Das Salzstetter Mühle-Kreuz ist von Hofbesitzer Thomas Kreidler erneuert worden. Zum Segensgebet vor dem Kreuz kamen Verwandte und Freunde. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Mühle-Kreuz strahlt in neuem Glanz: Thomas Kreidler restauriert das Vermächtnis seines Großvaters

Von Walter Maier

Waldachtal-Salzstetten. Unter großer Beteiligung ist das frisch renovierte Wegkreuz der Salzstetter Mühle wieder seiner Bestimmung übergeben worden. Pfarrer Anton Romer von der katholischen Kirchengemeinde nahm die Kreuzsegnung bei strahlendem Sonnenschein vor.

Hofbesitzer Thomas Kreidler ließ das fast 60 Jahre alte Feldkreuz seiner Vorfahren grundlegend restaurieren. Er sorgt sich um den Erhalt des christlichen Symbols, das jetzt in neuem Glanz erstrahlt.

Sein Vater Eugen hatte das Wegkreuz schon einmal restaurieren lassen. Dort wo früher ein Bildstöckle stand, steht seit etwa 1955 das Mühle-Kreuz. Auf Initiative des Salzstetter Dekans Vinzenz Härle haben Schulklassen Patenschaften für solche Andachtsstätten übernommen. Um das Jahr 1950 stellte der Jahrgang 1940 von Siegfried Kreidler das Bildstöckle auf einen Holzpfosten bei der idyllisch gelegenen Salzstetter Mühle, die heute nicht mehr in Betrieb ist. Dieses hielt jedoch nicht lange der Witterung stand. Der historische Bildstock hat übrigens seit dem Jahr 2000 zu Hause bei Siegfried Kreidler einen Ehrenplatz gefunden. Das Mühle-Holzkreuz renovierte Schreinermeister Michael Weiß aus Salzstetten. Den Corpus erneuerte Malermeister Eugen Dettling aus Horb-Altheim "im Verwandtschaftsverhältnis". Beides ist bestens gelungen.

Paul Kreidler äußerte 1952 auf dem Sterbebett den Wunsch, anstelle des Bildstöckles direkt bei der Salzstetter Mühle ein großes Holzkreuz aufzustellen, was dann um das Jahr 1955 von seiner Frau Anna, geborene Bläse, die aus Altheim stammte, verwirklicht wurde. Der 74-jährige Sohn von Paul und Anna, Siegfried Kreidler, erinnerte sich an die Kreuz-Einweihung durch Dekan Vinzenz Härle an einem Sonntagabend im Mai nach der Andacht in der Kirche. Der Kirchenchor habe mitgewirkt und "Heiliges Kreuz sei hoch verehret" gesungen. Paul Kreidler ist der Großvater von Land- und Forstwirt Thomas.

Immer, wenn ein Kreuz neu renoviert wurde, ist es ein sinnvoller Brauch, so Pfarrer Romer, dieses segnen zu lassen. Dies war binnen kurzer Zeit in Salzstetten zum zweiten Mal der Fall.

Am Mühle-Kreuz stimmten die fünf Geschwister von Thomas Kreidler mit ihren Familien zusammen mit Freunden das große Loblied auf Gott an. Theologin Anneliese Benz-Pöndl hielt die Lesung und Michael Weiß, der Laienvorsitzende des katholischen Kirchengemeinderates Salzstetten, bezog in das Fürbitt-Gebet die Familien Kreidler mit ein.

Vorbeikommende können den vielsagenden Mühle-Kreuz-Spruch verinnerlichen: "Gottes Weg, Gottes Spur, findest Du in der Natur. Doch willst du ihn noch größer seh’n, dann bleib vor seinem Kreuze steh’n." Spaziergänger und Wanderer von Salzstetten nach Altheim oder umgekehrt finden jetzt ein schönes Wegkreuz, das einlädt, inne zu halten.