Die Dirndl-Trägerinnen des gastgebenden Liederkranzes Salzstetten kümmerten sich beim Weinfest um das Wohl der Gäste, die mit erlesenen Pfälzer Spitzenweinen verwöhnt wurden. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Dirndl-Festival auf dem Weinfest in Salzstetten / Gute Laune und vergnügte Gäste / Liederkranz als Top-Gastgeber

Von Walter Maier

Waldachtal-Salzstetten. Pfälzer Weine, starke Männerchöre und im Service charmante Sängerinnen im Dirndl gingen beim ersten Weinfest des Liederkranzes Salzstetten eine Symbiose ein.

Gute Laune und Geselligkeit herrschte im Gemeindesaal beim Weinfest des Liederkranzes Salzstetten. Sigrid Bolsinger und ihr Team zauberten durch kreative Dekorationen ein wunderbares Frühlingsflair.

Mit Chorleiter Victor Brose am Klavier stimmte der durch Frauen verstärkte Shantychor Salzstetten auf weinselige Stunden ein: "Wenn der Wein blüht". Sie berührten mit dem anspruchsvollen "Die Zeit". Schmissig interpretierten sie das Seemannslied "Gorch Fock".

Der Vize-Vorsitzende Eugen Faßnacht hieß viele Besucher willkommen: "Der Wein ist unter den Getränken das Nützlichste, unter den Arzneien das Schmackhafteste, unter den Nahrungsmitteln das Angenehmste." Er zitierte Theodor Heuss: "Wer Wein säuft, der sündigt. Wer Wein schlürft, der genießt." Vorsitzende Adelheid Singer bedauerte, dass eingeladene auswärtige Chöre wegen anderer Verpflichtungen kurzfristig absagen mussten.

Winzer Philip Hochdörffer und seine Mutter Ulrike aus Landau, der größten Weinbaugemeinde Deutschlands, luden zu einer Pfälzer Weinprobe ein. Für jeden Geschmack war etwas dabei, vom im Holzfass gereiften Dornfelder Rotwein über den fruchtaromatischen Chardonnay bis zum saftig-süßen Muskateller. Der 33-Jährige, der im Landauer Stadtteil Nußdorf mit seinen Eltern 80 000 Rebstöcke auf 20 Hektar Rebfläche in Eigenregie bewirtschaftet, glänzte mit prämierten Spitzenweinen.

Der Salzstetter Musikus Gebhard Steimle gab auf seinem Akkordeon Gas: Der Alleinunterhalter spielte die Hits von heute und gestern rauf und runter: Von der Filmmusik "Der dritte Mann" bis zu dem aktuellen Helene Fischer-Gassenhauer "Atemlos".

Sangeslust pur: "Ännchen von Tharau war gestern", meinte der Eutinger Bernd Krauß in der Talheimer Sängerkluft. Mit der "Freundschaft" Talheim präsentierte sich ein Männerchor moderner Prägung aus der Nachbarschaft, der zu den besten in der Region zählt. Mit forscher Performance eroberten die Sänger aus dem Horber Stadtteil mit ihrem elanvollen Dirigenten Peter Straub im Nu die Sympathien. Dazu passte die kompetente Moderation des Talheimer Vorsitzenden Franz Rupp, der aus der Waldachtalgemeinde Lützenhardt stammt. Rupp erzählte sinnlich die Geschichten zu den Liedern. Der Chef des Männerchors fragte: "Der Mann schwelgt in seinen Frühlingsgefühlen, stimmt’s?" Daraufhin sangen seine Kameraden ein Volkslied aus Dalmatien: "Als du noch ein kleines Mädchen warst, liebtest du das Meer. Nun, da du groß geworden bist, liebst du einen Mann, der das Meer befährt." Ins Gefüge passte die weitere Weise: "Ich liebte einst ein Mädchen". Sänger-Gymnastik betrieben die Talheimer zum Klang der Blasmusik des "Marsch a cappella", auch "Zottlmarsch" genannt.

Auf den sieben Hügeln von Salzstetten Reben anzubauen statt Streuobstwiesen, um Wein statt Apfelmost trinken zu können, wünschte Franz Rupp aus nachbarschaftlicher Verbundenheit.

Im Gespräch mit unserer Zeitung ließ es die Vorsitzende Adelheid Singer noch offen, ob es im nächsten Jahr ein zweites Weinfest am Abend oder wieder das herkömmliche, aber erfolgreiche Frühlingsfest geben wird: "Das hängt von unserem Festerlös ab."