Villingens talentierte Mittelblockerin Nina Gass musste mit einer Erkältung gegen Waldgirmes spielen. Foto: Marc Eich

Volleyball: Bei Drittliga-Aufsteiger  stehen Wolbert und Piossek vor der Rückkehr.

Drittliga-Aufsteiger TV Villingen ist seine Tabellenführung nach der 2:3-Heimniederlage gegen den TV Waldgirmes erst einmal los. Die Partie bescherte den Villingerinnen einige Lerneffekte.

Wichtige Erkenntnisse. Die Gäste aus Waldgirmes stellten mit ihrer spielerischen Qualität am Samstag dar, was den Villingerinnen an Gegnern, die im vorderen Tabellendrittel platziert sind, erwartet. "Waldgirmes war bisher unser stärkster Gegner. Sie hatten gegenüber uns ein klares Plus im Spiel über die Mitte und haben hervorragend geblockt und verteidigt. Wir sind froh, dass es – auch angesichts unserer angespannten personellen Lage – zumindest am Ende noch zu einem Punkt für uns gereicht hat", betonen die Villinger Coaches Sven Johansson und Robert Senk. Ihre Kritikpunkte: "Wir haben es insgesamt nicht geschafft, unser geplantes schnelles Spiel gegen Waldgirmes durchzuziehen. Wir hatten zudem Probleme in der Annahme. Unsere Quote an Eigenfehlern war auch einfach zu hoch."

Die wichtigste Erkenntnis der Trainer ist, dass in der Dritten Liga die einzelnen Positionen auch tatsächlich mit den jeweiligen Spezialistinnen besetzt werden müssen. Ein Beispiel: Der aufgrund der engen personellen Lage zwangsweise Wechsel der Außenspielerin Michelle Feuerstein in die Mitte geht so nicht auf. Waldgirmes hatte in der Mitte klare Vorteile – die Villingerinnen mussten konstant und kräftezehrend vor allem über Außen angreifen. Dafür zahlten sie im Verlauf der Partie Tribut. "In der Regionalliga konnte man so einen personellen Wechsel schon einmal machen, aber in der Dritten Liga wird so etwas schwierig. Für uns besaß dieses Spiel am Samstag insgesamt einen guten Lerneffekt", so Johansson.

Die personelle Lage. Die Villinger Trainer hoffen auf die Rückkehr von Zuspielerin Ramona Wolbert (Angina). Sie setzen ebenso darauf, dass Nina Gass und Larissa Claaßen (beide erkältet) sowie Felicitas Piossek (Bänderdehnung im Sprunggelenk) in dieser Woche wieder voll trainieren können und am Samstag beim Gastspiel gegen den Tabellenführer Sinsheim zur Verfügung stehen. "Die Partie gegen Waldgirmes hat unserem kleinen Kader viel Kraft gekostet, aber wir können und werden nicht im Training von der Intensität her zurückfahren", kündigen Johansson und Senk an.

Nadine Hempke. Die Villinger Zuschauer rieben sich am Samstag verwundert die Augen. Da saß mit Nadine Hempke eine frühere TVV-Spielerin auf dem Schiedsrichterstuhl. Es kam aber noch besser. Bei drei klaren Fehlentscheidungen brachte die Tübingerin ihr Ex-Team bei engen Spielständen ziemlich in die Bredouille. Hempke, hauptberuflich Sozialarbeiterin, spielt noch für den Regionalligisten Burladingen und will mit ihrer Schiedsrichter-Aktivität "dem Volleyball einfach etwas zurückgeben. Der Sport hat mir im Leben so viel gegeben", erklärte die gebürtige Berlinerin. Sie habe sich sehr gefreut, als "ich den Auftrag für das Villinger Spiel bekommen habe". Martina Bradacova und Co. freuten sich hingegen phasenweise im Spiel nicht so sehr über einige Pfiffe der Schiedsrichterin.