Autorin und Jungschauspieler – Mutter und Sohn: Raphael mit Armleuchter spickt gern in die Theaterstücke und Krippenspiele, die Sabine Kübler selber schreibt. Foto: Maier

Künstlerin: Sabine Kübler schreibt Krippenspiele und Theaterstücke. Leute interviewen über Geschichten von früher.

Waldachtal-Cresbach - Sie ist Autorin zahlreicher Krippenspiele und Theaterstücke. Nun hat Sabine Kübler in Cresbach wieder zwei neue Stücke geschrieben: Das weihnachtliche Spiel "Der Engelsbote" und den schwäbischen Einakter "Ratz-Fatz Kaffeeklatsch" für die Jahresfeiern des Sportvereins. Die Zuschauer dürfen gespannt sein auf ihre neuesten Werke.

Ihr schöpferisches Potenzial zieht sie aus der Beobachtung alltäglicher Situationen. Spontane Einfälle setzt sie in Theaterspiele um. Die Autorin und Musikerin ist in der bürgerlichen und kirchlichen Gemeinde vielseitig engagiert. Ihre Motivation für Ehrenämter schöpft sie aus ihrem christlichen Glauben: "Gott hat jedem von uns unterschiedliche Gaben geschenkt. Dann versuche ich, diese Gaben einzusetzen in jeglicher Form", sagt sie frei heraus.

Zum Abschluss begleitet die Musikerin mit ihrem Keyboard

"Der Engelsbote": Das ist der Titel des neues Krippenspiels 2015 aus der Feder der amtierenden Kirchengemeinderätin. 18 Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren wirken mit bei der Uraufführung an Heiligabend um 15.30 Uhr in der evangelischen Marienkirche in Cresbach.

Sie lässt den Engelschor jubilieren: "Christ ist geboren." Dieses Jahr holt die Autorin weiter aus: Am Beginn des Krippenspiels wird die Szene nachgestellt, als der Engel zu Maria kam. Die Hauptrolle des Engels darf Simone Renz spielen. Erzählerin ist Jasmin Büchner. Sabine Kübler hat Lieder eingebaut, wie "Aus der Armut eines Stalles" und dem beliebten "In der Nacht zu Bethlehem", das die Kids mit Inbrunst singen. Auch zum Abschluss begleitet sie mit ihrem Keyboard die Kinder zum "Das Warten hat ein Ende". Stefan Hayer hat eine neue kleine Tribüne gebaut.

Seit etwa zehn Jahren leitet Sabine Kübler die evangelische Kinderkirche Oberwaldach. Da ist es praktisch, wenn sie die Rollen gleich selber schreiben kann. "Sonntagnachmittags nehme ich mir Zeit dafür." Eigene Krippenspiele bringt sie seit 2006 heraus. "Es ist mir wichtig, dass schon eine richtig lockere Atmosphäre bei den Proben herrscht."

Beim Sportverein Cresbach ist sie Autorin, Regisseurin und Akteurin in einer Person. Mit der Jugendgruppe des Vereins führt sie den neu geschriebenen schwäbischen Einakter "Ratz-Fatz Kaffeeklatsch" auf. Acht junge Akteure bringen dieses 30-Minuten-Stück im Rahmen der VfB-Weihnachts- und Jahresfeier am 26. Dezember und am 9. Januar in der Cresbacher Sporthalle zur Aufführung. "Mein jüngster Sohn Raphael (10) darf einen richtigen kleinen Rotzlöffel spielen."

Im Cresbacher Kaffeeklatsch spiegeln sich Situationen aus dem täglichen Leben wieder. Wie ist es denn, wenn Damen zum Dorfgespräch beieinander sitzen? "Wenn eine die Tür zumacht, wird über sie gelästert, und wenn sie wieder reinkommt, ist wieder Friede, Freude, Eierkuchen." Eine weitere Szene um eine Schwarzwälder Kirschtorte sorgt für Wirrungen: Gastgeberin Helene (Christine Hayer) hat vergessen, diese zu backen und so gibt es "nur" Hefekranz.

S’Resle von Cresbach, wie Sabine Kübler genannt wird, spielt selbst mit. Sie verkörpert die Rolle von Tante Agnes. Sie behauptet immer, dass ihr Filius Vinzenz (Raphael Kübler) so anständig und brav sei. Doch wenn sie sich umdreht, schneidet er Grimassen und macht Blödsinn.

Seit Jahren hat sie eine Vorliebe, einen bekannten Sänger in ihr Theaterstück einzubauen. Dieses Jahr ist Udo Jürgens mit "Aber bitte mit Sahne!" an der Reihe. Sie bewegt sich gern selbst auf den Brettern, welche die Welt bedeuten, als Laienschauspielerin bei den Erwachsenen im örtlichen Sportverein.

Seit Jahren baut sie einen bekannten Sänger in ihre Stück ein

Was hat die 51-jährige noch in der Schublade? An einem eigenen Kindermusical zur Weihnachtszeit mit klassischem Inhalt könnte sie Gefallen finden. Sie will eh mehr mit Liedern machen. Die Keyboarderin möchte musisch tätig bleiben: "Ich habe Spaß, neue Lieder zu lernen."

Ein Buch zu schreiben ist eine ihrer Visionen: "Mir schwebt vor, Leute aus dem Waldachtal zu interviewen über Geschichten von früher und daraus ein Buch zu machen." Solche aus dem täglichen Leben und zu Weihnachten. Ihr wurden schon viele besondere Begebenheiten erzählt. "Die Waldachtaler Geschichten dürfen nicht verloren gehen", sagt sie im Brustton der Überzeugung.