Seit fast 50 Jahren spielt Gebhard Steimle mit dem Akkordeon auf. Außerdem beherrscht er das Tenorhorn. Der Salzstetter Musikant ist weitum bekannt. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Gebhard Steimle gibt noch dieses Jahr sein Abschlusskonzert mit dem Musikverein Salzstetten

Von Walter Maier

Waldachtal-Salzstetten. Er ist der Haus- und Hofmusiker in Salzstetten: Als Alleinunterhalter ist Gebhard Steimle weitum bekannt und beliebt mit seinem Akkordeon und als Tenorhornspieler in verschiedenen Kapellen.

Musik ist sein Lebensexilier. Unzählig sind seine Auftritte und Engagements bei Vereins-, Familien- und Unternehmensfeiern sowie in vielen Lokalen in der Region.

Auf seinem Akkordeon spielt er die Titel alle auswendig

"Zuhause hatte ich noch ein altes Akkordeon von Albert Hug senior, auf dem ich schon selbst in den eigenen vier Wänden geübt habe", beschreibt er die Anfänge seines Musikerlebens in seiner Kindheitszeit. Als der aus Südtirol stammende Hauptlehrer Walter Schwarz ab 1964 in Salzstetten ein Akkordeon-Orchester aufbaute, entpuppte sich Gebhard Steimle als ein Talent auf dem Tasteninstrument. 25 Jahre lang – hauptsächlich unter Dirigent Walter Stephan – spielte er die erste Stimme im Orchester des 1968 gegründeten Harmonikavereins Salzstetten/Tumlingen. Bis heute arbeitet der 62-Jährige als Vorstandsmitglied im Harmonikaverein mit. Seit 50 Jahren ist der Tenorhornist dem Musikverein Salzstetten eine Stütze. "Noch bis Weihnachten möchte ich mitspielen. Das Weihnachtskonzert ist mein Abschluss-Konzert beim Musikverein." Über 20 Jahre lang erwies er sich mit seinem Blech-Blasinstrument als ein Hauptpfeiler bei den Altmusikanten Salzstetten, die nach dem Beginn der Ära des Berliner Dirigenten Günter Klück als ehemalige Aktive weiterhin musizieren wollten.

Vor fast 50 Jahren begann seine Musikerkarriere als Schüler. Zusammen mit einem Bittelbronner Schlagzeuger unternahm er seine ersten musikalischen Gehversuche als Akkordeonist im Café Braun und im Jugendtreff in Bittelbronn.

Der Salzstetter Musikant ist seit über 25 Jahren mit seinem Hohner- und Roland-Akkordeon als Alleinunterhalter mit eigener Musikanlage unterwegs. Wenn er seine Partituren aufschlägt, kann er aus rund 100 Titeln aus Volksmusik, Oldies und aktuellen Schlagern bis hin zu Helene Fischer- und Andrea Berg-Gassenhauern auswählen. Neben den ursprünglichen Ländlern zählen beliebte Weisen im Oberkrainer Stil zu seinen Favoriten. In die Herzen spielt er sich mit "Santo Domingo", "Rote Lippen" und "La Paloma". Außerdem schöpft er aus einem riesigen Repertoire von 160 Liedern. Öfters spielte er zu Volksliedersingen im katholischen Gemeindezentrum in Salzstetten und im Adler in Neu-Nuifra auf. In seiner Heimatgemeinde hat er viele Veranstaltungen und Feste musikalisch umrahmt.

Er besticht nicht nur durch sein musikalisches Können: Auf seinem Akkordeon spielt er die Titel alle auswendig. Sie sind ihm schon in Fleisch und Blut übergegangen. Unvergessen sind die "Minikrainer", ein Trio aus Salzstetten, das von 1982 bis in die 1990er-Jahre überall für Frohsinn sorgte. Gebhard Steimle (Akkordeon), Siegfried Dettling (Bariton), Ewald Müller (Schlagzeug) und Rolf Dettling (Trompete) bildeten das beliebte Ensemble. Ab den 1980er-Jahren bis dieses Jahr fungierte Steimle als musikalischer Leiter der Salzstetter "Spüallompa Kapell". Die Kapelle bereicherte die Salzstetter Vereinsfasnet und die Umzüge. "Die Teilnahme am diesjährigen Fasnetsumzug war wohl der letzte Auftritt", sagt der Musiker wehmütig. Einige Stamm-Bläser haben ihren Rückzug angekündigt und es könnte vielleicht mit einer kleineren Besetzung weitergehen. Um den Fortbestand bemüht sich Christoph Sadzik, der für die illustre Kapelle auch einen Ausflug plant.

Der versierte Instrumentalist spielte 25 Jahre lang in Unterschwandorf beim Maifest, 20 Jahre im früheren Café Braun in Lützenhardt, im Waldeck-Sanatorium in Hallwangen, im Museum der Tumlinger Unternehmensgruppe fischer und zur Fasnetszeit in den Horber Lokalen Schiff und Germania. Tanzmusik machte er in den letzten zehn Jahren zusammen mit den beiden Vollmaringern Thea Teufel (Gesang) und dem inzwischen erkrankten Dieter Schaible (Gitarre, Saxofon, Gesang) in der Linde in Vesperweiler, im Hirsch in Nebringen und in der Krone in Wiesenstetten. Als Duo macht er mit Thea Teufel weiter. Was bedeutet ihm Musik und wie lange noch wird der 62-Jährige seine Musikfreunde erfreuen? Antwort: "Volksliedersingen musikalisch begleiten, das will ich beibehalten, solange es geht. Mein Publikum wird immer älter, aber meine handgemachte Musik kann ich immer weiter machen." Seine weiteren Steckenpferde sind sein Gartenteich, Wandern und Radfahren.