Stuttgarter Saloniker begeistern Publikum in Salzstetten

Von Angela Baum

Waldachtal-Salzstetten. Mit einem bunten Strauß frühlingshafter Melodien verwöhnten die Stuttgarter Saloniker ihr Publikum im Salzstetter Schlössle.

Dort wurde das 500-jährige Bestehen gefeiert. Am Freitagabend war Festakt, und das Konzert mit den Stuttgarter Salonikern war das Sahnehäubchen des Festwochenendes. Ein wenig verstimmt, dass sie in Stuttgart derzeit keine Panorama-Konzerte auf dem Fernsehturm geben können. Das Konzert im schönen Schloss-Ambiente entschädigte das Ensemble vielleicht etwas dafür.

"Chapeau" hieß es am Samstagabend für den Auftritt des Cellisten: Er war auf der Hinfahrt in einen schweren Unfall zwischen Eutingen und Talheim verwickelt worden, spielte aber anschließend dennoch das Konzert. Die Stuttgarter Saloniker sind, so Gründer Patrick Siben, ein Ensemble mit Profimusikern, die 200 bis 250 Auftritte im Jahr geben. "Liebe und Leidenschaft ist eines unserer Themen, zudem wählten wir für den Abend im Schlössle das Thema Frühling", erklärte Konzertmeister Patrick Siben im Gespräch mit unserer Zeitung.

Immer wieder forderte Siben, der den Konzertabend auch moderierte, das Publikum auf, zu tanzen. Dies traute sich aber keiner. Doch bei den Frühlingsliedern von Walter Kollo trauten sich die Gäste etwas anderes: Sie sangen mit. Etwa beim Abschlusslied "Das ist der Frühling in Berlin" oder bei der Schlagerschnulze "Was eine Frau im Frühling träumt". Seit Ende der 1980er-Jahre konzertieren die Stuttgarter Saloniker gemeinsam, Patrick Siben gründete das Ensemble. Mit zwölf gründete der begnadete Pianist sein erstes Orchester. Gewachsene Verbindungen zu Musikern der Klassik und des Jazz führten zur Gründung der Stuttgarter Saloniker: "Wir haben den Anspruch, Grenzgänger zwischen U- und E-Musik zu sein." Alles habe mit dem Musizieren bei Weinfesten oder Tanzveranstaltungen begonnen. Mittlerweile hat sich das Ensemble einen großen Namen gemacht und konzertiert auch über die Grenzen von Baden-Württemberg hinaus.

"Wir lieben aber auch kleine Veranstaltungen und spielen nicht in Stadien", sagt Patrick Siben, der nach Salzstetten gemeinsam mit dem Geiger Walter Töws, der Klarinettistin Carelys Carreras, dem Cellisten Vache Bagratuni und dem Bassisten Florian Bony kam.

Credo des Ensembles ist, dass Begegnung möglich ist, und so spielen sie auch in den Stuttgarter Schlössern Solitude und Favorite. Alle Musiker kommen aus dem Großraum Stuttgart. Das Publikum wiegte sich bei "Wien bleibt Wien" im Walzertakt, mit dem sie Frühlingsstimmung ins Schlössle zauberten.

Von Edvard Grieg erklang das Werk "An den Frühling", eine wunderbar leichte und beschwingte Melodie. Felix Mendelssohn Bartholdys "Frühlingslied" durfte ebenfalls nicht fehlen – mit ihrer Musik beschworen die Akteure den Frühling ganz ohne Worte. Von Antonin Dvorak spielten die Stuttgarter Saloniker "eine kleine Frühlingsweise", das durch die Comedian Harmonists bekannt wurde.