Mister Melody Egbert Denner ist im Alter von 51 Jahren allzu früh verstorben. Foto: Maier

Egbert Denner ist im Alter von 51 Jahren gestorben. In Musikerkreisen wurde er "der kleine Mozart" genannt.

Waldachtal-Lützenhardt/ Freudenstadt - Die letzte Melodie von Mister Melody ist verstummt. Egbert Denner ist im Alter von 51 Jahren verstorben. Der in Innsbruck geborene und in dem Waldachtaler Ortsteil Lützenhardt aufgewachsene Musiker war als Alleinunterhalter weitum bekannt.

Er führte ein Leben für die Musik. Was Wunder: Er entstammt einer Musikerfamilie. Denner wohnte zuletzt in Freudenstadt. Heute, Freitag, ist um 13.30 Uhr Requiem in der katholischen Herz-Jesu-Kirche seiner Heimatgemeinde Lützenhardt mit anschließender Beisetzung auf dem Friedhof.

Als "Der kleine Mozart" wurde er zeitlebens in Musikerkreisen bezeichnet. Sein Aussehen ähnelte durchaus dem großen Komponisten. Obendrein liebte er Österreich, die Heimat seiner Mutter Jutta. "Sein Innsbruck, das hat er geliebt", sagt seine Schwester Tanja. So oft es ihm möglich war, besuchte er dort seine Oma Anni.

Bei den Vereinen und Organisationen in seinem Heimatort Lützenhardt und in Salzstetten wurde er oftmals als Musiker für Veranstaltungen verpflichtet. Bei Freunden und Zuhörern war er sehr beliebt. Sie schätzten seine Unterhaltungskunst und seine charmante Art. Einen Teil seines musikalischen Wissens hat er an der Musikhochschule in Trossingen erworben. Von Kindesbeinen an spielte er auf Instrumenten, vorwiegend Akkordeon und Keyboard, aber auch auf Blasinstrumenten. "Schon im Alter von drei Jahren hat er s’Handörgele in der Hand gehabt", sagt seine jüngere Schwester, als sie vor Fotos des geliebten Bruders sitzt.

Der Vollblutmusiker spielte in mehreren Bands, so schon im jungen Alter von 15 Jahren bei den Santanas und beim BB-Quartett. Zusammen mit seinem Vater Karl (Gitarre/Bass/Blasinstrumente) bildete er das Duo Carolys. Erfolgreich spielte er mit dem Waldachtal-Express auf. Im Album "Unter Volldampf" sind auch Hits wie "Drum zünd’ ein Lichtlein an" oder "Ein Feuerwerk auf der Harmonika" und "Dahoam sama lustig" verewigt. Auch der Titel "Wenn eine Sonne untergeht" berührt.

Als Alleinunterhalter war das Naturtalent anfänglich als Santo unterwegs, dann als Mister Melody. Seinen wohl größten Erfolg feierte er im Jahr 1993 als Sieger eines Musikwettbewerbs beim Radiosender Antenne RT 4. Mit seinem von ihm komponierten und getexteten Lied "Drum zünd’ ein Lichtlein an", das er mit dem Waldachtal-Express live vor mehr als 1200 Zuschauern präsentierte, setzte er sich unter 52 Bands durch und gewann einen Schallplattenvertrag. Eine CD bedeutete die Erfüllung eines kleinen Musikertraums. Er konnte auf fast jedem Instrument spielen, alles ohne Noten. "Er hat die Melodie gehört und gespielt", staunt auch seine Schwester Tanja heute noch. Musik wurde ihm in die Wiege gelegt. So bereitete es ihm keine Probleme, bei seinen Gastspielen auf der Zupan fast jeden Musikwunsch seiner Fans zu erfüllen. Egbert Denner spielte und sang Oldies, deutsche und englische Hits und Evergreens, Oberkrainer und machte Tanzmusik. Die Welthits seiner Lieblingsgruppe Abba spielte er rauf und runter.

Für die Musikerkameraden hält Ehrenvorsitzender Franz Störzer vom Musikverein Cäcilia Lützenhardt heute einen Nachruf und würdigt sein musikalisches Schaffen. Der Verstorbene sei mit seinen Musikerfreunden stets eng verbunden gewesen und habe viele Menschen mit seiner Musik erfreut. Störzer: "Mit seinem musikalischen Talent hat er uns immer wieder fasziniert und hat uns manche schöne Stunden bereitet. Wir werden das Lichtlein an Egbert Denner weiter für ihn leuchten lassen und immer gerne an ihn denken." Wenn Egbert Denner auch nicht aktiv im Musikverein spielte, hat er – was Dirigent Dietmar Harr sehr schätzt – immer ausgeholfen, wenn Not am Mann war.

Um Egbert Denner trauern seine Mutter Jutta und seine Schwester Tanja Wanke mit Familie, die in Baiersbronn wohnen. Mutter Jutta Renate stammt aus Innsbruck. Sein Vater Karl Denner aus Lützenhardt ist schon 2002 verstorben. "Obwohl er ganz in seiner Musik aufging, fehlte ihm dennoch irgendwie das Lebensglück", meint seine Schwester. In den Herzen seiner Fans hat er immer einen Platz.