Mit 4700 Euro hilft die Kolpingsfamilie den Salzstetter Missionsprojekten in Indonesien, Kongo, Mosambik und Peru. Unser Bild zeigt Kinder im neuen Projekt Mosambik. Foto: Kolpingsfamilie Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Salzstetten unterstützt Entwicklungsprojekte / Kolpingsfamilie seit 1971 im Dienst der christlichen Nächstenliebe

4700 Euro spendeten die Einwohner von Salzstetten für die Aktion Entwicklungshilfe 2017 der Kolpingsfamilie. Direkt unterstützt werden damit die Salzstetter Missionsprojekte in Peru, Kongo, Mosambik und Indonesien.

Waldachtal-Salzstetten. "Ich bin begeistert, dass die Salzstetter Spendenbereitschaft über die Jahre hinweg ungebrochen ist und seit 1971 eine steigende Tendenz aufweist. Seit sieben Jahren sind wir auf einem gleichbleibend hohen Niveau von jährlich mehr als 4000 Euro. Das ist absolut gigantisch!", bilanziert Hans Dausch, Schatzmeister der Kolpingsfamilie.

Mit 4700 Euro in diesem Jahr erzielte Salzstetten das zweithöchste Sammelergebnis in 46 Jahren. Die Aktion 2017 steht unter dem Leitgedanken "Teilen – Weg der Gerechtigkeit". Der höchste Gesamt-Spendenbetrag von 4997 Euro datiert aus dem Jahr 2013. "In den ersten Jahren mussten wir froh sein, wenn wir 2000 Euro erreicht haben", berichtet Hans Dausch im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Schallmauer von 150 000 Euro wurde jetzt durchbrochen: Seit 1971 haben die Salzstetter mehr als 151 907 Euro an Spenden für ihre Projekte aufgebracht. Dass Hilfe zur Selbsthilfe funktioniert, zeigt das ehemalige Projekt Kilimahewa in Tansania, das die Benediktiner jüngst an Einheimische übergeben konnten.

Mehr als 20 Jahre lang wirkte der gebürtige Salzstetter Pater Anton Dettling (1913 bis 2009) als katholischer Missionar in Peru. Seit 1971 profitieren Kinder aus armen Familien im Andenhochgebirge von Spenden aus der Waldachtalgemeinde. Die Comboni-Patres in Huánuco haben eine Kinderspeisung organisiert: Täglich bekommen sie ein warmes Mittagessen. In ganz Peru kochen täglich 200 000 Frauen in den Armenküchen, den Comedores. Das sind Gemeinschaftsküchen, in denen Mütter und Großmütter qualitativ gut kochen. Oft gibt es kein fließendes Wasser. Bedürftige, wie im Salzstetter Projekt Huánuco, können in den Comedores essen oder sich Essen holen. Dafür entrichten sie nach Möglichkeit einen kleinen Obolus. Wer nichts hat, zahlt nichts. Selbst Perus Starkoch Gastón Acurio sah die Not seiner Landsleute und hilft den Küchen der Armen. Der Südtiroler Comboni-Pater Jakob Pezzei koordiniert die Salzstetter Spendengelder, welche in Lebensmittel fließen.

Täglich Gefahren ausgesetzt sind die Straßenkinder in Kongos Hauptstadt Kinshasa. Die Steyler Mission bietet Obdach und Perspektiven durch eine qualifizierte Berufsausbildung in ihren Werkstätten. Den vielen Straßenkindern wird praktische und medizinische Hilfe zuteil. Kindergärten fördert der schwäbische Steyler-Pater Anton Kappler aus der indonesischen Insel Flores im Pazifischen Ozean. Einbezogen ist die Ausbildung von Erzieherinnen. Neuerdings widmet sich der 74-Jährige im aktiven Ruhestand besonders auch landwirtschaftlichen Perspektiv-Projekten in Pagong, die auch einen Teil der Selbstversorgung sichern. Neu in diesem Jahr ist das Projekt Mosambik. Benediktiner wollen in Awasi ein klösterliches Zentrum aufbauen mit Ausbildungsbetrieben und einer Krankenstation, welche die Kolpingsfamilie unterstützen möchte. Pioniere um Pater Jorge Blanco müssen zuerst eine Versorgung mit fließendem Wasser aufbauen. "Hilfe für Afrika ist auch Hilfe für Europa", meinen Pater Maurus Runge und Bruder Antonius Fach von der Benediktiner-Missionsprokur in Meschede. Menschenwürdige Lebensverhältnisse auf dem afrikanischen Kontinent helfen, dass die Leute nicht zur Flucht nach Europa veranlasst werden.