Die Vorsitzende des Förderverein Bildungshaus Kathrin Zink-Jakobeit ernannte Anton Hönle zum Ehrenmitglied und würdigte dessen Verdienste als Salzstettens Alt-Bürgermeister. Hönle plante und baute das heutige Bildungshaus. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Versammlung: Weitblick in Sachen Bildung bewiesen

Waldachtal-Salzstetten. Der Förderverein (FV) Bildungshaus Salzstetten mit seiner Vorsitzenden Kathrin Zink-Jakobeit ehrte am Wochenende anlässlich der Einweihung des Mehrgenerationenraums im Bildungshaus den letzten Bürgermeister Salzstettens Anton Hönle.

"Ich bin froh, dass meine damaligen Gedanken Früchte getragen haben."

Hönle war von 1965 bis zur Gemeindereform im Jahre 1974 Bürgermeister der Gemeinde Salzstetten. Unter seiner Regie wurde die Grundschule Salzstetten mit Kindergarten geplant und gebaut. "Mit diesem Projekt fundamentierte Anton Hönle die Zukunft Salzstettens", sagte Zink-Jakobeit. Wie Recht sie mit dieser Aussage hat, bewiesen Auszüge aus dem Gemeinde-Einigungsvertrag anno 1974, die Zink-Jakobeit in einer Präsentation vorlegte.

Darin hatte Hönle mit viel Weitblick bestimmte Bedingungen festlegen lassen, die Salzstetten die Grundschule und den Kindergarten für die Zukunft sicherte. Wegen der "abgesetzten Lage" und der "besonderen Umständen" bestand Hönle damals auch darauf, dass auf Antrag des anschließend entstehenden Ortschaftsrates die Institution Schule/Kindergarten fortbestehen sollte. "Der Einigungsvertrag mit der daraus entstandenen Gemeinde Waldachtal trägt deshalb nicht nur die Unterschrift, sondern auch die Handschrift von Anton Hönle", stellte Zink-Jakobeit anerkennend fest. Es sei eine Handschrift des Weitblicks, mit der die Zukunft der Ortschaft gesichert worden sei.

Hönle zeigte sich emotional bewegt: "Für mich schließt sich heute ein Kreis", sagte er mit großer Freude. "Ich bin froh, dass meine damaligen Gedanken Früchte getragen haben." Seine anschließende Schilderung über den Kauf des "Steinhaufens" Schlössle Salzstetten und die damit verbundenen Diskussionen mit dem neuen Gemeinderat Waldachtal sorgten ebenso für Bewunderung und Erheiterung bei den Mitgliedern wie die Aussage: "Notfalls hätte ich die Grundschule mit Kindergarten auch schwarz und auf eigene Verantwortung gebaut."

Einrichtung wurde unter der Landesregierung zum "Bildungshaus"

Hönle, der sich seiner Aussage nach seit Jahrzehnten und heute noch immer Salzstetten verbunden fühlt, konstatierte auch: "In Salzstetten steckt mehr Potential, als sich die Bürger selbst zutrauen. Auch deshalb sollte diese Einrichtung für mehrere Generationen erbaut werden."

Dieses Ziel hat Hönle erreicht. Dass diese Einrichtung später einmal unter der CDU-Landesregierung "Bildungshaus" werden sollte, konnte Hönle seinerzeit freilich nicht ahnen. Doch er wusste damals bereits – und hier schließt sich der Kreis seines Weitblicks – dass Kindergarten und Grundschule zusammengehören sollten, um eine übergreifende Bildung der Kinder zu ermöglichen. Übrigens fand Hönle auch in Artur Fischer einen Mitstreiter, der dies erkannte und ihn in seinen Vorhaben bestärkte und unterstützte.

Mit großer Freude und unter dem anerkennenden Applaus der Mitglieder ernannte Zink-Jakobeit den Alt-Bürgermeister Salzstettens zum Ehrenmitglied. Der ehemalige Sportwagenfahrer Hönle freute sich auch über das "Porsche-Buch", dass ihm die Vorsitzende überreichte: "Ich fuhr einen 924er", kommentierte Hönle das Geschenk.