Wallfahrtsziel für 45 katholische Frauen aus Salzstetten war die Kirche "Zur Schmerzhaften Mutter" in Heiligenbronn. Foto: Wallfahrer Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: 45 Frauen aus Salzstetten pilgern zum Wallfahrtsort "Zur Schmerzhaften Mutter" bei Schramberg

Die Frauenwallfahrt der katholischen Kirchengemeinde Salzstetten wurde wieder zu einem tollen Erlebnis, welches die Gemeinschaft im Glauben gestärkt hat. Ziel war dieses Jahr der Wallfahrtsort "Zur Schmerzhaften Mutter" in Schramberg-Heiligenbronn, dem Mutterhaus der Franziskanerinnen von Heiligenbronn.

Waldachtal-Salzstetten. "Wallfahrt ist nicht einfach ein Ausflug. Sie ist mehr als eine vergnügliche Reise. Sie hat einen Sinn." Über diese Begrüßungsworte von Theologin Anneliese Benz-Pöndl sollten die 45 Frauen nachdenken.

Mit dem Reisesegen durch Diakon i.R. Wilhelm Pöndl und Morgengebet machte sich eine große Zahl Katholikinnen auf die 40 Kilometer-Busreise. Salzstetten und die Gemeinde Waldachtal hat durch den Apostolatsort St. Antonius (Wallfahrtsort im katholischen Dekanat Freudenstadt) mit seiner 125-jährigen Geschichte eine besondere Beziehung zum Mutterhaus bei Schramberg. So bauten die Walfahrerinnen gewissermaßen eine Brücke zwischen den beiden namensgleichen Gnadenorten Heiligenbronn. "Das wichtigste und bedeutendste Gebet bei jeder Wallfahrt ist das Rosenkranzgebet", meinte Theologin Benz-Pöndl. Die Pilgerleiterin wandte sich an die 45 Frauen: "Ich lernte auch bei Wallfahrten nach Lourdes, die ich jahrelang dorthin begleitet habe, immer wieder Menschen, besonders Männer kennen, die weder einen Rosenkranz besitzen, geschweige denn wissen, wie er gebetet wird und welcher Segen aus dem Rosenkranzgebet dem Beter geschenkt wird. Für viele ist er wie ein Buch mit sieben Siegeln, wie das Sprichwort sagt."

In Schramberg-Heiligenbronn feierte Pfarrer Richard Schitterer, Hausgeistlicher der dortigen Schwesternschaft (40 Franziskanerinnen) des Klosters, den Wallfahrtsgottesdienst mit den Frauen aus der St. Agatha-Gemeinde Salzstetten. Benz-Pöndl. "Es war eine wohltuende meditative Art des Betens und Singens. Seine Ansprache war so persönlich auf unsere Gruppe zugeschnitten und hat alle Frauen beeindruckt."

Das Fürbitte-Gebet galt den vielen Menschen, die unter Terror und Bürgerkrieg leiden. Auch in unserem Wohlstandsland Deutschland gebe es Not und Leid: "In vielen Familien herrscht Unfriede und Streit; der Arbeitsplatz wurde gekündigt, Ehepaare trennen sich, Alleinerziehende haben vielfach große finanzielle Sorgen, Großeltern müssen ins Altenheim, weil niemand da ist, der sie versorgen könnte." Gebetet wurde für alle, die in der Kirche wichtige Aufgaben zu bewältigen haben und oft nicht den Mut aufbringen, neue Wege zu gehen.

Außerdem wurden Kranke, Einsame und Mutlose in die Fürbitten für neue Hoffnung, Zuversicht und heilsame Kräfte eingeschlossen. Alle waren von diesem gemeinsamen Gottesdienst inspiriert und gestärkt. Schwester Magdalena hielt im "Haus Lebensquell" eine sehr beeindruckende Führung zum "Leben Jesu" anhand der von dem peruanischen Künstler Raul Castro gestalteten Figuren aus Ton.

Wallfahrt-Organisatorin Ella Reitz wurde heuer von Franziska Bernhard unterstützt, die von 1973 bis 2011 als Lehrerin für Blinde und Sehbehinderte an der Heilgenbronner Schule tätig war. Die aus Salzstetten stammende Lehrerin unterrichtete auch Verena Bentele, die zwölffache Paralympics-Siegerin war und heute Behindertenbeauftragte der Bundesregierung ist. Im Spice-Shop von Birgit Erath in Waldmössingen erfuhren die Frauen allerlei über Gewürze von Erzeugern aus aller Herren Länder. Organisatorin Ella Reitz: "Wir wissen jetzt, dass Zimt bei Schweißfüßen und Curcuma bei Arthrose helfen sollen." Außerdem: "Beim Frieder", ebenfalls in Waldmössingen, konnten die Salzstetter Frauen eine Kaffeerösterei besichtigen. Natürlich gab es auch eine gute Tasse Kaffee und ein Stück leckeren Kuchen, serviert von netten Angestellten mit Handicap. Bei der Rückfahrt las Franziska Bernhard noch eine Erzählung des in Schramberg geborenen Schriftstellers Vinzenz Erath über seine Wallfahrt als kleiner Junge zum "Heiligen Bronnen" vor. Zum geselligen Ausklang der Wallfahrt kehrten die Katholikinnen in der Linde in Lombach ein.

Dank galt neben der Top-Organisation durch Ella Reitz auch Busfahrer Ronie Kempeneers, der ein Mandat im katholischen Kirchengemeinderat Salzstetten hat.