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Alte Halle in Vöhringen hat keine Zukunft Rat steht zu seinem Beschluss vom Januar

Von Bodo Schnekenburger

Im letzten Moment gab es noch einmal den Versuch, die alte Vöhringer Halle im Spiel zu lassen. Am Freitagnachmittag startete eine Unterschriftenaktion für die Weiternutzung des Bauwerks aus den 1930er-Jahren. Der Gemeinderat entschied dagegen.

Vöhringen. Der erste Schritt ist geschafft. Das Beratungsbüro Drees und Sommer hat die Bewerber, die aus der europaweiten Ausschreibung für die Planung der neuen Vöhringer Halle hervorgegangen sind, gefiltert.

Entsprechend sieht die Tagesordnung aus, die für die bereits am 9. Mai angekündigte Sondersitzung ausgegeben wurde. Sie enthält die Punkte "Beschluss über die Zusammensetzung des Preisgerichts", "Feststellung der Auslobungsunterlagen für den Wettbewerb, einschließlich des endgültigen Raumprogramms" und "Freigabe der Präqualifikation der am Wettbewerb teilnehmenden Büros". Matthias Stolz vom Büro Drees und Sommer stellt am Montagabend die wesentlichen Punkte vor, betont, dass ein Preisträgerentwurf noch kein fertig gebautes Objekt sei, und dass durchaus noch die Möglichkeit besteht, Details zu verändern. Und er skizziert die Veränderungen im Raumprogramm, die seit Januar eine Flächeneinsparung von noch einmal rund 460 Quadratmetern erbracht und das Hallenprojekt auf den Finanzierungshorizont gesetzt haben.

Während der Gemeinderat das alles einstimmig auf den Weg schickt, rückt ein vierter Tagesordnungspunkt ins Zentrum der Diskussion, der eigentlich absehbar seit November 2013 und faktisch seit Januar 2016 vom Tisch sein müsste: Der Abbruch der alten Halle wurde zwar nie formal beschlossen, seit der Sitzung Ende 2013 ist das Bauwerk aus den 1930er-Jahren aber nicht zuletzt wegen unwägbarer Risiken in der Betrachtung ganz nach hinten gerutscht. Der Beschluss vom 25. Januar 2016, eine neue Mehrzweckhalle zu bauen, impliziert die Entscheidung, die alte Halle nicht weiter zu nutzen. Da eine weitere Nutzung, die noch dazu an massive Ertüchtigung des Baus gebunden wäre, nicht vorgesehen ist, beinhaltet dieser Beschluss den Rückbau des Gebäudes. Formal wurde er in Zusammenhang mit der Wettbewerbsauslobung auch deshalb notwendig, weil die teilnehmenden Architekten wissen müssen, ob und in welchem Maß sie über die Fläche verfügen können.

Das rief noch einmal Gegner der Ein-Hallen-Lösung und/oder Befürworter des Erhalts der alten Halle auf den Plan. Von Freitagnachmittag bis Montagabend kamen knapp 150 Unterschriften zusammen, die für eine Zwei-Hallen-Lösung stehen, die die alte Halle als Veranstaltungshalle vorsieht und ihr eine neue reine Sporthalle zur Seite stellt. Der Vorteil, so die Befürworter, die im Rat ihre Wortführer in Andrea Kopp und Gerhard Schittenhelm finden, liege einerseits in den optimierten Zuschnitten der Gebäude, andererseits aber durch erhebliche Einsparpotenziale auch auf der wirtschaftlichen Seite. Bürgermeister Stefan Hammer stellt diese Überlegungen in Frage, zumal gerade die von ihm als notwendig erachtete und durch ein Gutachten vorgegebene Ertüchtigung der alten Halle nicht nur wegen des teilweise ungeklärten Bauzustands, erhebliche Kosten erwarten lässt. Neue Argumente gibt es keine. Ein Antrag auf Erhalt der alten Halle als Teil eines Zwei-Hallen-Konzepts in Konkurrenz zum Beschluss vom 25. Januar scheitert mit zwei zu zwölf Stimmen.