Zu wenig Besucher kamen im Jahr 2012 zu Rock am Fichtenwald, die Kosten konnten damit nicht gedeckt werden. Foto: Jens Sikeler

Insolvenzverfahren: Betrieb seit Monaten eingestellt. Neustart eventuell mit Unterstützung der Gemeinde.

Vöhringen - Wie geht es mit dem Vöhringer Jugendclub weiter? Das soll am heutigen Freitag geklärt werden. Die Gemeinde lädt zum Jugendforum ab 17.30 Uhr in den Clubräumen ein.

Der Betrieb ist seit einigen Monaten eingestellt. Grund dafür ist das immer noch laufende Insolvenzverfahren gegen den alten Jugendclub. "Im Idealfall stellen wir uns vor, dass der Jugendclub wieder neu gegründet wird und sich selbst verwaltet. Das hat auch jahrelang gut funktioniert", sagt Bürgermeister Stefan Hammer.

Zumindest bis zum letzen Rock am Fichtenwald im Jahr 2012: Die Besucherzahlen reichten nicht aus, um die Kosten für das Kult-Festival zu decken. Es gehe noch darum, sich mit vier bis fünf Gläubigern zu einigen, teilt Insolvenzverwalter Klaus Haischer aus Oberndorf zum Stand des Verfahrens mit. Der größte Teil der Verbindlichkeiten seien Steuerschulen. Weil die Mehrwertsteuer nicht abgeführt wurde, habe das Finanzamt einen Vergleich bisher abgelehnt, so Haischer. Geklärt werden müssten außerdem Haftungsfragen. Außergerichtlich geeinigt habe man sich dagegen mit der Gema.

Unabhängig davon will die Gemeinde jetzt einen Neustart in die Wege leiten. Ziel sei es, erklärt Bürgermeister Stefan Hammer, den Jugendclub wieder wöchentlich zu öffnen. Der Gemeinderat hat bereits seine Unterstützung signalisiert, um künftig zu verhindern, dass es wieder zu einer finanziellen Schieflage kommt. Buchführung und Steuererklärungen würde die Gemeinde übernehmen, und auch bei Rechtsfragen würde die Kommune ihre Kompetenz einbringen.

Eingeladen wurden zum heutigen Treffen alle Jugendlichen aus Vöhringen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren. Hammer geht davon aus, dass beim heutigen Jugendforum auch die Gemeinderatsfraktionen vertreten sein werden. "Wir wollen mit der Jugend ins Gespräch kommen und ihre Bedürfnisse kennenlernen", sagt er. Man wolle auch erfahren, welche Vorstellungen die jungen Leute hätten und ob die Bereitschaft da sei, sich in einem neuen Jugendclub zu engagieren. Neben Hammer und Gemeinderäten nehmen an dem Jugendforum außerdem Vertreter des Vereins "Fun for Kids" teil, der ebenfalls in der offenen Jugendarbeit tätig ist.