Die Musikerkameraden aus Gosheim spielen zum Frühschoppen auf. Foto: Schwarzwälder-Bote

33. Auflage des Backhausfests in Wittershausen zieht auch jüngerer Besucher an

Vöhringen-Wittershausen (ah). Auch wenn die Tradition im Vordergrund steht – etwas Neues gibt es immer beim beliebten Backhausfest in Wittershausen: Bei der 33. Auflage des erfolgreichen Dauerbrenners lief Vieles über den erst vor kurzem gegründeten Förderverein.

Für den Vorsitzenden des Musikvereins Lyra war es am Sonntag zur Mittagszeit einfach einen Genuss, das Treiben im schon wieder gefüllten Festzelt zu beobachten. Neben Musikvereinen aus Gosheim, Sigmarswangen und Bochingen unterhielt die Jugendkapelle Bergfelden-Wittershausen die Gäste.

So richtig los ging es aber bereits am Samstag. Die Band "Scheinheilig" aus dem benachbarten Bochingen hatte musikalisch das Kommando übernommen. Im Backhaus stürzten sich die Backfrauen des Musikvereins nach den enormen Vorbereitungen in ihre Arbeit. Trotz der hohen Temperaturen machte es allen sichtlich Spass, dass alle drei Öfen genutzt werden konnten, und eine Zwiebla- und Salz-Bearda nach der anderen hinausgetragen werden konnte.

Der logistische Aufwand, der in den Anfangsjahren die Verantwortlichen immer wieder an die Grenzen gebracht hatte, ist heute selbstverständlich geworden. Der Verkauf im Festzelt war enorm, ganze Bearda wurden auch mit nach Hause mitgenommen.

Dass das Fest bei den Jüngeren immer beliebter ist, konnte Bässler am Samstag feststellen. Aus der ganzen Umgebung kamen die jüngeren Besucher und genossen den Abend – durchaus auch im Freien beim Bierbrunnen. "Scheinheilig" lieferte dazu aktuelle Hits wie auch Volksmusik, Rock- und Popsongs. Für die Verantwortlichen wurde es ein langer Abend, der erst weit nach Mitternacht zu Ende ging, da auch in der beliebten Bar noch kräftig gefeiert wurde.

Kaum waren die letzten Gäste zu Hause, da ging es am Sonntag wieder von vorne los: Die Öfen mussten erhitzt und die Bearda "eingeschossen" werden.

Musikalisch setzen die Verantwortlichen aus Wittershausen auf befreundete Musikvereine. Zum Frühschoppen spielten die Kameraden aus Gosheim auf, am Nachmittag waren Sigmarswangen und Bochingen zu Gast.

Bässler wurde nicht müde, davon zu erzählen, was die Mitglieder im Vorfeld alles auf sich nehmen, um das Backhausfest zu einem echten Erfolg werden zu lassen. Da werden etwa die "Büschele" für die Öfen gesammelt. Bereits am Freitag wurden die Brote gebacken, mindestens 150 an der Zahl, wie Bässler schätzte. Dazu gab es die Vorbereitungen für die Herstellung der beiden Bearda – je nach Geschmack mit Zwiebeln oder mit Salz. Diese schwäbischen Leckereien stehen nach wie vor im Mittelpunkt des Backhausfestes, das vor 32 Jahren von der legendären Stressband ins Leben gerufen wurde. Die Musiker sind dabei ehrlich – hauptsächlich sind es die Frauen, die ihr ganzes Engagement in dieses Event stecken.

"In Wittershausen ist Backhausfest – und alle sind dabei" dieses Lied war auch in diesem Jahr wieder zu hören, Beim Backhaufest sind es nicht nur die Musiker, die mit an einem Strang ziehen, seit Jahren kann sich der Musikverein Wittershausen auf die Helfer der Narrenzunft Bochingen wie auch auf die TSG Wittershausen verlassen. Mit im Boot war auch die Narrenzunft aus Fischingen. Solche Events können nur stattfinden wenn man zusammenhält, so Holger Bässler. Er weiss, dass rund 150 Helfern gebraucht werden, um alles ordentlich über die Bühne zu bringen.