Ein Stück Heimatgeschichte im 500. Jubiläumsjahr: Fundexemplare der Restaurierungsarbeiten werden im Salzstetter Schlössle ausgestellt

Von Walter Maier

Waldachtal-Salzstetten. Schuhe mit geschichtsträchtigem Wert sind nicht alle Tage zwischen Böden von Holzdecken verborgen – im Salzstetter Schlössle schon. Die gefundenen Stücke gehörten einst dem dort lebenden Adel und sind im Herbst im Obergeschoss des Kulturdenkmals zu bestaunen.

Legendär ist die Geschichte von der "Prinzessin und ihrem verlorenen Schuh", die Jürgen Erath vor Jahren Kindern erzählte. Etliche schmucke Schuhe, die von Adeligen getragen wurden, sind bei den Renovierungsarbeiten (2002 bis 2006) im Salzstetter Schlössle entdeckt worden.

"Exponate zeugen von der Geschichte des Hauses"

Gefunden wurden die heutigen Exponate zwischen den Böden der Holzdecken.

Im 500. Jubiläumsjahr werden nun die Fundstücke im Salzstetter Schlössle ausgestellt. Vorsitzender Eberhard Armbruster stellt heraus: "Die Exponate zeigen ein Stück weit die Heimatgeschichte. Sie zeugen von der Geschichte des Hauses."

Die Ausstellungsstücke umfassen Lederschuhe – vom Kleinkind-Halbschuh bis zur Erwachsenen-Stiefelette – sowie glasierte Tonscherben und Kacheln von Kachelöfen aus dem Schlössle. Das genaue Alter der handgemachten Schuhe ist noch nicht bestimmt.

Einige Sohlen sind mit Metallnägeln bestückt. Mit Unterstützung von Sponsoren konnte der Förderverein die Fundstücke restaurieren lassen.

Ausgestellt sind die Salzstetter Schlössle-Fundstücke im Obergeschoss des Kulturdenkmals. Die heimatgeschichtlichen Dokumente können während den Öffnungszeiten der Veranstaltungsreihe "Kultur und Kaffee" besichtigt werden. Dies ist wieder ab dem Herbst-/Winterprogramm 2014/15 und an den Kaffeenachmittagen möglich. Schon bei der 500-Jahr-Feier des ältesten Kulturdenkmals in der Gemeinde Waldachtal im März dieses Jahres, als der emeritierte Stuttgarter Universitäts-Professor Franz Quartal als Festredner interessante Details des Juwels und der Ortsgeschichte aufflammen ließ, bestaunten viele Festbesucher die Exponate aus der Adels-Historie.

Schlössle-Liebhaber sollten im Memorial an Ortsarchivar und Schlössle-Zugpferd Jürgen Erath (1954 bis 2013) die Legende von der Prinzessin im Salzstetter Schloss weitererzählen. Die "unbekannte Prinzessin" lebt so weiter.

Im Salzstetter Kleinod, unweit der katholischen St.-Agatha-Kirche gelegen, sollen auch in Zukunft abwechselnde Ausstellungen Besucher anlocken. Der Vorsitzende Eberhard Armbruster und sein Führungsteam vom Förderverein Schlössle sind bemüht, attraktive Exponate zu bieten.

Weitere Informationen: Die Ausstellung im Schlössle kann anlässlich des Tags des Denkmals am Sonntag, 14. September, ab 11 Uhr besichtigt werden und beim nächsten Kaffeenachmittag am Sonntag, 26. Oktober, ab 14 Uhr.