Die Waldachtaler wollen weniger Steuern für ihre Vierbeiner zahlen. Foto: Hopp

Online-Petition: Ziel von 500 Unterschriften schon erreicht. Waldachtaler schlagen niedrigere Erhöhung vor.

Waldachtal - Kristin Seeger gibt nicht auf. Gemeinsam mit anderen Hundebesitzern, die empört über die drastische Erhöhung der Hundesteuer, möchte sie Bürgermeisterin Annick Grassi ihre Petition vorlegen. Ihr Ziel: eine Senkung der Erhöhung.

Kristin Seegers offene Online-Petition "Frau Grassi, Nein zur Steuererhöhung von 33,33 Prozent" läuft noch acht Tage, doch ihr Ziel von 500 Unterschriften hat sie schon lange erreicht. Unterzeichner nicht nur aus Waldachtal, sondern aus ganz Deutschland und sogar Italien teilen ihre Meinung. Sie alle sehen nicht ein, dass die Hundesteuer so drastisch erhöht wird, ohne dass es in der Gemeinde Waldachtal ausreichende Entsorgungsmöglichkeiten für Hundekot gibt. Von dem durchschlagenden Erfolg der Petition ist Seeger selbst überrascht. Das berichtet sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie sagt: "Ich bin sehr positiv überrascht über die erfolgreiche Petition. Dass wir auch Unterstützer von außerhalb haben zeigt, dass viele Menschen die Hundesteuer als generelles Problem ansehen und auch nicht verstehen, warum diese überhaupt erhoben wird."

Gesprächstermin mit Bürgermeisterin Grassi ist am 30. November

Wie sie es von Anfang an geplant hatte, hat sich Seeger mit Waldachtals Bürgermeisterin Annick Grassi auf einen Gesprächstermin geeinigt, an dem die Petition offiziell übergeben werden soll. Das soll am 30. November geschehen. Gemeinsam mit einigen weiteren Hundebesitzern möchte sie auf das Rathaus gehen und fordern, dass die Erhöhung reduziert wird.

Den Protestierenden geht es vor allem auch darum, wofür die Einnahmen aus der Hundesteuer verwendet werden. Seeger sagt: "Wir sind gespannt, welche Verwendungszwecknachweise uns vorgelegt werden, da uns immer noch allen unklar erscheint, wo die bisherigen Einnahmen hinfließen. Da die Hundesteuer nicht zweckgebunden ist, kann man nicht glauben, dass die bisherigen Einnahmen von 30.600 Euro für Kotentsorgung und Reinigung der Mülleimer drauf gehen." Denn fehlende Stationen zur Entsorgung von Hundekot sieht Seeger als ein großes Manko in Waldachtal. Lediglich in Lützenhardt stehen ein paar Behälter. Die drastische Steuererhöhung wäre noch eher nachvollziehbar, wenn alle Ortsteile der Gemeinde mit Hundekotstationen zugepflastert wären.

Die Frage, ob sie ein Bürgerbegehren einreichen wird, falls sie auf die dafür notwendige Zustimmung von sieben Prozent der Einwohner Waldachtals zählen kann, lässt Seeger noch offen. Fest steht nur: Sie möchte auf keinen Fall aufgeben. Frei nach dem Motto "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt".