Beim gut besuchten Missionsgottesdienst in der Katholischen St. Agatha-Kirche meinte Kolping-Vizepräses Wilhelm Pöndl, man müsse sich wie der "gute Hirte Jesus" um die Schwachen kümmern wie ein Schafhirte um seine Lämmer. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: "45 Jahre Aktion Entwicklungshilfe" ist das Motto beim Aktionstag der Kolpingsfamilie Salzstetten

Von Walter Maier

Waldachtal-Salzstetten. Direkthilfe leistet die Kolpingsfamilie Salzstetten für ausgewählte Projekte in Peru, im Kongo und Indonesien. Beim Aktionstag 2016 stand die Jubiläumszahl "45 Jahre Aktion Entwicklungshilfe" im Mittelpunkt.

"Was die Kolpingsfamilie in nahezu einem halben Jahrhundert geleistet hat, ist unbeschreiblich", hob der ehemalige Kolping-Vizepräses Diakon Wilhelm Pöndl beim Missionsgottesdienst in der Katholischen St. Agatha-Kirche hervor. In einer Zeit der Globalisierung mit Internet und Smartphone sei es heute nicht selbstverständlich, anderen unter die Arme zu greifen. "Der ›gute Hirte‹ hat in unserer Gemeinde Menschen gefunden, die ihre Begabungen einsetzen." Pöndl dankte der Kolpinggemeinschaft für ihr soziales Engagement im Zeichen der Nächstenliebe.

Aktionsleiter Hans Dausch von der Kolpingsfamilie sagte: "Krieg und Armut haben nur wenige von uns erlebt. Heute haben wir Asylsuchende in Salzstetten vor unserer Haustür. Seit 1971 sind über 142 000 Euro für die Salzstetter Missionsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika gespendet worden. Die Barspenden und Überweisungen gehen 1:1 an die Projekte." Kolping-Schatzmeister Dausch bekräftigte in seinen Gruß- und Dankesworten an die Spender: "Die Kolpingsfamilie möchte diesen Weg fortsetzen." Die Brücke zu den Salzstetter Missionsprojekten schlugen das Gebet der Vereinten Nationen und das Gebet der Kolpingsfamilie.

24 Sammler der Kolpinggemeinschaft baten bei einer Haussammlung um eine Zuwendung für Mitchristen in aller Welt, die mit wenig auskommen müssen und weniger gute Perspektiven haben. Das vorläufige Ergebnis der Haussammlung beläuft sich auf über 3167 Euro. Es besteht auch die Möglichkeit, Spenden zu überweisen, auf die Konten der Kolpingsfamilie bei den örtlichen Banken.

An die Spender verteilte die Kolpingsfamilie als Dankeschön eine Grußkarte der Benediktinerabtei Königsmünster mit dem Motiv einer Makonde-Schnitzerei aus Tansania. Kolping-Vizepräses Pöndl informierte über die drei Projekte in diesem Jahr. Die Hilfe zur Selbsthilfe erreicht Kinder aus armen Familien in Huànuco in Peru, die täglich ein warmes Mittagessen bekommen. Seit 45 Jahren unterstützt die Heimatgemeinde von Comboni-Pater Anton Dettling, der über 20 Jahre im Anden-Hochgebirge missionarisch wirkte, diese Kinderspeisung. Straßenkindern in Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) kommt ein Anteil aus dem Aktionserlös zugute. Und auf der indonesischen Blumen-Insel Flores wird die Arbeit von Kindergärten durch Steyler-Pater Anton Kappler gefördert, der vor zwei Jahren in der Waldachtalgemeinde seine Arbeit vorstellte.

"Jesus als guter Hirte ist eine Bezeichnung mit enormer politischer Sprengkraft", erklärte Kolping-Vizepräses Wilhelm Pöndl. Das sei eine hohe Messlatte für alle Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft, welche die Rahmenbedingungen für eine gerechtere Gesellschaft setzen müssen. Pöndl: "Wir alle sind gefragt, unsere Hirtenaufgabe wahrzunehmen und uns nach Kräften um Menschen zu kümmern, wo wir gebraucht werden." So engagiert sich die Kolpingsfamilie Salzstetten seit 45 Jahren im Dienst der christlichen Nächstenliebe, um Mitchristen Zukunftschancen zu geben.

Weitere Termine im Jahresprogramm 2016 der Kolpingsfamilie: 12. Mai Werksbesichtigung bei Firma Fischer in Tumlingen; 2. Juni Minigolfspielen in Salzstetten; 7. Juli Gemeindeoffener Vortrag in Zusammenarbeit mit der KEB zum Thema "Ökologischer Fußabdruck"; 17./18. September Kolping-Wanderwochenende; 6. Oktober "Was uns betrifft – Zukunft unserer Kolpingsfamilie"; 10. November Programmplanung; 8. Dezember Lebendiger Adventskalender Waldachtal der Kolpingsfamilie.