Keine Chance für den Dummie: Das Fahrzeug erfasst das Objekt trotz Vollbremsung und überrollt es. Foto: Wagner

Die Polize bringt Kindern beim Busunternehmen Schweizer das richtige Verhalten bei. 415 Schüler sind dabei.

Waldachtal-Lützenhardt - Bereits zum zehnten Mal finden die Projekttage zum Thema Busfahren statt, die durch die Zusammenarbeit von Schulen, dem Verkehrsbetrieb Schweizer in Waldachtal und der Polizei entstanden sind. Hintergrund der Aktion sind präventive Maßnahmen für Fünftklässler, von denen die meisten erstmals mit dem Bus in die Schule fahren.

Vier "lebendige" Stationen auf dem Gelände und im Verwaltungsgebäude des Unternehmens Schweizer warteten auf die Kinder, die nachhaltig für den sicheren Schulweg geschult werden sollen.

Vor allem wollen die Polizeibeamten Matthias Klumpp, Wolfgang Franz, Walter Kocheise und Karl Müller von der Polizei Freudenstadt, dass die Kinder Gefahrenbereiche rund um den Schulweg erkennen und entsprechend handeln. Vor allem auch das richtige Verhalten soll Sicherheit an den Bushaltestellen bringen.

Busfahrer loben: Übungen sorgen für besseres Verhalten

Darüber hinaus lernen die Kinder, wie sie ihren Schulweg mit dem Bus am sichersten zurücklegen. Die Polizei lobt dabei ausdrücklich das Engagement des Unternehmens, das Busse und Fachpersonal für das Projekt zur Verfügung stellt. An den fünf Projekttagen, die derzeit stattfinden, werden die Schüler und ihre Lehrer von den Bussen an den jeweiligen Schulen abgeholt und später wieder dorthin zurückgebracht.

Betriebsleiter Gerd Walter sowie Hausmeister Werner Link übernehmen die theoretischen Schulungen, in denen unter anderem auch die Sicherheitseinrichtungen und über das richtige Verhalten in den Bussen informiert wird. In einer Betriebsführung unter Leitung von Norman Weiß erfahren die Kinder viel Interessantes über die Aufgaben eines Reise- und Verkehrsbetriebes.

Die Busfahrer des Unternehmens, Thomas Stölzle, Norman Weiß und Werner Link bestätigen, dass die Projekttage mit den Schulklassen eine echte Verbesserung des Verhaltens zur Folge haben, sobald die Kinder anschaulich auf die Gefahren hingewiesen worden sind.

Die Kinder lernen dabei etwa das richtige Verhalten an der Bushaltestelle beim Ein- und Aussteigen, das richtige Sitzen im Bus sowie den Gebrauch der Sicherheitseinrichtungen. Aber auch Themen der Sachbeschädigungen und des Vandalismus werden behandelt, wobei die Beamten der Polizei auch auf Zivilcourage und Belohnung für Tätererkennung hinweisen. Die Projekttage finden seit Montag statt und dauern noch bis zum heutigen Freitag dieser Woche an.

Besonders beeindruckend ist ein simulierter Unfall

Insgesamt zehn Schulen mit 415 Schülern der fünften Klassen beteiligen sich daran.

In diesem Jahr sind es Realschulen, Gymnasien und Werkrealschulen aus Horb, Dornstetten, Schopfloch, Altheim, Pfalzgrafenweiler, Waldachtal, Loßburg und Dornhan.

Die Zusammenarbeit von Unternehmen und Polizei trägt bereits dann Früchte, wenn erreicht wird, dass sich die Schulwegkultur nachhaltig für Busfahrer sowie Schüler verbessert. Kinder lernen schnell und gerne, vor allem dann, wenn sie aktiv beteiligt sind: So dürfen sie in der Fahrzeughalle unter Beachtung aller Sicherheitsvorkehrungen eine Scheibe zertrümmern oder einmal auf dem Fahrersitz des Busses Platz nehmen, um zu erkennen, dass sich ihre Schulkameraden oft im toten Winkel der Spiegel aufhalten. Besonders beeindruckend für die Kinder ist ein simulierter Unfall mit einer Schaumstoffpuppe, die aus dem toten Winkel auf ein fahrendes Fahrzeug trifft und dabei meterweit weggeschleudert wird.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Strategie der Projekttage und die Zusammenarbeit von Polizei und Reiseunternehmen hin zu einem sicheren Schulweg gelohnt, wie Betriebsleiter Walter betont. Wenn dann auch noch die Busfahrer von merklichen und sogar nachhaltigen Verbesserungen zum sicheren Verhalten der Kinder berichten, ist das Ziel zum sicheren Schul- und Nachhauseweg erreicht.