Neuwahl und Ehrungen beim Förderverein Salzstetter Schlössle: Vorsitzender Eberhard Armbruster (von links), Hartmut Walcher, Anton Deuringer, Eveyln Reitz, Vize Herbert Erath und Bürgermeisterin Annick Grassi. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Strom und Wasser werden jetzt selbst bezahlt / Bald Events für Jugend im Salzstetter Kulturtempel?

Strom und Wasser hat die Gemeinde Waldachtal seither für den Förderverein Schlössle in Salzstetten übernommen. Ab 2017 zahlt der Kultur und Heimatgeschichte fördernde Verein die Bewirtschaftungskosten aus eigener Kasse.

Waldachtal-Salzstetten. Dass die Gemeinde nicht mehr in Anspruch genommen wird, fand Bürgermeisterin Annick Grassi bei der Hauptversammlung des Fördervereins "eine tolle Sache". Vorsitzender Eberhard Armbruster betonte: "Das ist für uns eine Ehrensache. Wir sind der Gemeinde dankbar, dass sie die Renovierung des Schlössle mit einem großzügigen Zuschuss unterstützt hat. Jetzt können wir die Unterhaltskosten selbst leisten, nachdem der Kredit zurückgezahlt ist."

Der Förderverein Schlössle hat es im 18. Vereinsjahr aus eigener Kraft geschafft, finanziell über den Berg zu kommen. Armbruster: "Heute kann ich nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2016 berichten, dass der Förderverein den 50 000-Euro-Kredit aus dem Jahr 2006 vollständig tilgen konnte und wir schuldenfrei sind." Dies sei dank der immensen Eigenleistungen und eines straffen Kostenmanagements möglich geworden. Den Verantwortlichen fiel ein großer Stein vom Herzen: Denn immerhin mussten jeden Monat 400 Euro an Zinsen und Tilgung aufgebracht werden.

Wie gut der Förderverein gewirtschaftet hat, erläuterte Schatzmeisterin Bettina Axt. Armbruster: "Trotz dieser äußerst positiven Finanzsituation müssen wir im Auge behalten, dass auch Rücklagen für Renovierungen gebildet werden müssen." Das Gebäude ist jetzt elf Jahre in Betrieb. In den letzten beiden Wochen wurde für 2000 Euro der Holzboden im Veranstaltungsraum instand gesetzt und die Halogen-Leuchtmittel gegen LEDs ausgetauscht. Dieter Axt hat alle Stehtische repariert.

Optimistisch in die Zukunft

Optimistisch blickt der Fördervereins-Chef in die Zukunft: "Die Veranstaltungen werden gut angenommen und die Vermietung des Schlössle läuft auf gutem Niveau." Nach dem absoluten Hype-Jahr 2015 mit 52 Veranstaltungen erzielte der Förderverein auch 2016 mit 36 Veranstaltungen eine hervorragende Auslastung und Sicherstellung von Einnahmen. Wertschätzung galt dem aufwendigen Vermietungs-Service durch Roswitha und Herbert Erath. Sieben Ehepaare (Vorjahr elf) wählten das besondere Ambiente des Schlössle-Trauzimmers, um den Bund fürs Leben zu schließen. Die einzigartige Atmosphäre nutzten viele für Geburtstagsfeiern, Familien-, Vereins- und Firmen-Events. Neues erprobte der Förderverein mit der Ausstellung von Adventsschmuck durch die einheimische Gisela Schittenhelm. Eberhard Armbruster bilanzierte: "Die Mischung aus Musik, Gesang, Literatur, Kleinkunst und heimatgeschichtlichem Vortrag hat sich wieder als sehr erfolgreich herausgestellt." Begeisterte Stimmen gab es zum jüngsten Konzert der Extra-Klasse mit den Stuttgarter Salonikern. Die Profis auf klassischen Instrumenten bescherten den Konzertbesuchern einen vollen Kunstgenuss unvergessener Melodien.

Auch die kommissarische Schriftführerin Evelyn Reitz ließ das ereignisreiche Jahr 2016 mit fünf Kultur-Events und fünf Kaffeenachmittagen dank Kuchenspenden Revue passieren.

Großer Zuspruch

Über den großen Zuspruch der Fangemeinde auch von außerhalb der Gemeinde Waldachtal freute sich der Vorsitzende des 119 Mitglieder (Vorjahr 121) zählenden Fördervereins. Vorbildlich engagierte sich das Bewirtungsteam Bettina Axt, Roswitha und Herbert Erath sowie Andrea und Eberhard Armbruster. Um "Kultur im Schlössle" weiterhin anbieten zu können, wünscht man sich eine Steigerung der Mitgliederzahl. Armbruster bat, dafür im Verwandten- und Bekanntenkreis zu werben. Ein Gedenken galt dem verstorbenen Förderer Reinhold Luger und Vorstandsmitglied Ingelore Erath, die für den Förderverein laut Armbruster einen "großen Verlust" bedeutet. Die Vorstandschaft wurde für weitere drei Jahre wiedergewählt. Neue Schriftführerin ist Evelyn Reitz.

Ortsvorsteher Wolfgang Fahrner war es ein großes Anliegen, die vorbildliche Leistung des Fördervereins zu würdigen: "Hier ist eine Erfolgsgeschichte geschrieben worden. Das ist ein kleines Wunder." Ein dem Verfall drohendes altes Gebäude, riesige Investitionssummen: Niemand hätte es vor Jahren für möglich gehalten, was daraus entstehen könnte. Dank sagte der Ortsvorsteher für großes ehrenamtliches Engagement und dem "Denker und Lenker" Eberhard Armbruster und seinem Team. Fahrner: "Salzstetten ist sehr stolz auf das Rundum-Paket mit kultureller Nutzung und Vermietung." Bürgermeisterin Grassi meinte, mit seinen kulturellen und immer ausverkauften Veranstaltungen sei das Schlössle über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. "Diese zeugen von Qualität." Die vollständige Rückzahlung des Darlehens stelle eine enorme Entlastung dar.

Evelyn Reitz (39) und Andreas Erath (30) wollen zusammen mit weiteren Jugendlichen überlegen, welche Veranstaltungen im Schlössle möglich sind, damit auch der Jugend im Ort und aus der Umgebung Events und Begegnungen im historischen Ambiente angeboten werden können.

  Wahlen

Vorsitzender Eberhard Armbruster, Vize-Vorsitzender Herbert Erath, Schatzmeisterin Bettina Axt, Schriftführerin Eveyln Reitz (neu), Beiratsmitglieder Andreas Erath, Wolfgang Fahrner, Albert Hug, Reinhold Maier, Otto Singer, Helmut Walcher.

Ehrungen

15 Jahre: Anton Deuringer, Werner Luger, Manfred und Irmgard Tillwich, Hartmut Walcher, Heinz Würfele.