Das Unternehmen FRANK plastic lud Experten dazu ein, bei einer Tagung über Bisphenol A zu diskutieren. Foto: Moeller Foto: Schwarzwälder-Bote

FRANK plastic AG lädt zur Fachtagung Bisphenol A / Ein Grundbaustein von Polycarbonat in der Medizintechnik

Waldachtal-Salzstetten. Die in Salzstetten ansässige und auf die Herstellung medizintechnischer Produkte fokussierte FRANK plastic AG veranstaltete eine Fachtagung zum Thema Bisphenol A. Ralf Kollmann, Vorstand der FRANK plastic AG, konnte knapp 60 Gäste aus der kunststoffverarbeitenden Industrie sowie Politik und Wirtschaft begrüßen.

Die Veranstaltung habe die Zielsetzung, den aktuellen Wissenstand um Bisphenol A (BPA), dem Grundbaustein von Polycarbonat, herauszuarbeiten sowie den Stand der kontroversen Diskussion um BPA zu verdeutlichen. Hierzu wurden drei herausragende Wissensträger gewonnen:

Professor Christian Bonten, seit 2010 Leiter des Instituts für Kunststofftechnik (IKT) der Universität Stuttgart. Sven Gestermann, innerhalb der Bayer MaterialScience AG verantwortlich für den Bereich "Product Safety and Regulatory Affairs" für Bisphenol A in Europa und Jochen Tschakert, selbstständiger Auditor für die DQS Medizinprodukte GmbH.

Christian Bonten begann seinen Beitrag mit einem Hinweis auf das Medizinproduktegesetz (MPG). Dieses regelt den Verkehr mit Medizinprodukten und sorge dadurch für die Sicherheit von Medizinprodukten.

Sven Gestermann gab danach einen Überblick zu Bisphenol A (BPA) aus Sicht eines Rohstoffherstellers. Aufgrund seiner technischen Eigenschaften wird dieses seit über 30 Jahren unter anderem erfolgreich in medizinischen Geräten eingesetzt.

Erst im Januar 2015 habe die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, EFSA (=European Food Safety Authority), nach über dreijähriger Auswertung der umfassenden wissenschaftlichen Datenlage bestätigt, dass für Verbraucher kein Risiko von Bisphenol A ausgehe. Gestermann erläuterte dem anwesenden Fachpublikum die wissenschaftliche Beurteilung der Sicherheit von BPA in medizinischen Geräten.

Jochen Tschakert wies auf den neuen Grenzwert für die Aufnahme von Bisphenol A durch den Körper hin. Laut aktueller Verlautbarung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gehe von BPA bei Einhaltung der Grenzwerte kein Risiko aus.

So dürfe der Mensch durch das Produkt nicht gefährdet werden; zudem dürfe vom Produkt über seine Lebensdauer keine Gefahr ausgehen. Unerwünschte Nebenwirkungen müssten durch eine Risikoabschätzung bewertet werden.

Laut Tschakert seien mit "jedem Produkt Risiken verbunden; der Nutzen muss in jedem Fall aber das Risiko übersteigen." Im Anschluss an die Darstellungen entfaltete sich eine lebhafte und konstruktive Diskussion, die Klaus Kantorczyk mit den Worten zusammenfasste: "Es lohnt sich, für die Medizinprodukthersteller die aktuellen Entwicklungen und Veröffentlichungen der Behörden genau zu beobachten. Die Hersteller sind insbesondere gefordert, sich an der Definition von Grenzwerten aktiv zu beteiligen."

Das Unternehmen erhielt beim anschließenden Zusammenkommen ein durchweg positives Feedback für die Veranstaltung.