Waldachtal braucht schnelleres Internet. Foto: Rumpenhorst Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinde Waldachtal stellt Weichen für Ausbau schneller Internetverbindungen / 638 Rückmeldungen

Waldachtal (ew). Der Gemeinderat Waldachtal hat in seiner öffentlichen Sitzung den Beitritt als Gründungsmitglied zum interkommunalen Verbund "Komm. Pakt.net" beschlossen. Damit stellt die Gemeinde die Weichen, möglichst schnell und zeitnah den Ausbau weiterer, schneller Internetanbindungen für Bürger und Unternehmen in Waldachtal erreichen zu können.

Die jüngste Abfrage (Dezember 2014) in der Gemeinde mittels Fragebogen, welche die Ortschaftsräte der Teilorte persönlich in die Haushalte und die Firmen trugen, hatte zum Ergebnis, dass 638 Rückmeldungen an die Gemeinde gingen. Nur neun Personen hätten hierbei keinen Bedarf an schnellem Internet angemeldet. Insgesamt haben auch 136 Gewerbebetriebe und Unternehmen an den Umfragen teilgenommen: "Deren Bedarf geht sogar Richtung 50 Mbit/s und darüber hinaus", stellte Bürgermeisterin Annick Grassi fest. "Wir haben also definitiv weiteren, dringlichen Bedarf beim Ausbau des Netzes."

In allen Teilorten Waldachtals seien laut Umfrage die Ergebnisse in etwa gleich.

Der "Verein zur Förderung neuer Medien und Technologien im ländlichen Raum" wurde am 16. September 2013 von 69 Mitgliedern gegründet. An diesem Verbund sind derzeit bereits 161 Mitglieder (einschließlich Waldachtal) beteiligt. Das Mitgliedsgebiet weist Heidenheim, Biberach, Ravensburg, Sigmaringen, Reutlingen, Tübingen, Rottweil, Freudenstadt sowie den Alb-Donau-Kreis, Bodenseekereis, Ostalbkreis und Zollernalbkreis aus. Hier ist nun ein rechts- und handlungsfähiger interkommunaler Verbund entstanden, der gleiche Ziele verfolgt. Für Waldachtal bedeutet dies, dass die Gemeinde für die Mitgliedschaft einen Jahresbeitrag von 4500 Euro bezahlen muss. Außerdem musste sie als "Stammkapitalanlage" 2851,50 Euro entrichten. Diese Einlage berechnete sich aus den Einwohnern der Gemeinde (50 Cent pro Einwohner). Für diese Leistungen erhält die Gemeinde ein "Grundleistungspaket", das sie in Anspruch nehmen kann. Alle Beratungsleistungen zum Thema Breitbandausbau, Verhandlungen über Rahmenverträge, Öffentlichkeitsarbeit und weitere Leistungen sind damit abgedeckt. Der Landkreis Freudenstadt stellt als zentralen Ansprechpartner für die Gemeinden einen Breitbandkoordinator (0,5 Stelle im gehobenen Verwaltungsdienst) zur Verfügung. Die erforderlichen Mittel hierzu sind bereits im Kreishaushalt eingestellt worden.

Wenn dem Gemeinderat die Vorgehensweise der Verwaltung auch gefiel, so warnten jedoch die Räte Franz Schweizer und Friedrich Gerhardt: "Wir müssen die Leistungen offensiv vom Verband einfordern und dürfen uns nicht ausruhen auf den bisherigen Lorbeeren."