Biergläser und Flaschen werden einfach liegengelassen – es gibt aber auch noch schlimmere Hinterlassenschaften. Foto: Kolb

Kirchengemeinde appelliert an Verursacher und behält sich weitere Schritte vor. Gefahr auch für Kinder.

Vöhringen-Wittershausen - Die Idylle trügt – zwar sieht es an diesem Morgen ordentlich aus, doch immer wieder hat die Kirchengemeinde rund um die Kirche mit Verschmutzungen durch unbekannte Verursacher zu kämpfen.

Diese halten sich abends und nachts auf dem Vorplatz oder im schlecht einsehbaren Bereich hinter der Kirche auf der Außentreppe zur Empore auf. Deshalb wenden sich Kirchenpflegerin Beate Kolb und Pfarrer Thomas Hämmerle nun an die Öffentlichkeit. Sie hoffen auch auf erhöhte Wachsamkeit der Bevölkerung, wenn entsprechende Personen wahrgenommen werden, und sie hoffen, dass Eltern mit ihrem Nachwuchs über die Problematik reden.

Kolb selbst hat schon mehrere Jugendliche angesprochen. In flagranti erwischt wurde noch niemand. Einheimische und Auswärtige, Jugendliche und Erwachsene können die Übeltäter sein, vor allem bei Vereinsveranstaltungen in der Nacht zum 1. Mai, beim Feuerwehrfest oder am Backhaus.

Auf der Treppe sitzen und reden, dagegen hat niemand etwas. Aber ausgetretene Zigarettenkippen hinterlassen hässliche Spuren auf den Sandsteinstufen, die selbst durch aufwendiges Schrubben kaum mehr zu entfernen sind. Eine Zumutung, was kürzlich während des Backhausfestes der Fall war: Erbrochenes auf der Treppe und dem Weg zur Sakristei, eine Urinpfütze in der Ecke am Emporenzugang, Biergläser, die nicht zurückgebracht wurden. Beate Kolb beklagt nicht nur die ekelhaften Hinterlassenschaften an sich, sondern auch den mangelnden Respekt gegenüber der Kirche, der damit offenbar wird. Bei anderer Gelegenheit seien sogar Kondome gefunden worden.

Kaum hatte unweit der Kirche der Herbstbesen der TSG im Winkelschopf beim Hofladen angefangen, lagen am vergangenen Samstag Gläser und Scherben bei der Sitzbank im Laub. Auch Flaschen, die nicht vom Besenbetrieb stammen können, waren dabei. Der Verdacht liegt nahe, dass sich die nächtlichen Besucher mit mitgebrachtem Alkohol in Stimmung gebracht haben. Die Glasscherben sind nicht nur eine Verletzungsgefahr für das Mesnerduo bei der Laubentsorgung, sondern auch für spielende Kinder, die gerade jetzt wegen der Kastanien häufig vorbeikommen und sammeln. Die Kirchengemeinde richtet daher den dringenden Appell an die Verursacher, sich angemessen zu verhalten und keinen Unrat mehr zu hinterlassen. Für ihre Zigarettenkippen finden Raucher am Gemeindehaus einen Ascher, bei Veranstaltungen können die aufgestellten Toiletten oder die Sanitäreinrichtungen im Feuerwehrmagazin benutzt werden.

Wenn der Spuk nicht bald ein Ende hat, ist der Gang zur Polizei unausweichlich, wird betont. Kolb betont, sie habe nichts gegen die Vereine. Diese hätten aber vielleicht irgendwann keine Lust mehr, Veranstaltungen auszurichten, wenn sie mit solchen Begleiterscheinungen zu kämpfen hätten. Fehlende Flaschen und Gläser fallen den Vereinskassen zur Last. Und am vergangenen Samstag haben die TSGler aufgeräumt. Bleibt zu hoffen, dass die Vernunft siegt und die Idylle bleibt.