Oberstudienrat Hans-Peter Hirsch (63) geht in den Ruhestand. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Beruf: Oberstudienrat an der Eduard-Spranger-Schule verabschiedet / Fast 40 Jahre lang als Lehrer gearbeitet

48 Jahre lang war Hans-Peter Hirsch aus Waldachtal mit der Eduard-Spranger-Schule Freudenstadt eng verbunden, zuerst als Schüler und dann als Gymnasiallehrer. Jetzt ist der Oberstudienrat nach fast 40-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand verabschiedet worden.

Waldachtal/Freudenstadt. Er hat das Wirtschaftsgymnasium International (WGI) nach Freudenstadt gebracht. Es ist "sein Kind". Dass die Schüler im Kreis Freudenstadt davon profitieren, war ihm wichtig. "Das WGI nach Freudenstadt zu bekommen, war sensationell zu dieser Zeit", meint der 63-Jährige rückblickend.

Hirsch unterrichtete Wirtschaft bilingual, ökonomische Studien auf Englisch und Global Studies. Er war ein Gymnasiallehrer mit Herz und Seele. Für die WGI-Schüler baute er Firmen-Kooperationen auf mit Fischer, Arburg, Schmalz, Homag, L’Orange, Alpirsbacher Klosterbräu, AHG und weiteren. Hirsch betont: "Der starke und bodenständige Mittelstand unserer Region in Kooperation mit einer beruflichen Schule mit einer weltoffenen Philosophie kann nur für beide Seiten äußerst positiv sein." Beispiel: In einem Projekt untersuchten die Schüler die Chancen für Carl Glauners Alpirsbacher Klosterbräu, im chinesischen Biermarkt Fuß zu fassen. Oberstudienrat Hirsch: "Es ist erstaunlich, wie kreativ Schüler sind, wenn man sie motiviert arbeiten lässt und genügend Freiraum gewährt." Mit seiner Unterstützung nahm die Eingangsklasse E 4 des WGI jüngst am Wettbewerb "Chef für einen Tag" von Focus-Money teil, kreierte eine Homepage und drehte ein Video.

Netzwerk geknüpft

Unter mehr als 600 Schulen gewann seine Klasse einen Preis: einen Wochenend-Workshop in einem Fünf-Sterne-Hotel mit BW-Bank-Vorstand Norwin Graf Leutrum von Ertingen. Ein ausgewählter Schüler darf Graf Leutrum einen Tag an seinem Arbeitsplatz vertreten. Über 30 Jahre hielt Hirsch Meisterkurse bei der Kreishandwerkerschaft Freudenstadt ab und unterstützte die Ausbildung der IHK Freudenstadt und Nagold als Referent. Berufen wurde er als Mitglied in verschiedene Prüfungsausschüsse der kaufmännischen Berufe.

Überhaupt: "Für mich war es immer entscheidend, dass ich den Menschen gesehen habe in den Schülern." Als Pädagoge konnte er zur Weiterentwicklung junger Menschen beitragen. "Ich war für mein Leben gern Lehrer. Ich hatte größtenteils das Gefühl, dass ich der richtige Mann am richtigen Ort war." Einer seiner früheren Schüler bemerkte dieser Tage: "Herr Hirsch war immer zu einem Spaß aufgelegt. Er hat viel gelacht." Völkerverständigung lag dem Brückenbauer bei rund 20 USA-Reisen mit fast 150 Austauschschülern sehr am Herzen. Die Schüler profitieren inzwischen vom Netzwerk mit Janesville/Wisconsin.

Mit der Eduard-Spranger-Schule schaffte Hirsch mit Schüler Jürgen Klopp, dem heutigen Fußball-Erfolgscoach von FC Liverpool, den Einzug ins Landesfinale "Jugend trainiert für Olympia". Viele Jahre wirkte er als Oberstufenberater. 25 Jahre lang engagierte er sich als Sicherheitsbeauftragter und Ersthelfer.

Mobbingfreie Schule

Er war Mitglied in der Schulkonferenz und im Personalrat. Nach zweijähriger Zusatz-Ausbildung brachte er sich ab 2003 als Beratungslehrer ein: "Ich wurde vom Hardliner zum Psychologen." Er setzte sich für eine mobbingfreie Schule ein.

Gern wollte er, dass sein Sohn Philipp (1987) an dieser Schule in Freudenstadt als Lehrer in seine Fußstapfen tritt. Sein Sohn unterrichtet Deutsch und Englisch an der Steinbeis-Schule Stuttgart. Als Gemeinde- und Ortschaftsrat in Waldachtal stellte er sich von 1980 bis 1984 in den Dienst der Allgemeinheit. Sport war und ist sein Lebenselixier: Weitum bekannt ist Hans-Peter Hirsch als erfolgreicher Radrennfahrer. Hauptsächlich im Trikot von Öschelbronn hat er viele Kriterien in Städten gewonnen. "Das waren noch die Zeiten von Didi Thurau." Als A-Klasse-Fahrer hat er den Radrennsport in der höchsten Amateurklasse sehr intensiv betrieben. Seine Fußballschuhe schnürte der in Vesperweiler aufgewachsene Sportler von Jugend auf für seinen Heimatverein VfB Cresbach, wo er öfter als Torschützenkönig hervorging. Er spielte für die SpVgg Freudenstadt in der Bodenseeliga, der ersten Amateurliga, und während seines BWL- und Sport-Studiums in Stuttgart beim VfL Sindelfingen.

Als Spieler ging er zu Willi Schuon zum TSV Haiterbach. 15 Jahre lang hinterließ der A-Lizenztrainer als Spielertrainer und Trainer bei der "Fahrstuhl-Elf" Phönix Pfalzgrafenweiler seinen Fußabdruck. Im Fußball errang er viele Meisterschaften. Stationen seiner Fußballkarriere waren auch der SV Glatten und für sechs Jahre der ASV Horb. Reisen und Fahrradfahren sind heute seine Steckenpferde.

Mit seiner Frau Helga möchte er Barbados, das Urlaubsziel von vor 40 Jahren, gern wiederholen.