Künstlerin Karin Letzgus in Aktion: Schwungvoll malt sie ins farbstarke Abstrakte. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunst: Tumlinger Hobbymalerin Karin Letzgus bereichert Winterträume-Ausstellung bei Wohnwunder Bohnet

Waldachtal-Tumlingen. "KaLLe" in Aktion: Die Tumlinger Hobbymalerin Karin Letzgus verwandelte die Schreinerei Bohnet an zwei Tagen in ein Maler-Atelier. Im Rahmen der Winterträume-Ausstellung bei Wohnwunder Bohnet war sie live bei ihrer künstlerischen Arbeit zu erleben.

"Alles in warmen Farben", lautet ihr Credo. "Ich bin einfach ein Sommermensch." Rein experimentell schuf sie an einer mit Dispersionsfarbe grundierten großen Spanplatte mit schwungvollen Bewegungen mittels Acrylfarben bunte abstrakte Formen. "Obwohl ich eigentlich Wasser nicht mag, kommen immer wieder Fische und Vögel heraus." Pferde-Motive sind freilich die eigentliche Domäne der Pferdenärrin. Malen nach eigenem Gusto hat für Karin Letzgus nach eigenen Worten etwas ungemein Befreiendes an sich.

Zur Ausstellungseröffnung holte die Tumlinger Künstlerin wieder ihre Schwester Annette Probst, eine versierte Pop-Kirchenmusikerin, mit ins Boot. Bei den zahlreichen Zuschauern und Zuhörern in den Räumen von Wohnwunder Bohnet kam die Vernissage zur Kunstausstellung gut an. Mit Gesang und Piano gaben die beiden Schwestern Karin Letzgus und Annette Probst eine eindrucksvolle Vorstellung, die mehr an einen Kleinkunstabend denn an eine Ausstellungs-Eröffnung erinnerte. Die unterhaltsam von "KaLLe" dargebotenen Geschichten um die farbstarken Bilder unterlegte Annette Probst mit dem passenden Klangteppich und sorgte ausdrucksvoll mit ihren warmen und volltönenden Stimme für eine dichte, den visuellen Eindruck der Bilder verstärkenden Atmosphäre. Der Bilder-Bogen spannte sich über Lebensfreude versprühende, herum turnende kleine Unruhegeister namens Tipps-Tapps bis hin zu ernsten Themen des Lebens. Die Malerin präsentierte auch Werke aus ihrer Sommerbilder-Ausstellung von ihrer Andalusien-Reise, welche sie schon im Canape in Dornstetten ausgestellt hat.

Bei der Bildfolge "Enge Weite, Licht am Ende des Tunnels, Zeit danach" gelang es der Künstlerin, ihr Publikum von ausgelassener Urlaubsstimmung mit in diese Bereiche des wirklichen Lebens in Stress und der Hektik mitzunehmen. Ihre Auflösung fand der nachdenkliche Teil der Vorstellung in dem lebensnahen, von Annette Probst selbst komponierten und getexteten Lied "Perfect Simplicity", in dem es um Atemholen, Kompliziertheit und Einfachheit geht.

Die abschließende Geschichte um Verbindung und Freundschaft zwischen Tier und Mensch rundete das Programm mit einer Musik fürs Herz ab. Eingebettet war darin das Thema Beziehung, das sich um die Begegnung mit einem andalusischen Kampfstier rankte. Diese Vernissage machte die Bilder mit Auge, Ohr und Gefühl regelrecht erlebbar und leitete dadurch zu einem Abend mit vielen angeregten Gesprächen und Begegnungen über.