Was für ein Jubel! Die Spielerinnen des TV Villingen feiern den 3:1-Heimsieg gegen Sinsheim mit einer "Welle". Foto: Sigwart

Volleyball: Villingerinnen klopfen an Tür der zweiten Bundesliga. Coach Sven Johansson bleibt wohl an Bord.

Viel besser geht es in der Dritten Liga nicht! Aufsteiger TV Villingen begeisterte am Samstag beim 3:1 im Spitzenspiel nicht nur die Trainer Sven Johansson und Robert Senk, sondern auch die 600 Fans, die nun vom Durchmarsch in die 2. Bundesliga träumen.

Das M-Wort: In der Tat: Wer so auftritt, so kämpft, so spielerisch überzeugt und sich auch von einem Satzverlust nicht aus der Ruhe bringen lässt, der ist ein ernsthafter Anwärter auf die Meisterschaft. "Natürlich darf das M-Wort in den Mund genommen werden. Aber wir schauen von Spiel zu Spiel", hält Sven Johansson den Ball (noch) flach. "Die Meisterschaft ist schon ein Thema unter uns Spielerinnen", gibt auch die Villinger Zuspielerin Nikola Strack zu. "Doch noch gibt es viele Partien zu bestreiten", weiß Spielführerin Michelle Feuerstein, dass bis zum 8. April noch acht – zum Teil sehr schwere – Aufgaben warten.

18. Februar: Möglich ist, dass eine Vorentscheidung am 18. Februar fällt, wenn die Villingerinnen bei Spitzenreiter VC Wiesbaden II (35 Punkte) ihre Visitenkarte abgeben. Das Hinspiel entschied der TVV nach hartem Kampf knapp mit 3:2 für sich. Derzeit hat die Bundesliga-Reserve einen Punkt Vorsprung auf Villingen (34). Dahinter machen sich auch eben Sinsheim und Holz (beide 31) noch Hoffnungen auf den Titel.

Viele Fragezeichen: Allerdings ist noch nicht klar, welche Teams auch wirklich eine Aufstiegsmöglichkeit wahrnehmen würden. "Der Aufstieg ist eine Option, die wir dann ziehen, wenn sowohl die sportlichen als auch die wirtschaftlichen Voraussetzungen vorliegen. An beidem arbeiten wir", stellt Micha Spannaus, der Pressesprecher von VC Wiesbaden, gegenüber unserer Zeitung klar. "Bei uns wird wohl in der nächste Woche eine Entscheidung fallen, wie der Verein plant", meint Natalia Antanovic, die Trainerin des SV Sinsheim. Auch die Villinger Verantwortlichen warten noch ab. "Wir können dazu erst nach der Saison mehr sagen", betont Manfred Herzner, einer der Vorsitzenden des TV Villingen. Klar ist – die TVV-Verantwortlichen wollen kein finanzielles Risiko eingehen. Übrigens – Herzner hatte vor dem ersten Ballwechsel auf einen 3:2-Sieg seiner Schützlinge getippt.

Der nächste Schritt: Unabhängig von der Endplatzierung ist Sven Johansson einfach stolz auf seine Mannschaft. "Die Spielerinnen haben vor allem die taktischen Vorgaben sehr gut umgesetzt. Dies zeigt, dass sie dabei sind, den nächsten Schritt zu machen. Ein Ziel für die Restsaison ist, dass wir diese Fähigkeit festigen wollen", betont der TV-Coach, der sich besonders über den starken Auftritt von Michelle Feuerstein freute. "Das war wichtig für sie." Zudem ist Johansson einfach von Martina Bradacova begeistert. "Sie spielt eine tolle Saison, entwickelt sich immer noch weiter." Am Samstag geht es in Rohrbach weiter. Möglich ist, dass Ramona Wolbert dann wieder mehr Einsatzzeit bekommt. Zudem kehrt Britta Steffens zurück.

"Nicht Besseres zu tun": Alles spricht dafür, dass Sven Johansson das Team auch in der kommenden Runde – ligaunabhängig – betreut. "Bis jetzt habe ich dann nichts Besseres zu tun. Ich gehe davon aus, dass wir einen gemeinsamen Nenner finden werden", lacht der Coach.