Der Hexenwagen und Bibbeleswagen gehören zur Vöhringer Fasnet. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Vöhringer Broatschua-Zunft stellt Narrenbaum auf und präsentiert ihre Herzstücke.

Vöhringen - Die Narren stehen in den Startlöchern. Doch bevor die Narretei beginnt, heißt es arbeiten. So wurden am Samstagvormittag gleich einmal die Straßen mit bunten Bändeln geschmückt. Nach einem deftigen Vesper wartete Schwerstarbeit auf die Mitglieder der Broatschua-Zunft. Ein Dreiachser brachte ein Mordsexemplar eines Nadelbaums durch die Mühlbachstraße an den Dorfplatz. Dieses edle Gewächs wurde von der Gemeinde gestellt und ruhte nach dem Schlagen zunächst im "bauhöflichen Tresor". Sofort schmückten ihn die Hexen mit ihrer Meinung nach, nützlichen und schönen Dingen.

Das Aufstellen war nochmals ein Kraftakt für sich. Der Narrenmarsch gab das Tempo vor. "Fachkundige" Passanten halfen mit guten Ratschlägen, und der Verkehr verlangsamte sich. Ein richtiger Hingucker ziert jetzt den Dorfplatz. War es in früheren Jahren der Weihnachtsbaum, der umgeschmückt worden war, so sind die Zunftmitglieder mächtig stolz auf ihren "richtigen Narrenbaum". Und es wäre zu schade, wenn so ein Werk nur ein Wochenende stünde. Gleichzeitig stellten die Narren den neuen Hexenwagen der Bevölkerung vor, der im Tageslicht und in aller Ruhe begutachtet werden konnte, lud der doch als stärkende Bar geradezu zum Verweilen ein. Das Herzstück, der neue Bibbeleswagen, erhielt viel Lob. Irgendwie sind die Bibbele drin auch gewachsen, so dass der Broatschua gar nicht so leicht alle "verdappen" kann. Wie vom Zunftmeister Guido Kinzel zu erfahren war, soll die Fasnet wieder traditioneller gestaltet und auf das Brauchtum großen Wert gelegt werden. Und dazu gehört auch ein richtiger Narrenbaum.