Die Streusalzlager im Südwesten sind größtenteils gut gefüllt. Foto: dpa

Glatte Straßen, Schneechaos - und das Streusalz geht aus. Wenn ein Winter sehr lang und streng ist, kann das passieren. Doch die Städte haben aus Fehlern gelernt.

Stuttgart - Noch zeigt sich der Herbst von seiner schönen Seite, Schnee und Eis sind nicht in Sicht. Doch die Kommunen sind längst auf winterliche Verhältnisse vorbereitet. Salz-, Splitt- und Solelager sind nach Angaben mehrerer Großstädte gut gefüllt. In der Vergangenheit konnte Streusalz schon mal knapp werden, wenn Schnee und Kälte lange blieben. Stuttgart hat seine Holz-Silos mit 3600 Tonnen Streusalz gefüllt, Heidelberg hat seine Vorräte aufgestockt und Mannheim Liefergarantien für Streusalz ausgemacht.

In Stuttgart sind die Lager voll. In den Holz-Hochsilos warten 3600 Tonnen Streusalz auf ihren Einsatz, und in Tanks stehen rund 310.000 Liter Salzsole bereit, wie eine Sprecherin des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft sagte. Beschwerden über fehlenden Winterdienst beruhen nach ihren Angaben meist darauf, dass die Bürger nicht wissen, wozu die Kommunen im Winter verpflichtet sind. Sie müssen nämlich nicht alle Straßen freihalten, sondern nur die Hauptverkehrsstraßen und besonders gefährliche Stellen - und auch die nur während der Hauptverkehrszeit. Aber bei Bedarf seien die Mitarbeiter natürlich auch nachts im Einsatz, um die Verkehrsadern vor dem Berufsverkehr von Eis und Schnee zu befreien, sagte sie.

Mannheim hat 2500 Tonnen Streusalz auf Lager

Heidelberg hatte nach dem strengen Winter 2012/2013 die Streusalz-Kapazität erhöht und es bis heute dabei belassen. In einer normalen Wintersaison würden zwischen 500 und 2000 Tonnen Streusalz benötigt - eingelagert worden seien 2200 Tonnen Salz, sagte eine Stadtsprecherin. Der weiße Salzberg in der Lagerhalle des Amts für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung sei fünf Meter hoch. Außerdem hat die Stadt 20 Tonnen Splitt eingelagert. Denn Salz darf zum Schutz der Umwelt nur in Steillagen oder an Hängen gestreut werden - und muss dabei mit Splitt oder Sand gemischt werden.

Mannheim hat 2500 Tonnen Streusalz auf Lager - und zudem eine Liefergarantie für weitere 3500 Tonnen, falls es nicht reichen sollte. Man wolle nicht riskieren, dass in einem strengen Winter das Salz ausgehe, sagte ein Stadtsprecher. Nach jedem Einsatz würden die Bestände daher aufgefüllt. Neben Salz hält die Stadt noch 200 Tonnen Splitt und 100 Tonnen Splitt-Salz-Gemisch vor. Man sei „bestens gerüstet für die Winterzeit“.

In Karlsruhe stehen für diesen Winter 6500 Tonnen Streusalz zur Verfügung. 1500 Tonnen Salz hat die Stadt selbst eingelagert, weitere 5000 Tonnen können bei Bedarf abgerufen werden. Sollte das wider Erwarten nicht reichen und die Salzindustrie nicht mehr nachliefern können, werde der Winterdienst nur noch die wichtigsten Straßen anfahren, kündigte die Stadt am Montag an. Um die Umwelt zu schonen und Salz zu sparen, hat die Kommune zwei Solesprüher angeschafft, die statt Streusalz eine Salzlösung auf der Fahrbahn verteilen. Dadurch werde die Menge des benötigten Streusalzes um 70 Prozent verringert, hieß es. Die Anschaffung weiterer solcher Geräte sei geplant.

Die Kommunalen Servicebetriebe in Tübingen haben 600 Tonnen Auftausalz eingelagert. Zusätzlich wurden 300 Tonnen Salz reserviert und können bei Bedarf innerhalb von zwei Tagen geliefert werden. „Wenn der Winter nicht allzu streng wird, reicht das Salz“, sagte eine Sprecherin. Verwendet wird Feuchtsalz, das besonders gut auf der Straßenoberfläche haftet, oder Salzsole, durch die der Salzverbrauch geringer ist. Auf Fußwegen und in Parkanlagen wird nach Möglichkeit nur Splitt gestreut, um die Umwelt zu schonen.

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