Für 40-jährigen aktiven Feuerwehrdienst wurde Arnold Fischer am vergangenen Samstag im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Waldachtal das Feuerwehr Ehrenzeichen in Gold des Landes Baden-Württemberg verliehen. Von links: Maik Zinser (Vorsitzender Kreisfeuerwehrverband), Arnold Fischer, Kommandant Franz Wittich, Bürgermeisterin Annick Grassi und Kreisbrandmeister Frank Jahraus Fotos: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Feuerwehr kann viele Einsatzstunden aufweisen / Aus einer Übung wurde ein Ernstfall mit mehreren Verletzten

Großes Lob für die Aus- und Weiterbildung gab es bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Waldachtal. Man hofft zudem, die Kameraden der ehemaligen Abteilung Salzstetten integrieren zu können.

Waldachtal. Die freiwillige Feuerwehr Waldachtal (FFW) hielt am vergangenen Samstag im Feuerwehrhaus Lützenhardt ihre jährliche Hauptversammlung ab.

50 Kameraden sind derzeit aktiv

Kommandant Franz Wittich, der gleichzeitig auch noch das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Freudenstadt inne hat, führt eine Mannschaft von 50 aktiven Feuerwehrkameraden an, der auch zwei Frauen angehören.

Nach wie vor präsentiert sich die Wehr aus Waldachtal von ihrer besten Seite: Insgesamt 43 Übungen mit 1819 Übungsstunden leisteten die Kameraden im vergangenen Jahr – auch dies ist wieder eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zu 36 Einsätzen musste die Wehr ausrücken, bei denen es drei Kleinbrände A, einen Kleinbrand B, zwei Mittelbrände und drei Großbrände zu bekämpfen galt. Hinzu kamen auch noch 21 Einsätze mit Technischer Hilfeleistung inklusive zwei "blinder" Alarme, vier sonstigen Hilfen und Sicherheitswachdiensten. Leider befanden sich auch fünf Verkehrsunfälle darunter. Zwei Unwettereinsätze, Beseitigung von Ölspuren und andere Einsätze runden die Einsatzstatistik ab.

Auch hier leisteten die Kameraden 1441 Einsatzstunden ab, wobei der Großbrand am 11. November 2016 in Salzstetten (Wohn und Geschäftshaus Hauptstraße) eine besondere Bedeutung erlangte. Dieser Brand brach exakt elf Tage nach der Auflösung der Salzstetter Abteilungswehr aus, sodass die Kameraden ihre große Schlagkraft und schnelle Einsatzfähigkeit unter Beweis stellen mussten und konnten.

Eindrucksvoll und wie immer präzise aufgeschlüsselt hat Abteilungskommandant Marco Nofz die Einsatz- und Übungsaktivitäten seiner Kameraden. Auch in diesem Jahr wurde wieder mit Zahlen untermauert, was ganzjährig von der Feuerwehr zu sehen ist: Aufopferungsvoll treten die Kameraden ihren freiwilligen Dienst an und scheuen keine Mühen, wenn es um Aus- und Weiterbildung ihrer Fähigkeiten geht.

Nofzs Statistik zeigt auch für die Zukunft auf, dass durch eine optimale Mannschaftsstärke beim Ausrücken jederzeit eine effektive Gefahrenabwehr möglich und gegeben ist. In seiner Statistik stehen 5640 Arbeitsstunden, die die Mannschaft inklusive der Führungskräfte geleistet haben. Noch eindrucksvoller gestalten sich die Eintreffzeiten der Wehr: Die Ausrückzeit betrug in 2016 im Durchschnitt fünf Minuten, wobei die Fahrtzeiten von durchschnittlich drei Minuten zum Einsatzort hinzugerechnet werden. In den allermeisten Fällen blieb die Wehr damit deutlich unter zehn Minuten, bis das erste Fahrzeug vor Ort war.

