Nachmittagstreff: Paul Dieterle und Sonja Gaberle berichten über Schulbau in Kinzau-Mvuete im Kongo
Von Ingrid Vögele
Vöhringen. Der Nachmittagstreff hatte bei seinem jüngsten Beisammensein eine virtuelle Reise in die Demokratische Republik Kongo unternommen. Reiseleiter waren Paul Dieterle aus Dornhan und Sonja Gaberle aus Bochingen. Sie stellten in ihrem Bildervortrag nicht nur Land und Leute vor, sondern nahmen die vielen Besucher mit zur Einweihung der neuen Schule in Kinzau-Mvuete.
Der Schulbau wurde durch Spenden ermöglicht. Den Grundstock dazu erwirtschafteten Dornhaner Ministranten. Pfarrer Jean Lukombo aus Oberndorf hatte ihnen bei einem Diaabend über sein Heimatdorf berichtet und wie er als Kind jeden Tag acht Kilometer zu dieser "Schule" gelaufen sei. Deshalb wählten die Jugendlichen für ihre 72-Stunden-Aktion das Motto "Kinder helfen Kindern" und stellten den Erlös für den Bau eines richtigen Gebäudes zur Verfügung. Mit Spenden aus dem Raum Dornhan, Oberndorf und Sulz, unter anderem der hiesigen Kirchengemeinde und dem Kongoverein Oberkochen, wurde aus dem Traum Realität. Bilder zeigten den ursprünglichen Zustand sowie die einzelnen Bauabschnitte bis zur Fertigstellung und Einweihung im November 2015. In sechs Klassenzimmern werden jetzt im Schichtbetrieb 570 Schüler unterrichtet. Ein Bild zeigte die Räume mit Lehrern und Schülern in ihrer Schulkleidung. Leuchtende Kinderaugen lassen den Stolz auf das Privileg erkennen, hier lernen zu dürfen. Mindestens nochmals 100 Kinder draußen im Hof hätten die Schule auch gerne besucht. Ein weiterer Bau sei deshalb angedacht, berichteten die Referenten, ebenso eine Kirche und ein Krankenhaus.
Beim Vortrag bekamen die Zuschauer Einblicke in einen Kindergarten und ein Krankenhaus. Gezeigt wurden auch Bilder von einem typisch afrikanischen Markt. Interessiert verfolgten die Anwesenden die Erzählungen der beiden Referenten, die mit einer Gruppe an der Einweihung des Schulhauses teilgenommen hatten. Der Einweihungsgottesdienst war voller Freude, Tanz, Musik und Herzlichkeit, und die deutsche Delegation hatte die Liturgie mit "Großer Gott, wir loben dich" abgeschlossen. Schmunzelnd konnten sich die Zuschauer das gründlich durchgeführte Ritual vorstellen, hatte doch jeder Gottesdienstteilnehmer etwas vom Weihwasser abbekommen. Mit Erstaunen und Freude vernahm das Publikum auch die deutsche Rede des Bischofs auf einer Filmaufnahme, der seinen Dank mit einem herzlichen "Vergelt’s Gott an alle Spender" zum Ausdruck gebracht hatte.