Ob historische Pfade oder gemütliche Atmosphäre – im Schlössle kamen die Besucher auf ihre Kosten. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Am Tag des offenen Denkmals lassen viele Besucher den historischen Zauber des Salzstetter Schlössles auf sich wirken

Waldachtal-Salzstetten (il). Auch in diesem Jahr zog es wieder zahlreiche Besucher in das Salzstetter Schlössle, um den Tag des Denkmals zu begehen. Von dem wechselhaften Wetter ließen sich die Gäste in keinster Weise abschrecken und verbrachten einen geselligen Nachmittag in der herrlichen Atmosphäre des Schlössle.

Im ältesten und gleichzeitig ehrwürdigsten Gebäude Salzstettens war für das leibliche Wohl wie immer bestens gesorgt. Für die musikalische Unterhaltung an diesem Tag sorgte Gebhard Steimle auf seinem Akkordion.

Einen künstlerischen Beitrag lieferten die beiden Hobbykünstlerinnen Rosemarie Grathwohl aus Haiterbach und Waltraud Mayer aus Wolfenhause. Beide verbindet die Liebe zur Kunst und zur Farbe, jedoch unterscheiden sie sich grundlegend von der Art ihrer Kunst. Grathwohl entfaltet ihr Talent in der Acryltechnik, Mayer hingegen lebt ihre Passion in der Aquarell- und Kreidetechnik aus. So malt die Künstlerin auch Werke von Monet in ihrem Stil nach, was allein schon eine große Herausforderung ist.

Natürlich konnten die Besucher an diesem Tag auch das Schlössle in vollem Umfang besichtigen. So manchen Historienfreund erwartet hier eine kleine Schatzkammer. Die bei Renovierungsarbeiten gefundenen Stücke, die dank einer Spende der Volksbank von einem professionellen Restaurator wieder aufgearbeitet wurden, sind ein Teil davon. Den größten Teil bietet jedoch die exzellente Restauration des gesamten Gebäudes. Eine historische Augenweide ist zum Beispiel auch die alte Küche, in der die Wände über der damals vorhandenen Feuerstelle noch rußgeschwärzt erhalten worden sind.

Eine weitere Überraschung, welche die ehrenamtlichen Helfer des Fördervereins erwartete, war wohl das bei Renovierungsarbeiten im Kamin gefundene Dokument, welches einer der Vorbesitzer dort wohl 1932 eingemauert hatte. Noch immer liegt ein leichter Rauchgeruch in der Luft und lässt erahnen, welche Ereignisse sich hier abgespielt haben müssen. Mit etwas Phantasie kann man sich den damaligen Alltag bildlich vorstellen, jedoch holt der zweite Vorsitzende des Fördervereins Herbert Erath die Schwärmer schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück: "Das Leben war damals unsagbar hart und keineswegs schön. Im Gegensatz dazu leben wir heute in einem Schlaraffenland."

Erath ist bezüglich der Geschichte des Schlössles eine wahre Koryphäe und vor allem mit der Historie des Gebäudes voll vertraut. Bei ihm fanden die Besucher auf alle Fragen Antworten. Auch bestand für alle Interessierten die Möglichkeit, sich anhand von ausliegenden Dokumentationen ein genaues und umfassendes Bild vielfältigen Arbeiten des Fördervereins zu machen.

Während viele auf geschichtlichen Pfaden wandelten, genossen andere die freundlich-historische Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen, die das Gebäude geradezu ins Majestätische erhebt. Wieder einmal ein gelungener Tag für viele Historienfreunde, welcher der tollen Organisation des Fördervereins mit seinen unermüdlich wirkenden Mitgliedern zu verdanken ist.