Bei der Nachwuchsgewinnung der Feuerwehr will Wittich weiterhin und verstärkt Akzente setzen: "Da geht es um die Zukunft und den Bestand einer einsatzfähigen Feuerwehr."

Weiterbildung wird zum Ernstfall

S chriftführer Michael Krüger lies in seinem unterhaltsamen Jahresbericht nicht nur die Einsätze der Wehr Revue passieren: Auch die Geselligkeit darf bei den Kameraden nicht zu kurz kommen. Gemeinsame Aus- und Fortbildungen und andere Aktivitäten schweißen die Truppe zusammen.

Hierbei blieb den Feuerwehr-Sanitätern eine Übung ganz besonders im Kopf: So entwickelte sich eine Weiterbildung in Altensteig ganz plötzlich zu einem Ernstfall. Drei verletzte Kinder, zwei verletzte Erwachsene und eine eingeklemmte Person waren das Resultat eines realen Verkehrsunfalls, zu dem die Wehr mit nahezu allen Sanitätern ausrückte. In den elektronischen Medien ist die FFW längst vertreten und bis zu 16 000 "Likes" kann der eine oder andere Beitrag der Kameraden locker erhalten, wie Krüger unterstrich.

In der Jugendgruppe der Waldachtaler Wehr sind mit Jugendleiter Patrick Fischer 22 Kinder und Jugendliche organisiert. Auch hier werden die Ausbildungsinhalte vielfältig und abwechslungsreich gestaltet. Bei insgesamt 13 Übungen wurden Fahrzeugkunde, Unfallverhütungsvorschriften sowie weitere feuerwehrtechnische Ausbildungen anberaumt. Auch in örtlichen Veranstaltungen beteiligte sich die Jugendwehr intensiv, wie etwa bei der Aktion "Saubere Landschaft".

Auch die Alterswehr der Waldachtaler, die am 22. März 2013 gegründet wurde, zeigt sich laut Gottfried Randecker noch überaus rege. Im Durchschnitt beteiligten sich 12 der 18 Kameraden an 28 Terminen der Alterswehr.

Eine Satzungsänderung wegen der letztjährigen Auflösung der FFW-Abteilung Salzstetten musste ebenfalls beschlossen werden. Damit ging einher, dass nun keine Abteilungskommandanten mehr notwendig sind, da die FFW Waldachtal nun einzige Wehr der Gemeinde ist.

Ehemalige Abteilung Salzstetten willkommen

Kreisbrandmeister Frank Jahraus würdigte in seiner Ansprache die Verdienste und die hohe Einsatzbereitschaft der Wehr. Grußworte gab es auch von Maik Zinser (Vorsitzender Kreisfeuerwehrverband) und Bürgermeisterin Annick Grassi. Grassi brachte zunächst ihre Freude über die bei der Hauptversammlung zahlreich erschienenen Kameraden der Wehr zum Ausdruck.

Der einzig leere Tisch im Raum, an dem einst die Abteilung Salzstetten saß, blieb von ihr jedoch nicht unbemerkt. Ferner wäre Grassi höchst erfreut, wenn sich die ehemaligen Kameraden aus Salzstetten der Feuerwehr Waldachtal anschließen würden. "Sie sind hier auf jeden Fall jederzeit herzlichst willkommen", betonte Grassi.

Die Freiwillige Feuerwehr Waldachtal freut sich über die Beförderungen von zahlreichen Kameraden aus ihren Reihen. Am Samstag empfingen die Männer aus der Hand der Bürgermeisterin Annick Grassi ihre Urkunden.

Zum Oberfeuerwehrmann befördert wurden dabei Halil Kara, Moritz Käß, Marvin Müller, Max Rudel und Marcel Schmelzle. Simon Hauser, Matthias Morlock und Patrick Fischer haben nun den Rang des Löschmeisters. Zum Brandmeister wurden Sigmar Störzer, Tobias Bellm und Michael Krüger befördert. Die Beförderung zum Oberbrandmeister erhielten Marco Nofz und Leo Wittich.