Prost! Der Most von Gottlieb soll zum Jubiläum des Vereins den Gästen serviert werden. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Laiendarsteller der Theatergruppe Tumlingen begeistern mit schwäbischer Komödie / Viel Wirbel um Most

Einen humorvollen Abend bereitete die Theatergruppe Tumlingen im Gemeindesaal Tumlingen seinen Gästen. Vor ausverkauftem Haus wurden die Besucher Zeuge einer schwäbischen Komödie, in der die talentiert aufspielenden Laiendarsteller in ihrer Rolle voll aufgingen.

Waldachtal-Tumlingen. Mit zwei Liedern hieß der Männergesangsverein (MGV) Harmonie, unter der Leitung von Hartmut Roman seine Gäste zu Beginn Willkommen, bevor sich der Vorhang für das sehnsüchtig erwartete Schauspiel öffnete.

In der Stube von Gottlieb (Uli Frey) und Rosa Öchsle (Simone Frey) in Tumlingen herrscht Vorfreude auf das Jahrhundert-Jubiläum des örtlichen Gesangsvereins. Wolfi (Markus Steimle), Oskar (Martin Abberger) und Eugen (Peter Frölich) mit Ehefrau Frieda (Susanne Wahl) haben sich bei den Öchsle’s eingefunden, um die Frage des alkoholischen Angebots beim Jubiläum zu klären. Für Gottlieb ist die Frage schnell geklärt. Sein edles Tröpfchen im Keller, der "Jahrhundertmost" soll die Gäste verköstigen. Bio-Bauer Wolfie hingegen preist seinen Most als ebenbürtig an, was letztlich in einer wilden Diskussion endet.

Noch vor dem Eintreffen der Journalistin Petra Petzig (Helga Dengler) gibt sich der unerwünschte Verlobte von Gottliebs Tochter geschlagen und verlässt beleidigt den Raum. Dem bereits gut angetrunkenen Eugen scheint es weniger zu interessieren, welcher Most letztendlich serviert wird, Hauptsache irgendein Most. So erklärt er sich auch als Erster bereit, eine volle Kanne aus dem Keller für eine Kostprobe zu zapfen. Während Oskar seine Freunde und die Reporterin mit seinen gedichteten Ausführungen plagt, quält Tochter Lydia Öchsle (Verena Dengler) in ihrem Zimmer ihre Stimmbänder, um für den Solo-Auftritt beim Jubiläum gerüstet zu sein. Die hinterlistige Freundin Luzi (Lena Seid) unterstützt das nicht vorhandene gesangliche Talent Lydias und stiftet sie sogar an, sich bei "Deutschland sucht den Superstar" zu bewerben, was in einer Blamage enden soll.

Ebenso scheint das große Jubiläum in einer riesen Katastrophe zu enden. Als die Sippe den Trunkenbold Eugen nach der Kostprobe alleine in der Stube zurücklässt, bedient sich der Tolpatsch an Gottliebs Most und reißt dabei aus Versehen den Zapfhahn ab. Bis Gottlieb die Tragödie bemerkt, ist das Fass bereits ausgelaufen, wobei der Verdacht der Sabotage sofort auf den Konkurrenten Wolfie fällt. Eine schnelle Lösung muss her: So machen sich Gottlieb und Eugen mit dem Traktor auf den Weg nach Stuttgart zum Erfinder Max Uffrecht, der eine "Most-Mach-Maschine" entwickelt und patentiert hat. Als die Maschine in Tumlingen in Betrieb genommen wird, stellt sich jedoch heraus, dass Schluckspecht Eugen erneut versagt hat. In seinem dauerhaften Rausch vergaß er, den "Gärbeschleuniger" in Stuttgart. Die Rettung scheint nah als die Chinesin Lyn Yu Tang (Siglinde Seid) an der Türe klingelt und einen Beschleuniger anbietet, welcher sich in Wirklichkeit als Bio-Dünger herausstellt. Dem verzweifelten Gottlieb bleibt letzten Endes nichts weiteres übrig, als auf den Most seines zukünftigen Schwiegersohnes zurückzugreifen, um das Fest zu retten.

Die Besucher sparten nicht mit Beifall und zollten so den Laiendarstellern den wohlverdienten Respekt und Anerkennung. Vor allem die Rolle des notorisch angetrunkenen Eugens entwickelte sich früh zum Publikumsliebling. Mit abwechslungsreichen Szenen vor und hinter dem Vorhang hielt der MGV seine Gäste bei bester Laune und sorgte für zahlreiche Lacher.