Ein Feuerwerk an Schlagern und volkstümlichen Hits zündeten "Die fidelen Mölltaler" in den voll besetzten Gemeindehalle in Salzstetten. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Selbst Fans aus der Schweiz kommen nach Salzstetten / Edelfan Claudia Baumann ist begeistert von dem Auftritt

Ein berauschendes Musikvergnügen bot die Kultband "Die fidelen Mölltaler" bei ihrem Gastspiel in Salzstetten. Die Musiker aus Kärnten zogen alle Register ihres Könnens und wurden von ihren Fans begeistert gefeiert.

Von Walter Maier

Waldachtal-Salzstetten. Fidel zu sein ist bei den "Fidelen Mölltalern" Programm. In Salzstetten brannten sie Non-Stop ein vierstündiges Noten-Feuerwerk ab und erhöhten ihre Popularität im Kreis Freudenstadt. Es gelang den fünf Musikern aus dem 700 Kilometer entfernten Kärnten, den Gute Laune- und Stimmungspegel hoch zu halten.

Vermittelt hat dieses Konzert das Ehepaar Baumann aus Baiersbronn-Röt. Dank der freundschaftlichen Bande zwischen dem 52-jährigen Alleinunterhalter und Ex-Moderator von Radio Freudenstadt Richard Baumann, der aus Obersasbach stammt, und der 71-jährigen Waldachtaler Konzertorganisatorin Gudrun Lutz wurde dieses Gastspiel erstmals in Salzstetten möglich. Warum die Baumanns zu Edelfans geworden sind, erzählte die aus Röt stammende Claudia Baumann, deren Mutter aus Liechtenstein stammt, unserer Zeitung: "Schon als Kind habe ich mit meinen Eltern Konzerte der Mölltaler besucht." Die 47-Jährige schätzt an den Kärntnern Musikern, dass sie nur eigene Lieder spielen. "Das macht sie so einzigartig!" Überhaupt: "Sie sind menschlich und Publikumsnah. Sie haben keine Starallüren, obwohl sie schon 45 Jahre im Geschäft sind." Speziell für Claudia Baumann spielten sie in Salzstetten ihren Lieblingstitel, die traumhaft schöne "Heimatmelodie" aus dem Jahr 1985.

Freilich: Ohne die Narrenzunft Salzstetten als eigentlichen Veranstalter, wäre es überhaupt nicht denkbar gewesen. "Ohne sie ginge nichts", meinte Gudrun Lutz. Die Siebenhügelhexen unter der Regie von Tobias Amann und Rainer Lutz heimsten großes Lob ein für die Zubereitung des Mittagessens und die Bewirtung. Sogar Zunftmitglied und Ortsvorsteher Wolfgang Fahrner krempelte im Service die Ärmel hoch. Leckeren Kuchen an der Kaffeebar servierten die Frauen dieser Fasnetsgruppe. Grund genug für Gudrun Lutz, den Aktiven der Zunft, allen voran Katja und Rainer Lutz, unter großem Applaus besonders zu danken.

45 Jahre haben die "fidelen Mölltaler" eine Erfolgsgeschichte geschrieben. In ihren besten Zeiten brachten sie es auf 300 Auftritte in einem Jahr. Sie sind die volkstümliche Musikgruppe mit wohl den meisten Auftritten überhaupt. In der Gemeindehalle in Salzstetten stellten sie unter Beweis, dass sie noch längst kein Auslaufmodell sind, obgleich sie 2016 ihren Anhängern Adieu sagen.

Mit ihren Hits wie "Wenn mein Herz in Flammen steht" oder "Freude, Glück und Sonnenschein" befeuerten "Die fidelen Mölltaler" die gute Laune ihrer Fans. Auf der Steirer Harmonika glänzte Huby Mayer. Durch ihr Heimatlied "Eine Herde weißer Schafe" sind die inzwischen erfolgsverwöhnten Musiker bekannt geworden.

"Ohne Mayer keine Feier!" So furios starteten die Mölltaler in der voll besetzten Gemeindehalle in Salzstetten nach der ersten Autogrammpause. Die Marathon-Musiker drehten vollends auf: "Lust am Leben". Und als Hommage an ihre begeisterten Anhänger: "Heute spiele ich ein Lied für dich". Was die Konzert-Spieldauer mit über vier Stunden anbelangt, brachen sie in Salzstetten alle Rekorde. Zugabe-Rufe fanden Gehör.

Fans schunkeln begeistert mit

Vollgas gab Frontmann Huby Mayer als Tausendsassa auf vielen Instrumenten. Einmal trumpft er auf dem Bariton auf, das andere Mal schmettert er die Trompete.

Manche mögen sich verwundert die Augen gerieben haben, dass der 61-jährige musikalische Leiter der Truppe und die Schlagerstimme der Mölltaler als Haus- und Hofkomponist schon 2800 Kompositionen selbst geschrieben hat. Der "Mozart der alpenländischen Volks- und Schlagermusik" beherrscht 14 verschiedene Instrumente. Der Salzstetter Musiker und Alleinunterhalter Gebhard Steimle zollte Huby seinen Respekt: "Das beherrschen nur wenige, so schnell die Instrumente zu wechseln." Mit seiner sympathischen Art erreicht er die Herzen der Fans, die gar aus der Schweiz nach Salzstetten angereist kamen.

Vielleicht klappt es, dass die Mölltaler vor ihrem Karriere-Ende nochmals nach Salzstetten kommen. "Adieu, wir kommen wieder", sang Huby Mayer zum Finale vielversprechend.