Pascal Schweizer hat mit 21 Jahren seine Prüfung zum Metallbau-Meister bestanden. Foto: Wagner

Pascal Schweizer legt Prüfung zum "Metallbau-Meister" ab. Ein Drittel der Teilnehmer durchgefallen.

Waldachtal-Lützenhardt - Pascal Schweizer hat in der vergangenen Woche seine Meisterprüfung zum "Metallbau-Meister" bestanden und ist damit einer der jüngsten Meister im Landkreis.

Schweizer begann seine Lehre zum Metallbauer im September 2009 bei der Firma "MS Alu&Glas" in Dornstetten. Dreieinhalb Jahre dauerte die Ausbildung, die er dann höchst erfolgreich mit dem Gesellenbrief abschloss. Früher war es üblich, dass ein Geselle zwischen drei und fünf Jahren Berufserfahrung vorweisen musste, bevor er den nächsten Ausbildungsschritt zum Meister unternehmen durfte. Diese Regelung hat heute keinen Bestand mehr.

Schweizer, der heute in Glatten wohnt, beschloss, möglichst bald seine Ausbildung zum Meister anzugehen. Im Januar dieses Jahres war es soweit. Der (noch) 21-Jährige meldete sich in der Handwerkskammer Frankfurt/Main zur Meisterprüfung an: "Das geschah, weil die Handwerkskammer eine sehr kompakte Ausbildung zum Meister innerhalb eines halben Jahres anbot", erklärt der junge Handwerker. Denn das war sein erklärtes Ziel: So schnell wie möglich die Ausbildung durchziehen, damit er dem Betrieb in Dornstetten nicht zu lange fernbleiben muss.

"Alles aus einer Hand ist die Devise unserer Firma"

Firmeninhaber Marcus Schremmer unterstützte Schweizers Vorhaben: "Er war ein hervorragender Lehrling und später ein fleißiger Geselle." Schremmer freute sich sehr über die bestandene Prüfung seines Mitarbeiters.

"Dabei waren die Prüfungen in Oberursel alles andere als einfach", gestand Schweizer. "Ein Drittel der Teilnehmer fielen durch." Er selbst war einer von nur zehn Anwärtern, die bestanden hatten. Auf den Meisterbrief selbst muss Schweizer jedoch noch warten: Dieser wird in einem feierlichen Rahmen im Januar 2016 in der Frankfurter Paulskirche überreicht. Dann ist er gerade einmal 22 Jahre alt und darf sich als einen der jüngsten Meister im Landkreis bezeichnen.

Schweizer sieht sich als "Praktiker", der am liebsten vor Ort beim Kunden ist, diesen in seinen Vorhaben berät und anschließend alles nach Maß für ihn anfertigt. "Alles aus einer Hand ist die Devise unserer Firma", sagt Schweizer. Und das liegt ihm.

Zu große, umfangreiche Aufträge mag er nicht. "Wenn man Arbeiten nach außen vergeben muss, weil man nicht mehr mit der Arbeit hinterherkommt, leidet die Qualität", weiß Schweizer. Und das ist weder ihm noch seinem Chef recht. Schweizer freut sich, dass er nun mehr Verantwortung übernehmen darf und seinen Chef entlasten kann. Das gut gefüllte Auftragsbuch des Betriebs weist auf, dass diese Firmenphilosophie von den Kunden geschätzt und anerkannt wird.

Privat bleibt Schweizer kaum Zeit für andere Aktivitäten. Nur sein Volleyball-Engagement beim TSV Freudenstadt hat er bis heute noch nicht aufgeben müssen. Dabei soll es auch bleiben, wie Schweizer betonte. Denn immerhin wird vor allem das sportliche und ehrenamtliche Engagement in seiner Familie großgeschrieben: Sein Vater ist niemand geringerer als der amtierende Sportkreispräsident Alfred Schweizer.

Am vergangenen Wochenende wurde im Betrieb in Dornstetten erst einmal mit der Familie und Freunden die bestandene Prüfung zum Meister gefeiert. Und einen "Meisterbaum" gab es noch obendrauf.