Vize Herbert Erath und Vorsitzender Eberhard Armbruster präsentieren eine Schlössle-Buntstiftzeichnung des Künstlers, dessen Original dort einen Ehrenplatz gefunden hat. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Förderverein Salzstetter Schlössle würdigt Lebenswerk des Malers Emil Dettling / Debüt-Roman von Simone Hirth

Werke von Kunstmaler Emil Dettling werden am Sonntag, 30. Oktober, von 14 bis 17 Uhr im Schlössle in Salzstetten ausgestellt. Die Heimatgemeinde würdigt dadurch das künstlerische Schaffen des Kunstmalers.

W aldachtal-Salzstetten. Der Förderverein Salzstetter Schlössle bietet ein Heimat-Wochenende der Geschichte und der Gegenwart: Eine Premiere und ein Debüt. In dem Kulturtempel wird am kommenden Sonntagnachmittag erstmals das Lebenswerk von Emil Dettling präsentiert. Bereits am Samstagabend stellt die in Lützenhardt geborene Schriftstellerin Simone Hirth ihren im August erschienenen Debüt-Roman "Lied über die geeignete Stelle für eine Notunterkunft" vor. "Das sind zwei Highlights, die mir besonders am Herzen liegen", sagt Fördervereins-Vorsitzender Eberhard Armbruster.

Zur Premiere der Ausstellung der Bilder des einheimischen Kunstmalers Emil Dettling (1926 bis 2016) im Rahmen des Schlössle-Kaffeenachmittags am 30. Oktober, erklärt Armbruster: "Wir werden eine Auswahl von Gemälden des in diesem Jahr verstorbenen Kunstmalers Emil Dettling zeigen, welche seine Töchter Gabi Wehle und Christiane Maier vorstellen werden. Es handelt sich dabei um kirchengeschichtliche Motive, Natur- und Landschaftsbilder sowie Zeichnungen von historischen Gebäuden." Emil Dettling hat in seiner künstlerischen Phase nach Schätzung seiner Töchter etwa 150 Bilder geschaffen. In den 1960er-Jahren arbeitete er in der Künstler-Metropole München ein Jahr lang als freier Maler. Der Förderverein hat einen besonderen Grund zur Dankbarkeit. Vorsitzender Armbruster erläutert: "Die Premiere der Bilder-Ausstellung von Emil Dettling ist ein besonderes Ereignis in diesem Jahr. Der Kunstmaler war an der Erhaltung des Schlössle immer sehr interessiert. Mit seiner Frau Gertrud hat er auch stets die Kaffeenachmittage besucht. Er hat für uns ja auch eine Buntstiftzeichnung des Schlössle erstellt, welche wir im Briefkopf unseres Fördervereins verwenden. Das Original hängt im Schlössle." Besonders beeindruckt hat Armbruster die Treue der Kunstmaler-Familie Dettling zum Schlössle: "Trotz ihrer beschränkten finanziellen Mittel haben die Dettlings immer die Kaffeenachmittage und damit den Förderverein unterstützt." Am 30. Oktober gibt es im Schlössle von 14 bis 17 Uhr selbst gebackenen Kuchen. Während dieser Zeit wird auch die Bilder-Ausstellung geöffnet sein.

Tags zuvor, am Samstag, 29. Oktober, kommt Simone Hirth um 20 Uhr zu ihrem Roman-Debüt ins Salzstetter Schlössle. Vorsitzender Armbruster: "Das ist ein Highlight in diesem Jahr. Ein außergewöhnliches Event." Der literarisch anspruchsvolle Roman handelt von einer jungen Frau, die nach dem Abriss ihres Elternhauses einen Wiederaufbau versucht. Wie besessen räumt und schleppt sie das Vergangene in ihre Notunterkunft. Dabei entsteht nicht nur eine solide Bleibe, sondern auch ein Gegenmodell zur gesellschaftlichen Norm. Simone Hirth sorgt mit jedem Satz für Überraschungen. Sie geht an die Grenzen literarischer Möglichkeiten und trifft dort auf das Eigentliche. Zynismus verkehrt sich in Galgenhumor, die Sprache wird zum Experiment.

Simone Hirth, Jahrgang 1985, geboren in Freudenstadt und aufgewachsen in Lützenhardt studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Ihre Arbeiten wurden mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Jüngst erhielt sie den Schwäbischen Literaturpreis (2014) und das Hans-Weigel-Literatur-Stipendium (2015/16). Heute lebt sie als freischaffende Autorin und Lektorin in Gablitz im Wienerwald. Einlass zur Lesung ist am Samstag um 19 Uhr.

Karten im Vorverkauf gibt es ab sofort bei Eberhard Armbruster, Telefon 07486-9283, E-Mail: e.a.armbruster@t-online.de, und Herbert Erath, Telefon 07486/9178.

Weitere Informationen: www.salzstetter-schloessle.de