Gut beraten bei der Auswahl wurden die 60 Flüchtlinge in Waldachtal – hier die Eritreaer – bei der neu eingerichteten Kleiderausgabe-Stelle in Hörschweiler. Das Team um Waltraud Welle leistete ganze Arbeit. Foto: Maier

Arbeitskreis hat neue Kleiderausgabestelle im Hörschweiler Rathaus eingerichtet.

Waldachtal - Kleidung in den Größen S und M werden für die 60 Flüchtlinge in der Gemeinde Waldachtal gesucht. Auch Jugend- und Kindergrößen ab 176 sind passend. Der Freundeskreis Asyl Waldachtal benötigt jetzt warme Kleidung wie Jacken, Kapuzenjacken, Pullover, Hosen, T-Shirts, Handschuhe, insbesondere auch Wintersschuhe in den Größen 40 bis 45.

Der Arbeitskreis Kleidung unter der Leitung von Waltraud Welle hat die neu eingerichtete Kleiderausgabestelle in den früheren Räumen des Kindergartens im Rathausgebäude in Hörschweiler eingerichtet. Inzwischen haben die 14 Frauen des Kleidung-Arbeitskreises die Regale professionell bestückt und Kleiderständer sowie Schuhe aufgestellt. "Die letzten vier Wochen waren arbeitsintensiv", meinte Waltraud Welle.

Diese Vorarbeit und gute Strukturierung erleichtere zukünftig die Handhabung. Ortsvorsteherin Elisabeth Enderle stimmte außerdem zu, das ehemalige Büro des Kindergartens für einen Lagerraum nutzen zu können. Dort werden weitere Kleidersachen in Schachteln gelagert. Mitgeholfen bei der Kleiderausgabe für die 60 Flüchtlinge in Waldachtal haben neben Waltraud Welle auch Brigitte Erath, Dagmar Fischer, Andrea Freudenberg, Elisabeth Herbstreit, Inge Kern, Erika Reusser, Beate Schmidtlein und Margret Störzer.

Bei der jüngsten Ausgabe waren die elf Flüchtlinge aus Eritrea als erste an der Reihe. Allesamt sind sie orthodoxe Christen. Sie haben nur einen Moslem in ihren Reihen. Hausvater Wilhelm Azizi bestätigte, dass in ihrer Unterkunft im Streitwäldle 1 in Lützenhardt alle gut miteinander auskommen und auch selbst für sich kochen. "Alle wollen Kapuzen-Pullis und lieben Farben", teilte Elisabeth Herbstreit mit. Begehrt sind dunkle Boxershorts. Unterwäsche und Socken dürfen aus hygienischen Gründen nur als Neuware ausgegeben werden. Nützlich für den Fahrdienst der 60 Flüchtlinge in Waldachtal machten sich vornehmlich Wilhelm Azizi, der katholische Pfarrer Anton Romer, Margret Störzer, Margot Kirschenmann und Waltraud Welle.

Bis zum Jahresende sind noch vier Termine zur Kleiderausgabe geplant

"Unsere Pakistani brauchen auch neue Bettwäsche und Wolldecken umsonst", artikuliert Welle den dringendsten Bedarf. "Wir haben noch lange nicht genug Kleidung und Schuhe in allen Größen", sagte der evangelische Pfarrer Markus Arnold. Bis zum Jahresende seien noch vier feste Ausgabe-Termine geplant. Kleider-Ausgaben für die Asylbewerber sind konkret geplant am Mittwoch, 11. November, von 16 bis 18 Uhr sowie am 25. November und 9. Dezember. Die nächste große Kleider-Sammelaktion für die Bevölkerung ist für Montag, 9. November, von 16 bis 18 Uhr im Rathaus Hörschweiler in den Räumen des ehemaligen Kindergartens anberaumt. Neben Kleiderspenden sind auch Geldspenden und Fahrräder samt Zubehör und Fahrrad-Werkzeug erwünscht.

Was motiviert die evangelische Kirchengemeinderätin Waltraud Welle, sich so bedingungslos für die in Waldachtal ankommenden Flüchtlinge einzusetzen? Es sind christliche Motive und ihre Grundeinstellung, allen helfen zu wollen, egal welcher Religion, Kultur oder Hautfarbe. Deutschland habe immer schon Flüchtlingen geholfen, auch ihre Wohngemeinde Salzstetten habe früher welche aufgenommen.

Wer bereit ist, im Kleidungs-Team für die Flüchtlinge mitzuarbeiten, kann sich mit Leiterin Waltraud Welle, Telefon 07486/884, oder per E-Mail http://waltraudwelle@t-online.de, in Verbindung setzen.