Der Salzstetter Projektleiter Stefan Geiger mit zwei Kindern und einem Mann mit dem von der Jugendfeuerwehr Salzstetten gespendeten Wasserfilter. Fotos: Geiger Foto: Schwarzwälder-Bote

Thomas Singer und Stefan Geiger sind nach Thailand ausgewandert / Jugendfeuerwehr spendet Wasserfilter

Von Walter Maier

Waldachtal-Salzstetten. Vor sechs Jahren sind Thomas Singer und Stefan Geiger nach Thailand ausgewandert. 10 000 Kilometer von ihrer Heimatgemeinde Salzstetten entfernt helfen sie armen Menschen.

Beide arbeiten hauptberuflich zu geringen Bezügen in einem Hilfsprojekt mit, um armen Bergvölkern in Nordthailand sauberes Trinkwasser bereitzustellen. Unterstützt werden sie von Salzstetten insbesondere durch ihren Freund Björn Klose, der sie jährlich in Asien besucht.

"1000 Wasserfilter für die Bergvölker Nordthailands" ist ein Projekt des Vereins "Thai Care Deutschland". Dieser ist der Trägerverein der thailändischen Stiftung "Raintree Foundation". Neben Projektleiter Stefan Geiger ist mit dem technischen Leiter Thomas Singer ein weiterer Auswanderer aus Salzstetten dort engagiert. Singer ist spezialisiert auf die "Hydraulic Ram Pump"-Technologie, einer seit 200 Jahren bewährten Technik, mit der abgelegene Bergdörfer mit Frisch-Wasser versorgt werden können. Die Pumpe treibt sich durch Wasserkraft selbst an. Singer und Geiger sprechen inzwischen die Thai-Sprache und können sich auch in den Stammessprachen verständigen.

Björn Klose, der zuletzt gespendete, gebrauchte Brillen im Rucksack mit zum Volksstamm der Karen mitgenommen hatte, informierte in Salzstetten aus erster Hand über den erbärmlichen und niederen Lebensstandard in Lehmhütten, zehn Flugstunden von Deutschland entfernt. "Es gibt dort keine Straßen wie bei uns. Durch die Regenzeit ist die Region momentan kaum zugänglich." Klose schilderte den Alltag in den Kinderheimen Mae Hae und Mae Na Chorn. Für deutsche Kinder sei es wohl schlecht vorstellbar, morgens und abends 800 Höhenmeter zu überwinden, um sich mangels fließendem Wasser nur "unten" am Fluss täglich waschen zu können. Dabei gebe es zahlreiche kranke und behinderte Kinder. Geiger und Singer zeigten den Kids, wie man Bambusbetten baut, aber anfänglich hätten sie den gewohnten Fußboden dem weichen Bambus vorgezogen. Zum Schlafen in der Buschregion seien Moskitonetze notwendig. Klose, der auch seine Sitzungsgelder als Ortschaftsrat spendete, schenkte einem Jungen ein Fahrrad. Er stellte das Patenschaftprogramm "Mae La Noi" vor. Mit 25 Euro im Monat könne man wie er ein armes thailändisches Kind dauerhaft unterstützen, damit es die Schule besuchen und nicht den ganzen Tag auf dem Feld arbeiten müsse.

Die thailändischen Kinder dürfen sich nun über die Hilfe der Jugendfeuerwehrleute in Salzstetten freuen. Denn die 13 Kinder und Jugendlichen spendeten den Erlös ihres Jubiläumsfestes. Die Jugendleiter Joachim Luger und Michael Rohde übergaben den Spendenbetrag von 140 Euro im Beisein von Abteilungskommandant Martin Gunkel an Björn Klose, der die Summe an seine Salzstetter Kameraden Thomas Singer und Stefan Geiger in den armen Norden Thailands weiterleiten wird.

Durch die Spende wird mittels Bio-Sand-Filter-Technologie keimfreies und sauberes Trinkwasser für Familien in den Bergdörfern zur Verfügung gestellt. "Mit 80 Liter gefiltertem Wasser kann an einem Tag eine fünfköpfige Familie versorgt worden", bestätigte Klose bei seinem Vortrag vor zehn Nachwuchs-Feuerwehrleuten. Mittels dieser Technik, die von dem Salzstetter Stefan Geiger verantwortlich eingesetzt wird, kann Wurmbefall reduziert werden. "Es gibt dadurch deutlich weniger Krankheiten und Magenprobleme", berichtete Björn Klose, der sich vor Ort schon acht Mal selbst von der Wirksamkeit überzeugen konnte.