Flüchtlinge: Ein Drittel der Flüchtlinge aus Talheim hat inzwischen eine Duldung erhalten

Waldachtal-Lützenhardt (lm). Außer den aktuellen Neuzugängen in der Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Hotel Sattelackerhof gibt es Neuigkeiten zum Duldungsstatus der Flüchtlinge.

Beim Einzug der ersten Flüchtlinge im Herbst im Sattelacker Hof war ein Problem augenscheinlich geworden – 32 Flüchtlinge hatten nach weit mehr als 18 Monaten des Aufenthalts in Talheim noch immer keinen Asylantrag gestellt. Nach ihrem Umzug nach Lützenhardt – die Schule in Talheim wurde als Flüchtlingsunterkunft geschlossen – konnten sie den Antrag stellen.

Asylanträge einiger Flüchtlinge aus Talheimer Schule abgelehnt

Nach Angaben des Landratsamtes hat zwischenzeitlich ein Drittel der einst in Talheim untergebrachten Flüchtlinge eine Duldung erhalten – sie kommen aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawien, ihr Asylgesuch ist abgelehnt, die Abschiebung jedoch aufgeschoben. "Wann mit weiteren Entscheidungen zu rechnen ist, ist nicht bekannt", teilte die Sprecherin des Landratsamtes, Sabine Eisele, mit. "Es wird davon ausgegangen, dass es sich ebenfalls um Ablehnungen handeln wird."

Zur Erklärung, warum die Flüchtlinge so lange keinen Asylantrag beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) stellen konnten, sagte Sozialamtsleiterin Stefanie Simet: "Anfang des Jahres 2015 gestaltete sich die Situation so, dass das BAMF die Asylanträge nicht zeitnah aufnehmen konnte. Die Asylsuchenden wurden vor der Antragsstellung an die Landkreise zugewiesen, so dass diese gar nicht die Möglichkeit hatten, einen Antrag auf Asyl zu stellen." Erst nach längerer Zeit sei ein Anruf des BAMF im Landratsamt eingegangen, dass Kapazitäten frei seien und die noch fehlenden Asylanträge gestellt werden könnten. Das Landratsamt habe im Spätsommer 2016 dann Sammelfahrten organisiert, um die schon weit über ein Jahr in Talheim lebenden Flüchtlinge zur Antragsstellung zu fahren.