraße. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Hochfest am heutigen Freitag und Hochamt am Sonntag

Von Walter Maier

Waldachtal-Lützenhardt. Das Heiligste Herz-Jesu-Hochfest feiert die katholische Kirchengemeinde Lützenhardt heute, Freitag, 12. Juni. Um 18 Uhr wird das Allerheiligste ausgesetzt. Die Gläubigen versammeln sich in eucharistischer Anbetung in der Herz-Jesu-Kirche. Abschließend wird der Segen erteilt. Um 19 Uhr am heutigen Herz-Jesu-Freitag ist dann Abendmesse.

Die Katholiken in Lützenhardt begehen ihr Kirchenpatrozinium mit einem Festgottesdienst am Sonntag, 14. Juni. Das Hochamt zu Ehren des Heiligsten Herzens Jesu um 10.30 Uhr wird der Chor Laudate musikalisch mitgestalten. Das diesjährige Gemeindefest wurde schon auf den Fronleichnamstag vorgezogen.

Verehrt seit alters her wird das "Heilige Herz Jesu". Es hat seine Wurzeln in der mittelalterlichen Christusfrömmigkeit. Allein von 1851 bis 1905 wurden in der Diözese Rottenburg-Stuttgart über 200 neue Kirchen gebaut. Dazu zählt auch die Herz-Jesu-Kirche in Lützenhardt, für die 1903 der Grundstein gelegt wurde. Der in der Diözese seinerzeit wohl meistbeschäftigte und berühmteste Architekt Josef Cades aus Stuttgart wurde mit dem Neubau beauftragt. Stattliche 39 Kirchbauten gehen in der Diözese auf seine Pläne zurück. Nach zweijähriger Bauzeit hat Bischof Wilhelm von Keppler am 26. Oktober 1905 das Gotteshaus in Lützenhardt geweiht. Damals war es ein großes Festereignis für die Gemeinde. Durch seine exponierte Lage auf dem Kirchberg ist das sakrale Bauwerk mit seinem 34 Meter hohen Turm nicht nur ein hervorstechendes Monument, sondern ein Wahrzeichen für den ganzen Ort. Im Jahr 2013 ist der weithin sichtbare, beherrschende Kirchturm für rund 100 000 Euro grundlegend saniert worden.

1930 hielt elektrisches Licht Einzug in die Kirche an der Kirchbergstraße

Erst 1930 hielt elektrisches Licht Einzug in die Kirche an der Kirchbergstraße. 1936 und 1971 bis 1974 ist das neugotische Gotteshaus renoviert worden. 1981 wurde die neue Herz-Jesu-Glocke in "es" mit 1100 Kilogramm und der Inschrift "Heiligstes Herz Jesu, erbarme Dich unser" geweiht.

Der eigentliche kirchliche Festtag ist der 1. Juli. Nach den Visionen der Nonne Margareta Maria Alacoque wurde es auf den jetzigen Termin festgelegt, auf den Freitag nach dem zweiten Sonntag nach Pfingsten. 1856 ist es als ein Fest in der gesamten römisch-katholischen Kirche eingeführt worden. Seit 1970 gilt es als Hochfest im römischen Messbuch. Das Herz Jesu-Fest ist das Sinnbild und der Inbegriff der gottmenschlichen Liebe und des ganzen Innenlebens Jesu. Es ist Zeichen und Ausdruck des göttlichen Erbarmens der Sühne für unsere Sünden, unser Friede und unsere Versöhnung.

Wie kamen die Christen ins Waldachtal: Nach Christi Geburt wohnten neben den Ureinwohnern auch Römer, Alemannen und Franken im hiesigen Raum. Beweise dafür sind Funde in Altheim und Salzstetten und die verschiedenen Römerstraßen und für die alemannisch-fränkische Bewohnerschaft die vielen Ortsnamen, die auf –heim oder –ingen enden. Wahrscheinlich kam das Christentum durch römische Soldaten und Kaufleute in unsere Gegend, wurde aber durch die heidnischen Alemannen unterdrückt. Erst als die Alemannen um 500 durch die Franken besiegt wurden, konnte der christliche Glaube Platz ergreifen. 779 wird bereits eine Kirche in Waldach erwähnt.