Erzählt von seiner Arbeit in Griechenland: der 26-jährige Irfan aus Pakistan und Englisch-Übersetzerin Marion Wehle, Salzstetten. Foto: Maier

"In Pakistan habe ich keine Zukunft": Irfan wartet in Salzstetten seit Ende Juli auf Anerkennungsverfahren als Asylbewerber.

Waldachtal-Salzstetten - In Griechenland war der Boss zufrieden mit seiner Arbeit. Auf seiner Reise nach Deutschland arbeitete der 26-jährige Pakistaner Irfan sieben Jahre lang in einer großen Imkerei bei den Hellenen und hat vorwiegend Kerzen angefertigt. Seit 31. Juli wartet er mit weiteren 15 Landsleuten im katholischen Pfarrhaus Salzstetten auf sein Anerkennungsverfahren als Asylbewerber.

Zu seinen Zukunftsvorstellungen befragt, antwortet M. Irfan mit Unterstützung von Englisch-Übersetzerin Marion Wehle, Salzstetten, Betriebswirtin bei Homag: "I need work." (Ich brauche Arbeit). Er könnte sich in Deutschland eine Hilfsarbeit in einer großen Imkerei oder im Baugewerbe vorstellen. Er habe aber noch keine Arbeitserlaubnis.

Respektvoll spricht er über den katholischen Gemeindepfarrer Anton Romer, den er als "Father of the church" (Vater der Kirche) betitelte. Romer habe ihm angeboten, die Imkerei eines Freundes hier zu zeigen.

In diesem Monat soll ein Deutschkurs für die 16 pakistanischen Asylbewerber aus Salzstetten beginnen. In dem jungen Pakistaner keimt etwas Hoffnung, in Deutschland bleiben zu können. "Ich will nicht mehr zurück nach Pakistan." Von seinem Heimatland aus habe er sich nach Europa durchgeschlagen, sagt Irfan, hierzulande modern im weißen Nike-T-Shirt gekleidet. Dort habe er fünf Brüder und eine Schwester zurückgelassen: "In Pakistan habe ich keine Arbeit und keine Zukunft."

Angeblich war er in seinem Heimatland zwölf Jahre auf der Highschool. Er habe zwischendurch in Griechenland arbeiten können, aber dort gebe es keine Beschäftigungsmöglichkeit mehr. Von Griechenland sei er hauptsächlich zu Fuß nachts gelaufen, um nach Deutschland zu gelangen. Tagsüber habe er irgendwo geschlafen.

Die meisten seiner Zimmerkollegen hätten in Pakistan nur vier Jahre lang die Schule besucht. Irfan berichtet: "Einige lebten an der Grenze zu Afghanistan und hatten mit den Taliban zu tun."

Mit seinen Kameraden aus der Heimat nahm M. Irfan gern an den Deutsch-Sprachkursen mit Pfarramtssekretärin Marlies Essig und Elisabeth Steimle im katholischen Gemeindezentrum teil. Zuerst lernten sie die deutschen Buchstaben und die Zahlen – ein Grundkurs eben.