Handwerkervesper dient Meinungs- und Erfahrungsaustausch / Podiumsteilnehmer liefern Impulse

Kreis Freudenstadt. Zum ersten Handwerkervesper im Landkreis Freudenstadt hatten Landrat Klaus Michael Rückert und Kreishandwerksmeister Alexander Wälde gemeinsam in die Mönchhofsägemühle nach Waldachtal-Vesperweiler eingeladen. Der Landrat freute sich, dass rund 70 Handwerker der Einladung folgten.

Kreishandwerksmeister Alexander Wälde dankte den Handwerkern für das Engagement für den Landkreis und die Ausbildung. "Denn Freudenstadt braucht die Arbeitsplätze und auch die Ausbildungsplätze, um ein attraktiver Landkreis sein zu können", betonte er.

Die berufliche Ausbildung war inhaltlicher Mittelpunkt des Podiumsgesprächs, an dem neben dem Landrat und Geschäftsführer Siegfried Dreger von der Kreishandwerkerschaft auch Armin Wüstner, geschäftsführender Schulleiter der beruflichen Schulen des Landkreises, und Sandra Lochmann, stellvertretende Referatsleiterin für berufliche Schulen im Regierungspräsidium Karlsruhe, teilnahmen.

Die Podiumsteilnehmer gaben interessante Impulse für die sich anschließende Diskussion. So äußerte Landrat Rückert gegenüber dem Regierungspräsidium die Bitte, bei der Zusammenlegung von Ausbildungsgängen stets zu prüfen, ob der neue Standort zwingend zugunsten der Metropolen ausfallen müsse. Seiner Meinung nach könne ein Standort auch im ländlichen Raum liegen, um die Infrastruktur in der Fläche zu stärken.

Ein weiteres Thema war, wie das Erfolgsmodell duale Ausbildung jungen Menschen schmackhafter gemacht werden kann. Siegfried Dreger erläuterte, wie wichtig es sei, "dass das Handwerk aktiv den persönlichen Kontakt zu den örtlichen Schulen sucht". Insgesamt müssten die Vorteile des Handwerks, wie beispielsweise eine intensivere Ausbildung, eine familiärere Atmosphäre und die Möglichkeit, früh große Verantwortung zu übernehmen, besser herausgestellt werden.

Sandra Lochmann vom Regierungspräsidium Karlsruhe bekräftigte, dass es wichtig sei, gemeinsam vorzuleben, wie gut die duale Ausbildung sei und selbstbewusst und aktiv dafür zu werben. "Das Land ist bestrebt, Ausbildungsgänge dezentral im ländlichen Raum zu erhalten." Daher lege das Regierungspräsidium die Vorgaben zu den Klassenteilern bisher flexibel aus, sagte sie. Abschließend betonte Klaus Michael Rückert, dass ihm der Austausch mit dem Handwerk am Herzen liege und er sich darüber freue, durch das Handwerkervesper eine Plattform geschaffen zu haben, bei der die Gäste noch lange im Gespräch zusammensaßen.