Auch die Kinder in Peru sind auf die Hilfe der Kolpingsfamilie angewiesen. Foto: Kolpingfamilie Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Die Kolpingsfamilie hilft armen Kindern auf der ganzen Welt, ein würdiges und selbstständiges Leben führen zu können

Die Salzstetter Bürger haben in diesem Jahr für die katholischen Missionsprojekte der Kolpingsfamilie in Indonesien, Kongo und Peru rund 4500 Euro gespendet. Seit 1971 wurden durch die jährliche Aktion Entwicklungshilfe knapp 150 000 Euro als Hilfe zur Selbsthilfe gesammelt.

Waldachtal-Salzstetten. 385 Millionen Kinder auf der Welt leben nach einem aktuellen Bericht der Kinderschutzorganisation Unicef in extremer Armut. Seit 45 Jahren unterstützt die Kolpingsfamilie Salzstetten mit ihrer Direkthilfe, insbesonders Kinder-Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Der direkte Draht ist das Markenzeichen der Aktion.

Unter dem Leitgedanken "Gebt den Menschen Heimat in ihrem Land" hilft die Kolpingsgemeinschaft Christen in ihren Heimatländern mit dem Ziel, dass sie ein menschenwürdiges und selbstständiges Leben führen können. Der gebürtige Salzstetter Pater Anton Dettling wirkte über 20 Jahre lang in Peru. Der Comboni-Missionar vom Herzen Jesu war von 1949 bis 1972 in den Bergdörfern im Anden-Hochgebirge in Südamerika viele Jahre mit dem Muli unterwegs. Er verkündete die christliche Frohbotschaft und taufte nach eigenen Angaben 30 000 Kinder.

Die Pfarrei San Pedro unterhält Armenküchen in Huànuco und Umgebung. Nach Mitteilung von Comboni-Bruder Jakob Pezzei, der aus Südtirol stammt, werden etwa 300 peruanische Kinder aus armen Familien unterstützt. Die Schulspeisung kostet pro Schuljahr 36 Euro pro Kind.

Auch das afrikanische Projekt "Straßenkinder in Kinshasa" ist der Kolpingsfamilie ans Herz gewachsen. In Kongos Hauptstadt leben mehr als 20 000 Kinder auf der Straße. Die Steyler Mission bemüht sich um die obdachlos gewordenen Mädchen und Jungen, die oftmals nur auf einem Stück Karton am Straßenrand schlafen. Hunderte Straßenkinder konnten in die Wohnheime der Steyler aufgenommen werden. Das ursprüngliche Werk des belgischen Steyler-Paters Frank Roelants betreibt eine eigene Bäckerei und Schneiderwerkstatt sowie landwirtschaftliche Projekte. Nach Abschluss ihrer Ausbildung sollen die Jugendlichen selbst ihren Lebensunterhalt verdienen. Durch Zuwendung, Aufnahme, Bildung und Ausbildung zeigen die Steyler den Straßenkindern Perspektiven auf.

Auf der Blumeninsel Flores in Indonesien, unweit von Bali, arbeitet der schwäbische Steyler-Pater Anton Kappler mit den Christen vor Ort zusammen. Spendengelder aus der Heimat investiert er in landwirtschaftliche Projekte und in die Bildung, um den jungen Menschen Zukunftschancen zu eröffnen. Die Arbeit im Kindergarten nach deutschem Vorbild und die Ausbildung junger Frauen via Fernstudium zu Erzieherinnen stehen im Fokus.

Der 73-jährige Neresheimer besuchte auf seinem Heimaturlaub im August dieses Jahr erneut die Kolpingsfamilie Salzstetten, um seinen Wohltätern zu danken und über seine Missionsarbeit aus erster Hand zu informieren.

Seit vielen Jahren fließen die Spenden aus Salzstetten in das Hospital

Zu einem Erfolgsmodell wurde das Missionsprojekt der Benediktiner in Kilimahewa in Tansania. Nach dem Aufbau einer neuen Pfarrei mit funktionierender Infrastruktur an der Ostküste konnte die seelsorgerliche Betreuung jetzt in einheimische Hände übergeben werden. Viele Jahre lang flossen die Spenden aus Salzstetten in das Hospital, das kompetente medizinische Hilfe anbieten kann.

Das Vorzeigeprojekt der deutschen Missions-Benediktiner steht jetzt in der Verantwortung der katholischen Diözese Daressalam unter der Leitung von Polycarp Kardinal Pengo mit seinen mehr als 1,5 Millionen Katholiken. Weil die Afrikaner jetzt selbst für sich sorgen können, wurde das Projekt Tansania aus der Aktion Entwicklungshilfe der Kolpingsfamilie herausgenommen.