Heimelige Atmosphäre (links) herrscht zwischen Stammtisch und Theke. Seit dem 13. November ist der Adler in Salzstetten (rechts) wieder geöffnet. Foto: Schwarzwälder-Bote

Renovierte Gaststube erscheint im Retro-Look / Wolfgang und Helga Raidt bewirten / Vesperkarte ist besonders begehrt

Von Walter Maier

Waldachtal-Salzstetten. Das Traditions-Gasthaus Adler in Salzstetten ist von Wolfgang und Helga Raidt wieder eröffnet worden. 14 Jahre lang hatte das Wirtshaus in der Horber Straße 2 nur sporadisch offen. Jetzt wird die gemütliche Gaststube mit ihren 25 Sitzplätzen wieder zu einem dörflichen Treffpunkt, wo sich Jung und Alt wohlfühlen.

Besonders begehrt sind die Vesperkarte und die besonderen Mahlzeiten, mit denen der Adlerwirt seine Gäste überrascht. Beliebt ist sein erstklassiger warmer Fleischkäse. Geöffnet ist das Gasthaus ab sofort von Mittwoch bis Freitag täglich ab 15 Uhr und jeden Samstag ab 11 Uhr. Nachmittags ab 15 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen. Wolfgang Raidt (66) und seine Frau Helga (68) bewirten ihre Gäste. "Ich möchte es alleine mit meiner Frau machen", bekräftigt der Wirt.

Dem Ehepaar Raidt, das früher in Rottenburg am Neckar wohnte und seit 1975 in der Waldachtalgemeinde, ist die Wiedergeburt der Salzstetter Fasnet zu verdanken. Zusammen mit Stammgästen, allen voran den Musikclowns "Lustige Tuders", brachten sie die Fasnet in Salzstetten in Schwung. Obwohl sie heute nicht mehr so närrisch sind, bekennen sie sich als Fürsprecher der "Fasnet im Dorf". Diese solle ihren örtlichen Charakter bewahren.

Die heimelige Gaststube bietet ein besonderes Flair

Vom 30. Oktober 1975 bis heute geben die Raidts dem Adler sein Gepräge. Der Metzgermeister und seine aus Hechingen stammende Frau Helga, einst OP-Schwester an der Chirurgischen Klinik in Tübingen, betrieben hier bis November 2012 eine eigene Metzgerei und ein Lebensmittelgeschäft. "Ein 15-Stunden-Tag war damals üblich", blickt der 66-jährige zurück. Unterstützt wurde er von seinem Vater Alois Raidt aus Rottenburg, der bei den Einwohnern in Salzstetten sehr beliebt war. 25 Jahre lang, bis zum Jahr 2000, führten die Raidts ihr Gasthaus. Sie hatten durchgehend geöffnet. Zeitweise boten sie Mittagessen und Vesper an. Als Vater Alois im Jahr 1999 starb, mussten sie wegen Mehrfachbelastung die Wirtschaft im Folgejahr schließen.

Im Ruhestand seit 2012, nahmen sie sich vor, die Räume der Gastwirtschaft zu renovieren. Jens Hemminger aus Salzstetten steuerte gute Ideen bei und bewerkstelligte den Umbau. Der mehrschichtige Fußboden musste bis zum Kellergewölbe abgetragen und neu aufgebaut werden. Die Innenwände wurden von mehreren Schichten Gips befreit und die schönen Sandsteine freigelegt. Insgesamt kamen an die fünf Kubikmeter Gips zusammen. Retro-Möbel verleihen dem Gastraum jetzt ein besonderes Ambiente, das die Gäste mögen. Die heimelige Gaststube bietet ein besonderes Flair.

Infolge der renovierten Räume sind sie von Salzstettern angesprochen worden, das berichten Wolfgang und Helga Raidt, ihre Gaststube wieder zu öffnen. Gesagt, getan. Seit 13. November strömen wieder Jung und Alt in das Traditions-Gasthaus in Salzstetten an der Durchgangsstraße von Horb nach Freudenstadt. Die Gaststätte wird von dem Ehepaar Raidt jetzt in begrenztem Umfang weiter betrieben.