Fleißige Punktesammlerin für Allianz MTV Stuttgart: Kim Renkema Foto: Baumann

Die Hoffnung war vorhanden auf einen Überraschungscoup zu Saisonbeginn – am Ende erwies sich der Champions-League-Teilnehmer aus Dresden doch als zu stark für die Volleyballerinnen aus Stuttgart.

Dresden - Der blau-gelbe Volleyball fliegt seit dieser Woche wieder über die 2,24 Meter hohe Netzkante in der Damen-Bundesliga – und der amtierende deutsche Meister Dresdner SC wurde auf Anhieb seiner Favoritenrolle gerecht. Allianz MTV Stuttgart unterlag zum Saisonauftakt in der sächsischen Landeshauptstadt mit 1:3 (13:25, 21:25, 25:23, 19:25).

„Es war ein schweres Auftaktspiel, aber wer hat gesagt, dass es leicht werden würde?“, meinte Stuttgarts Trainer Guillermo Naranjo Hernández nach der 106 Minuten dauernden Partie. Die kleine Hoffnung, dass der deutsche Meister, über den Sommer auf Schlüsselpositionen neu besetzt, zum Saisonstart noch seine Form suchen müsste, war genauso schnell zerplatzt wie ein Luftballon auf einem Kindergeburtstag.

Es waren die Stuttgarterinnen, in der Vorbereitungsphase mit sehr guten Ergebnissen, die im ersten Meisterschaftsspiel auf der Suche nach den richtigen Mitteln waren. „So nervös habe ich das Team bislang noch nicht erlebt“, sagte Manager Bernhard Lobmüller, der sich nicht bei der Spielerbank aufhielt, sondern unter die 2150 Zuschauern in der Margon-Arena gemischt hatte, um seine Mannschaft durch seine Präsenz nicht zusätzlich unter Druck zu setzen.

Mit zunehmender Spielzeit gefiel es den Stuttgarterinnen jedoch immer besser auf dem sächsischen Parkett. Mit einem teilweise sehr variantenreichen Angriffsspiel heizten die Allianz-Damen den Gastgeberinnen immer mehr ein.

Spielführerin Kim Renkema (16 Punkte), Renata Sandor (13) und Nicole Lindow (11) waren die fleißigsten Punktesammlerinnen auf Stuttgarter Seite. „Der Hauptunterschied heute war, dass der Gegner sehr gut aufgeschlagen hat. Und wir hatten mit unserer Annahme Probleme“, bilanzierte Hernández. „Aber mit unserem Angriffsspiel bin ich schon sehr zufrieden.“

Am Ende wurde der deutsche Meister und Champions-League-Teilnehmer seiner Favoritenrolle gerecht, auch weil er mit seinem 15-köpfigen Kader über mehr personelle Möglichkeiten verfügte. Im Prinzip auch kein großes Wunder – mit einem Etat von rund 1,4 Millionen Euro verfügt der Dresdner SC über etwa doppelt so viel finanzielle Schlagkraft wie der Stuttgarter Club.

Die Auswärtsspielreise der Stuttgarterinnen ist noch nicht beendet. Das Allianz-Team reist weiter nach Berlin. Am Samstag (18 Uhr) findet dort die Partie gegen den Köpenicker SC statt.