Grundschule und Kindergarten ins Förderungsprogramm des Kultusministeriums aufgenommen

Von Jessica Kneißler Waldachtal-Salzstetten. Am Montag kam die frohe Botschaft: Salzstettens Grundschule und Kindergarten wurden für das Modellprojekt "Bildungshaus 3 – 10" des Kultusministeriums Baden-Württemberg ausgewählt.3 – 10, diese Zahlen stehen für drei- bis zehnjährige Kinder, deren frühzeitige und verbesserte Förderung seit einigen Jahren stärker in den Blickpunkt der Bildungspolitik gerückt ist. Ziel des Projekts "Bildungshaus 3 – 10" ist die engere pädagogische Zusammenarbeit von Kindergärten und Grundschulen.

So soll durch das Modellprojekt Kindern die Chance geboten werden, über den siebenjährigen Zeitraum, in den Kindergarten- und Grundschulzeit fallen, gemeinsam zu lernen und zu spielen. Man will auf diese Weise institutions- und jahrgangsübergreifende Lern- und Spielgruppen fördern.

Nicht nur soll der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule erleichtert werden, sondern auch der Austausch zwischen Erziehern und Lehrern soll verstärkt werden und so den Kindern zugute kommen.

Seit drei Jahren sind bereits 33 sogenannte Bildungshäuser im Programm des Landes. Im Juni diesen Jahres kündigte Kultusministerin Marion Schick an, diese Zahl zu verdreifachen: Unter den insgesamt 70 weiteren Bildungshäusern sind nun also auch die Grundschule und der Kindergarten Salzstetten.

"Die Zusage war für uns eine große Freude", sagt Schulleiterin Irene Kübler. Bevorzugt bei den Bewerbungen wurden Schulen, die bereits mit Kindergärten kooperieren. "Das ist bei uns schon seit längerem der Fall", berichtet Kübler. Schon allein dadurch, dass Grundschule und Kindergarten in Salzstetten unter einem Dach untergebracht sind, sei der Kontakt ohnehin eng. Unter anderem werden die Kinder täglich gemeinsam betreut. Es wird auch gemeinsam gesungen, gebastelt und musiziert.

Die Qualität des Antrags, den alle interessierten Einrichtungen einreichen mussten, spielte eine große Rolle.

Förderunterricht für Vorschulkinder

Salzstetten konnte hier darüber hinaus mit bereits bestehenden Kooperation zwischen Schule und Kindergarten punkten: Kinder, die im letzten Kindergartenjahr sind, bekommen einmal wöchentlich Unterricht bei einem Kooperationslehrer. Das ist eine der Forderungen des Bildungshaus-Programms, die in diesem Fall schon erfüllt ist.

Des Weiteren gibt es den Vorschul-Förderunterricht, der für Kinder mit speziellen Bedürfnissen eingerichtet ist. Seit dem Schuljahr 2007/2008 kümmern sich zweimal wöchentlich Schulleiterin Irene Kübler und Kindergartenleiterin Doris Wössner um durchschnittlich 15 Kinder, die aus den fünf Kindergärten der Gemeinde Waldachtal kommen. An der Grundschule selbst wird ein jahrgangsübergreifender Unterricht schon länger praktiziert.

Im Programm des Landes wurde ein Orientierungsplan erstellt, der mit wissenschaftliche Erkenntnissen und Erfahrungen aus Pilotprojekten zwischenzeitlich weiterentwickelt wurde. Das Projekt selbst wird finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Seit Herbst 2008 stellt das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen (ZNL) in Ulm für vier Jahre die wissenschaftliche Begleitung.

"Wir haben uns beworben, weil die frühkindliche Bildung allgemein weiter gestärkt werden muss, das ist für uns selbstverständlich", so Kübler. Jetzt wolle man diese Bestrebungen weiter intensivieren und noch besser auf Stärken und Schwächen im System aufmerksam werden.

Im Frühjahr beginnt die Kooperation mit dem Land. Kübler erhofft sich durch Angebote wie Fortbildungen und zusätzliches Infomaterial, dass die schon gut funktionierende Kooperation zwischen Schule und Kindergarten noch weiter verbessert wird.

Für beide Salzstetter Einrichtungen ist klar: Die Erfahrungen, die Kinder vor der Einschulung und in der Eingangsphase machen, sind prägend für ihre persönliche Entwicklung. Erfolge stärken das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit. So sind die unmittelbaren Zielsetzungen vor allem auf spielerisches Trainieren von Fähigkeiten, die später in der Schule für Lesen, Schreiben und Rechnen gebraucht werden, ausgerichtet.

Auch die Zusammenarbeit mit den Eltern spielt dabei eine wichtige Rolle; sie werden ausführlich über die Arbeit mit den Kindern informiert. Gerade Frühförderung und Prävention schulischer Lernschwierigkeit soll weiter gezielt angegangen werden: Je früher. desto besser.