Die Villinger Spielerinnen Michelle Feuerstein und Nina Gass (hinten von links) blocken erfolgreich einen Angriff von Benja Lensing (Waldgirmes). Foto: Marc Eich

Volleyball: Villingerinnen verlieren nach 19 erfolgreichen Partien gegen Waldgirmes.

Nach 19 siegreichen Spielen in der Dritten Liga – saisonübergreifend – ist die Serie des TV Villingen gerissen. Am Samstag verloren die Villingerinnen ihr Heimspiel gegen Waldgirmes mit 1:3 (25:20, 17:25, 22:25, 19:25).

Dass eine große Serie für ihr Team vor 500 Zuschauern in der Hoptbühlhalle zu Ende gegangen war, spielte für die Villinger Coaches Sven Johansson und Robert Senk nur eine untergeordnete Rolle. Gegen Waldgirmes zeigten ihre Spielerinnen nur phasenweise Normalform, wirkten auch unkonzentriert und hatten kein Rezept parat, ein stabiles und blockstarkes Gästeteam zu bezwingen.

Dabei war der erste Satz (25:20) erfolgreich für die Villingerinnen verlaufen. Wie erwartet hatten die Villinger Coaches in der Startformation für Nadine Hones (Außen/Annahme) Neuzugang Julia Reich gebracht. Nadine Hones kehrte erst am Samstagvormittag aus ihrem Trainingscamp auf Sardinien in die Doppelstadt zurück und war zunächst nur Beobachterin. Im ersten Satz konnte das Waldgirmes-Team bereits sein Potenzial andeuten, doch die Villinger Mädels drehten einen 12:15-Rückstand noch zum 25:20-Erfolg.

Die Villinger Fans rieben sich im zweiten Satz dann verwundert die Augen, weil ihre Mannschaft bis zum 2:14-Zwischenstand fast schon konfus auf dem Spielfeld agierte. Kämpferisch war aber nichts zu kritisieren, denn die Gastgeberinnen verkürzten bis zum Satzende zumindest noch auf 17:25.

Dieser zweite Abschnitt bedeutete aber den Wendepunkt der Partie. Waldgirmes zeigte mit seinen großen Spielerinnen am Netz eine tolle Blockarbeit, schlug hervorragend auf und war in der Annahme stabil. Dagegen fand den die Villingerinnen – entscheidend – kein spielerisches Rezept. Der dritte Satz ging mit 25:22 an die Spielerinnen aus Hessen.

Auch im vierten Satz fand das Villinger Team nicht mehr zu seinem Spiel. Zwar hielten Michelle Feuerstein und Co. diesen Satz bis zum 12:13-Zwischenstand noch offen, doch dann setzten die Gäste entscheidende Punkte und jubelten nach 103 Spielminuten beim 25:19 über ihren 3:1-Sieg. Dass die im zweiten Satz eingewechselte Nadine Hones in der letzten Aktion des Abends das Spielgerät ins Netz gedonnert hatte, war kennzeichnend für die Vorstellung des TVV.

"Wir haben nichts von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten", will Sven Johansson dieses Spiel nach einer Aufarbeitung dann relativ schnell abhaken.

Der Spielplan der Dritten Liga sieht es vor, dass der Vorjahresmeister am kommenden Wochenende schon wieder spielfrei ist. Am Samstag, 29. Oktober, wird der letztjährige Titelkonkurrent VC Wiesbaden II in der Hoptbühlhalle aufkreuzen. Es wird für die Villingerinnen sicherlich eines der richtungsweisenden Spiele in dieser Vorrunde.

Weitere Informationen: Es gibt eine personelle Überraschung beim TV Villingen. Weil mit Nikola Strack aus gesundheitlichen Gründen eine zweite Zuspielerin auf unbestimmte Zeit ausfällt, trainiert die frühere Leistungsträgerin Miriam Senk – fünf Jahre nach ihrem Abschied – inzwischen wieder mit.

Sven Johansson, Trainer TV Villingen: "Kompliment an das Team von Waldgirmes. Wir sind mit unseren eigenen Waffen geschlagen worden. Waldgirmes war – wie ich es erwartet hatte – sehr stark in der Blockarbeit und hatte ein starkes Aufschlagsspiel. Wir haben nicht das umgesetzt, was wir geplant hatten. Wir wollten variabel angreifen, dies ist uns nicht gelungen. Dass wir in dieser Woche einige angeschlagene Spielerinnen hatten und das Training deshalb nicht optimal verlief, ist nur bedingt eine Entschuldigung." Michelle Feuerstein, Mannschaftsführerin des TVV: "Wir haben im ersten Satz gut agiert, dann aber aufgehört, Volleyball zu spielen. Wir haben uns gegen einen guten Gegner schwer getan." Ralf Schnorr, Trainer TV Waldgirmes: "Hier herrscht eine tolle Atmosphäre. Unser Sieg ist glücklich. Es war ein Spiel, in dem beide Mannschaft Licht und Schatten zeigten. In einigen Phasen verlief die Partie zwischen beiden Teams absolut auf Augenhöhe. Unser Saisonziel lautet: Platz zwei bis fünf."

Julia Reich, Neuzugang des TVV: "Ich sehe unsere Leistung nicht so negativ, denn kämpferisch haben wir alles gegeben. Waldgirmes hatte aber einen starken Block." Sonja Kühne, Libera des TVV: "Positiv war für mich, dass wir uns nie aufgegeben haben. Allerdings habe ich nicht mehr an einen Tiebreak geglaubt. Uns sind zu viele Eigenfehler passiert."