Was für ein Glücksmoment! Das Villinger Team bejubelt die Meisterschaft in der Dritten Liga. Foto: Eibner

Volleyball: Mannschaft sichert sich mit 3:1-Sieg in Holz vorzeitig den Titel in der Dritten Liga. Mit Kommentar

Die Sektkorken knallten. Drittliga-Aufsteiger TV Villingen feierte am Sonntag mit einem 3:1 (25:21, 22:25, 25:14, 25:18)-Sieg beim TV Holz vorzeitig die Meisterschaft. Verfolger Wiesbaden kann die Villingerinnen am letzten Spieltag nicht mehr einholen.

Meistershirts im Gepäck

Gestern, 17.48 Uhr, in der neuen Multifunktionshalle im Saarbrücker Hermann-Neuberger-Sportzentrum. Nadine Hones hat soeben ihren Angriffsball zum 25:18 im vierten Satz durchgebracht. Das Spiel ist aus. Das Villinger Team gewinnt mit 3:1 und feiert vor 200 Zuschauern (darunter 30 Gästefans) die Meisterschaft in der Dritten Liga. Es ist der 16. Sieg in Folge für den TV Villingen!

Die Spielerinnen haben schnell ihre heimlich vorbereiteten Meister-Shirts ausgepackt, sie tanzen auf der Spielfläche, die ersten Sektflaschen kreisen. "Sensationell, überragend, herrlich", so ist aus dem Villinger Team zu hören. "Das wird eine tolle Heimfahrt", ist sich einer der beiden Trainer, Sven Johansson, da schon sicher. Heiner Schößer, der Ligenleiter, ist aus dem nahen Blieskastel da. Er hat die Meister-Urkunde für die Villinger Mannschaft dabei und auch eine kleine Geldprämie.

Sven Johansson zieht sich für wenige Momente zurück, lässt diese tolle Aufstiegssaison seines Teams kurz Revue passieren. "Dieses Team ist einmalig", strahlt er. "Unsere Spielerinnen sind über sich hinausgewachsen, waren immer auf ihre Ziele fokussiert. Wir haben alle wichtigen Spiele gewonnen, das allein spricht für sich."

Großer Kampfgeist

Dieses entscheidende Spiel gestern in Holz zeigte auch eine der Stärken der Villinger Mannschaft. Spielerisch hatte sie bestimmt schon bessere Auftritte in dieser Saison, aber sie biss sich mit einem großen Willen – gepaart mit viel Kampfgeist – zum Titelgewinn durch.

Ziemlich nervös waren die Gäste, die ihre angeschlagene Mittelblockerin Nina Gass (Schulterprobleme) nur wenige Minuten einsetzen konnten, in das Spiel eingestiegen, lagen mit 2:7 zurück, ehe Nadine Hones sechs Punkte in einer Aufschlagsserie gelangen. Das Team stabilisierte sich. Der TVV kämpfte sich durch zum ersten Satzgewinn (25:21). Der zweite Satz (25:22) ging an den TV Holz, weil nun dessen Diagonalspielerin Kelsey Chambers – eine der stärksten Akteurinnen der Dritten Liga – auftrumpfte.

Aber typisch TV Villingen! Das Team befreite sich wieder aus der engen Spielsituation, agierte in den Sätzen drei und vier (25:14, 25:18) souverän, wollte unbedingt in Saarbrücken den Titelgewinn klarmachen. Ab 17.48 Uhr war Party angesagt.

Das letzte Saisonspiel in Schmiden in zwei Wochen wird nun für die Villinger Mannschaft zum Kürlauf. Einfach sensationell, überragend und herrlich dieses Meisterstück eines Teams, bei dem alles von Anfang an in dieser Saison perfekt zusammenpasste.

Die Meisterfeier steigt am Sonntag, 7. Mai, im Rahmen eines Sponsoren- und Fanturniers in der Hoptbühlhalle.

Seite 2: Stimmen

Sven Johansson, Trainer des TV Villingen: "Wir freuen uns riesig. Unsere überraschend gute Vorrunde hat uns für die Rückrunde den notwendigen Schwung gegeben. Jetzt machen wir auf der Heimreise richtig Party." Michelle Feuerstein, Mannschaftsführerin des TVV: "Wir haben heute bestimmt nicht unser bestes Spiel gemacht, aber genau dies spricht für unser Team, dass wir dennoch gewonnen haben. Dieser Titel ist sensationell."

Martina Bradacova, TVV-Spielerin: "Wir wollten hier unbedingt die Meisterschaft klarmachen und nicht erst in Schmiden. Wir haben einen großen Willen gezeigt."

Manfred Herzner, Vorsitzender des TV Villingen: Ich bin überwältigt. Dieser Titelgewinn ist überragend. Ein tolles Team, ein großer Kampfgeist und eine im Vergleich zu den Vorjahren verbesserte Athletik waren für mich die Erfolgsfaktoren."

Kommentar: Meisterlich

Von Gunther Wiedemann

Wahnsinn – diese Volleyball-Frauen aus Villingen. Mit dem gestrigen Sieg in Holz machten die TV-Spielerinnen schon am vorletzten Spieltag eine Meisterschaft perfekt, mit der vor der Drittliga-Saison wirklich niemand gerechnet hatte. Die Trainer Sven Johansson und Robert Senk haben es nicht nur geschafft, ihre Schützlinge nach dem Aufstieg in fast jedem Bereich noch ein bisschen besser zu machen, sondern auch eine selbstbewusste Mannschaft geformt, die bis zu 800 Zuschauer in der heimischen Hoptbühlhalle begeisterte. Die Unterstützung der Fans ist den Spielerinnen übrigens Lohn genug, Geld gibt es beim TVV nicht zu verdienen. Eine Seltenheit im Spitzensport. Apropos Finanzen: Villingen geht kein Risiko ein, verzichtet auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Im Jahr 2018 könnte dies anders sein, falls der TVV dann seinen dritten Titel in Folge einfährt.