Der katholische Kirchenchor Salzstetten begrüßte das neue Jahr beim Empfang der Seelsorgeeinheit Waldachtal/Pfalzgrafenweiler musikalisch. Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Seelsorgeeinheit Waldachtal/Pfalzgrafenweiler blickt bei Neujahrsempfang auf vergangene und zukünftige Herausforderungen

170 Einladungen verschickte die katholische Seelsorgeeinheit Waldachtal/Pfalzgrafenweiler zu ihrem Neujahrsempfang. Im katholischen Gemeindezentrum in Salzstetten gaben sich dann zahlreiche ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter ein Stelldichein.

Waldachtal/Pfalzgrafenweiler. Der gastgebende Kirchenchor Salzstetten unter Leitung von Christoph Schmitz trug musikalisch zum Mitarbeiter-Empfang bei mit den Liedern "Wirf dein Anliegen auf den Herrn" und "Meine Zeit steht in deinen Händen". Das Dankeschön in Form des Neujahrsempfangs ist 2003 unter Pfarrer Andreas Szczepanek erstmals eingeführt worden und wird seit 14 Jahren als schöne Tradition weitergeführt. Pfarrer Anton Romer sagte allen Mitarbeitern, wie schon zuvor im Segnungsgottesdienst, ein herzliches Vergelt’s Gott: "Jeder Dienst im Kleinen und Großen ist wichtig."

Michael Weiß, Laienvorsitzender des Kirchengemeinderats Salzstetten, sagte, dass die Kirche mehr denn je auf die ehrenamtlichen Mitarbeiter angewiesen sei: "Das ist mittlerweile auch den obersten Gremien unserer Diözese bewusst." Auch der Bischof wisse das Engagement der Laien zu schätzen und das Dekanat bekomme dafür Zuweisungen zur freien Verfügung. Er bezeichnete es als glückliche Fügung, dass durch die Bewerbung von Ellen Schlenker als Gemeindereferentin der Aufgabenbereich von Elisabeth Schemminger weitergeführt werden kann, die jetzt in Mutterschutz ist. Schemminger hat ihre Ausbildung zur Gemeindereferentin 2016 abgeschlossen und sei kurz vor Weihnachten stolze Mutter eines Jungen geworden. Im Namen aller Mitarbeiter gratulierte Michael Weiß den Eltern Elisabeth und Michael Schemminger zum neuen Erdenbürger Samuel.

Der Pfarrer wünsche sich noch mehr Kirchenbesucher. Die geplante Restaurierung der Kirchenmauer samt Außentreppe, so Weiß, sei in Salzstetten verschoben worden, weil der Fokus auf den Gebäuden in Heiligenbronn gelegen habe, eine Sache, in die endlich Bewegung gekommen sei. Das katholische Pfarrhaus in Salzstetten wird derzeit von drei syrischen Flüchtlingsfamilien bewohnt, die vom Seeweg dorthin umziehen konnten, nachdem die Pakistaner im Ort verlegt worden sind. Weiß: "Die Bewohner passen sich gut an. Auch mit der Nachbarschaft läuft alles harmonisch."

L aut Pirmin König, dem Laienvorsitzenden des Kirchengemeinderats Lützenhardt/Pfalzgrafenweiler, sind die Sanierungsarbeiten am Kirchendach und teilweise an der Fassade der Herz-Jesu-Kirche Lützenhardt erfolgreich abgeschlossen worden. Ebenso konnte die Außenanlage samt Spielgeräten im katholischen Kindergarten Lützenhardt fertiggestellt werden. Die Kinderkrippe wurde von zehn auf fünf Kinder reduziert zugunsten längerer Öffnungszeiten von 7 bis 17 Uhr, auch für andere Gruppen. Mehrkosten von 3000 Euro jährlich nimmt die Kirchengemeinde dafür in Kauf. Dem Lützenhardter Kindergarten-Team dankte König für seine "exzellente Arbeit" als auch den neu ins Leben gerufenen Förderverein.

Neue Kirchenpflegerin wurde Sandra Renz anstelle von Claudia Schweizer. Die gelungene Fronleichnamsprozession in Lützenhardt zieht immer mehr Auswärtige an. Der Erlös war für den Kindergarten, die Kirchendachsanierung und das Missionsprojekt "Arari" in Brasilien bestimmt.

Besondere Aktivitäten waren ökumenische Bibelwochen, die Dekanatswallfahrt nach Heiligenbronn, Frühschichten im Advent, Sternsinger- und Ministranten-Aktionen, Begegnungen für Lektoren, Kommunion- und Firmhelfer sowie Kirchengemeinderäte. Hochkarätige Vorträge wie über "Schöpfung und Urknall" sowie die dreiteilige Reihe über die abrahamitischen Religionen von Werner Dobner bildeten Höhepunkte.

Gerüstet für künftige Herausforderungen

König: "Im Jahr der Barmherzigkeit konnten weit über 100 Flüchtlinge und Asylanten eine Zuflucht im ehemaligen Hotel Sattelacker Hof finden." Dafür sprach er dem Freundeskreis Asyl ein Vergelt’s Gott aus.

Respekt zollte der Laienvorsitzende des Kirchengemeinderats neben Pfarrer Romer auch Diakon i.R. Wilhelm Pöndl, der auch weiterhin ehrenamtlich in der Seelsorgeeinheit tätig sei.

König informierte über den von der Diözese angestoßenen Prozess des kirchlichen Wandels. Man wolle sich rüsten, sich auf das Wesentliche und Wichtige konzentrieren, um den künftigen Herausforderungen gewachsen zu sein. Pirmin König betonte: "Dieser Wandel soll von der Gemeinde, also von der Basis aus geschehen und erarbeitet werden und nicht von oben herab gestülpt werden." Leitschnur solle eine mitmenschliche und christliche Haltung sein. Kirche dürfe sich nicht abkapseln, sondern müsse offen sein für alle. "Nicht die Menschen sollen zu uns kommen, sondern wir zu den Menschen. Das hat zu tun mit Toleranz, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit, Respekt, Barmherzigkeit." Die Kirche solle so handeln, dass Menschen in ihren Lebenswirklichkeiten dem Evangelium Jesu Christi begegnen können. Es werde sich zeigen, ob dieser Prozess nur ein Strohfeuer wird oder bleibende Werte daraus wachsen. In einer Klausurtagung befassen sich alle örtlichen Kirchengemeinderäte am 28. Januar damit.