Am vergangenen Dienstag wurde in Tumlingen der neue Ortschaftsrat gebildet: Ortsvorsteher Hartmut Romann, Michael Würfele, Reinhold Matteis, Patrick Kuhn, Andrea Freudenberg, Kurt Kübler, Helga Dengler, Walter Martini, Markus Rampf und Gerd Johannsen (von links). Foto: Wagner

Ortschaftsrat Tumlingen konstituiert sich. Rudolf Emele aus Amt des Ortsvorstehers verabschiedet.

Waldachtal-Tumlingen - Vier Räte gehen, fünf neue kommen: Eine Verabschiedung stand bei der konstituierenden Sitzung des Ortschaftsrates Tumlingen aber vor allem im Rampenlicht: Die des ausscheidenden Ortsvorstehers Rudolf Emele, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr angetreten war. Die Wahl seines Nachfolgers fiel auf ein bekanntes Gesicht im Gremium.

In der konstituierenden Sitzung, bei dem auch die Bürgermeisterkandidaten Nikolaus Geiger und Annick Grassi anwesend waren, wurden die neuen Ortschaftsräte Helga Dengler, Michael Würfele, Patrick Kuhn, Markus Rampf und Gerd Johannsen verpflichtet. Gleichzeitig wurden die ausscheidenden Räte Gertrud Krämer, Wolfgang Seid, Rudolf Emele und Joachim Rothfuß verabschiedet.

Bevor Emele jedoch seine kommunalpolitische Laufbahn beendete (er kandidierte nicht mehr für den Gemeinderat), zog er ein Fazit seiner ehrenamtlicher Arbeit. Emele darf auf eine erfolgreiche Arbeit zurückblicken, wenn ihm auch nach eigener Aussage nicht "alles gelang, was er sich vorgenommen hatte". Er präsentierte sich stets als "Verfechter" eines gemeinsamen Waldachtals, wollte Brücken über die Ortsteilgrenzen hinaus schlagen und für das Gemeinwohl der Gemeinde tätig sein.

Sein wichtigstes Augenmerk legte er auf die Steigerung der Attraktivität seiner Ortschaft, den Erhalt der bestehenden Arbeitsplätze und dem Entgegenwirken von leer stehenden Gebäuden in Tumlingen. Viele Anregungen und Ideen für die Gemeinde fundierten auf der Arbeit Emeles und seinem Gremium.

In den vergangenen fünf Jahren setzte ihm seine Arbeit als Ortsvorsteher jedoch so zu, dass er mit starken, gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Er hielt durch, bis er nun sein Amt an seinen Vorgänger und gleichzeitigen Nachfolger Hartmut Romann (siehe Artikel unten) übergeben kann.

"Natürlich bin ich erleichtert", gab er später zu Protokoll. "Es war ein harter Weg für mich. Jetzt hoffe ich, dass ich gesundheitlich wieder auf die Beine komme."

Zu Emeles wichtigen Erfolgen zählen unter anderem die Einrichtung des Landschaftsschutzgebietes "Schwabswiese", die Fortführung der Sanierungsarbeiten auf dem Hilarius-Friedhof, die Umnutzung der ehemaligen Feuerwehrräume in der alten Schule, die Verbesserung der Verkehrssicherheit in der Hauptstraße, die Sanierung der Max-Eyth-Straße, die Förderung der "Schaffigen Rentner" sowie das Anstoßen der Initiativen zum Thema Bildung (Schule, Kindergarten, Kinderhaus).

Etwas überraschend für die zahlreichen Besucher der Sitzung gestaltete sich die Wahl des neuen Ortsvorstehers: Neben Andrea Freudenberg hatte auch der ehemalige Ortsvorsteher Hartmut Romann seine Kandidatur schriftlich angemeldet. Romann war nicht persönlich anwesend. In der geheimen Abstimmung des neuen Gremiums behielt Romann um eine Stimme – fünf zu vier – die Nase vorne.

Schwieriger war die Wahl seines Stellvertreters. Andrea Freudenberg, die lieber dem Gremium vorgesessen hätte, wollte keinesfalls Stellvertreterin sein: "Ich mache das nicht", gab sie sofort zu verstehen. Erst als sich das neue Gremium darauf geeinigt hatte, dass es zwei Stellvertreter von Hartmut Romann geben soll, erklärten sich Kurt Kübler und Gerd Johannsen dazu bereit, diese Aufgaben gemeinsam zu übernehmen.

"Versucht das Beste für Tumlingen zu erreichen"

Emele motivierte die neuen Räte: "Der Ortschaftsrat kann vieles bewegen. Er ist keine unnütze Einrichtung."

Auch wenn Emele Befürworter der Abschaffung der Ortschaftverfassung in Waldachtal war, so weiß er aus eigener Erfahrung, dass aus einem funktionierenden Gremium viele Impulse an den künftigen Gemeinderat fließen können. "Es gab in meiner Amtszeit nur einen Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat, der nicht unserem Wunsch entsprechend umgesetzt wurde."

Er appellierte an das Gremium: "Versucht das Beste für Tumlingen zu erreichen, denkt aber dabei auch an die Gemeinde!"

Damit die Geselligkeit nicht zu kurz kommt, hatten sich die ausscheidenden Räte zum Willkommen des neuen Gremiums etwas Besonderes einfallen lassen: Nach der Sitzung luden sie die Kollegen zu einem "Flammkuchenessen" in die ehemalige Feuerwehrgarage an der Alten Schule ein, wo die "Schaffigen Rentner" für das leibliche Wohl sorgten.