VfB Cresbach will Freizeitsport-Sparte weiter stärken / Vorstand will mit neuer Halle in die Zukunft investieren

Von Eberhard Wagner

Waldachtal-Cresbach. In der Hauptversammlung des VfB Cresbach-Waldachtal am vergangenen Samstag blickte der Vorsitzende Klaus Ziefle auf ein erfolgreiches Jahr 2014 zurück. Finanziell wie auch sportlich ist der Verein gut aufgestellt und für die Zukunft gerüstet. Ziefle: "Wir erleben einen wahren Boom beim Kinderturnen, die Mitgliederanzahl ist mit 537 Vereinsangehörigen stabil, das Sportangebot konnte erweitert werden und unsere Veranstaltungen sind von Erfolg gekrönt."

Doch Ziefle und sein Vorstandskollegium erkennen auch die Gefahren: "Wir haben große Probleme, genügend freiwillige Helfer bei den Festen und Veranstaltungen zu gewinnen. Ebenso schwer ist es, genügend qualifizierte Trainer und Betreuer für die Jugendlichen und Sporttreibenden zu finden."

Der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses Karlheinz Wurster sowie Kassierer Eberhard Beil bezeichneten das Wirtschaftsjahr trotz Investitionen des Vereins als ausgeglichen.

Im sportlichen Bereich präsentiert sich der Verein in fast allen Sparten überaus erfolgreich. Besonders gewaltig entwickelt sich der Freizeitsport unter Peter Epple, wo neben Tischtennis, Herren-, Frauen- und Seniorengymnastik auch Biking, Kursangebote und neuerdings auch Zumba angeboten werden.

Tennis-Spartenleiter Thade Bredtmann mahnte an, dass in naher Zukunft Investitionen notwendig sein werden, um die Tennisplätze wieder in einen guten, bespielbaren Zustand bringen zu können.

Die Fußballsparte mit Christian Hayer und Gunnar Ziefle, die eine erfolgreiche Kooperation mit dem FC Kickers Lützenhardt pflegt, weist optimistische Ergebnisse aus. Neben Tischtennis (Roland Diehm) ist vor allem auch die Jugendabteilung unter Bernd Schittenhelm bestens aufgestellt. Allein im Jugendfußball (Bärbel Möhrle) spielen derzeit in der SGM Waldachtal rund 100 Kinder und Jugendliche; 33 davon stellt der VfB. 18 Trainer und Betreuer (sechs vom VfB) betreuen dabei die Jugend. Im Eltern-Kinderturnen (Sonja Hayer) tummeln sich 15 Kinder, das Turnen der "Midis" im Alter zwischen vier und fünf Jahren wurde ebenfalls neu aufgestellt. Die Tischtennisjugend unterhält fünf Mannschaften im Alter zwischen sechs und 18 Jahren.

Nur eine Sparte muss eingestellt werden: "Eine Ära geht zu Ende", stellte der scheidende Wanderwart Gerhard Wirsdorf fest. Er führte die Abteilung Volkswandern seit 2002 an und muss nun aus beruflichen Gründen aufhören. Der Vorsitzende Ziefle würdigte die großen Leistungen Wirsdorfs während dieser langen Zeit und belohnte dessen engagierte Arbeit mit einem Geldgeschenk.

Bürgermeisterin Annick Grassi zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt an sportlichen Aktivitäten, die der Verein den Sporttreibenden in Waldachtal bietet.

Der Vorstand denkt jedoch noch weiter in die Zukunft und sieht vor allem große Chancen und Möglichkeiten im Bereich des Freizeitsports: Ziefle und sein Vorstand hegen bereits Pläne, eine neue Sporthalle zu errichten. Inzwischen habe man zwei Hallen besichtigt, Pläne überarbeiten lassen und bereits ein Gespräch mit Bürgermeisterin Grassi geführt.

Am 12. Mai will der Vorstand nach Stuttgart zum WLSB reisen, um sich dort von einem Bauexperten beraten zu lassen. Außerdem soll abgeklärt werden, welche Summen beim Neubau einer Halle zuschussfähig sind. "Finanziell ist das Projekt machbar", schätzt Finanzchef Eberhard Beil die Sachlage ein. "Mit Klaus Ziefle an der Spitze des VfB und der Hilfe aller Mitglieder sollte uns das gelingen."

Doch Ziefle wollte bereits im vergangenen Jahr den Vorsitz abgeben und steht, wenn es nach seinem Willen geht, nächstes Jahr nicht wieder zur Wahl. Der zweite Vorsitzende Markus Rauschenberger hatte zuvor bereits die Mitglieder sensibilisiert, einen neuen, geeigneten ersten Vorsitzenden ab 2016 vorzuschlagen. Freilich wissen die Sportler um den Wert ihres Vorsitzenden und hoffen, dass er weitermacht.

Sollte der Bauausschuss zur Erkenntnis kommen, dass die neue Halle gebaut werden soll, steht den Mitgliedern eine außerordentliche Mitgliederversammlung bevor, in der sie eine Entscheidung treffen müssen. Eine Option wäre auch, die alte Halle zu sanieren, doch das geht ebenso ins Geld wie ein Neubau. "Diese Halle könnte als Festhalle genutzt werden, während die neue Halle ausschließlich dem Sport für das ganze Waldachtal dient", sagte Ziefle. Als grobe Kostenschätzung stehen 370 000 Euro für das Bauvorhaben im Raum.

Ob Ziefle sein weiteres Engagement als erster Vorsitzender des VfB von der Entscheidung pro oder kontra einer neuen Halle abhängig macht, ließ er nicht durchblicken.

Außergewöhnlich war auch der Antrag von Gerhard Schittenhelm, der anregte, dass Senioren ab 65 Jahren einen Mitglieds-Jahresbeitrag von 10 Euro entrichten sollen. Bisher war diese Altersgruppe von jeglichen Beiträgen freigestellt. "Der Verband muss für jedes Mitglied rund 10 Euro an die verschiedenen Fachverbände des Landes abführen", bestätigte Kassierer Beil. "Uns Rentnern geht es gut", konstatierte Schittenhelm. "Es wird keinem weh tun, 10 Euro im Jahr an den Verein zu geben." Mit acht Enthaltungen wurde dieser Antrag von der Versammlung angenommen und gebilligt.

Bei den Wahlen wurden der zweite Vorsitzende Markus Rauschenberger sowie Kassier Eberhard Beil einstimmig in ihren Ämtern für weitere zwei Jahre bestätigt.