Daniel Bleibel und Wolfgang Fuoss freuen sich, dass die Weihnachtsaktion so gut ankommt. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Weihnachten: Daniel Bleibel, Wolfgang Fuoss und Jörg-Martin Gühring starten Lebensmittelaktion

"Ich glaub, ich muss noch mehr aufräumen", stellte Adrian, der Sohn von Daniel Bleibel, fest und meinte damit sein Spielzimmer im Untergeschoss. Darin lagern seit Mitte Oktober Lebensmittel, die noch auf ihre Verpackung warten.

Von Ingrid Vögele

Vöhringen. Für Weihnachten bereiten Daniel Bleibel aus Vöhringen sowie Wolfgang Fuoss und Jörg-Martin Gühring, beide aus Bickelsberg, einen Hilfstransport ins rumänische Ocna Mura und ins ungarische Rudabaya vor. Beide Orte leiden unter großer Not. Die Einwohnerzahl ist rückläufig, bedingt durch die Schließung des Salzbergwerks und der damit verbundenen Chemiefabrik beziehungsweise durch die komplette Einstellung des Bergbaus.

Kleinbäuerliche Strukturen auf beinahe historischem Stand prägen das Leben und werfen gerade das Notwendigste zum Überleben ab. Die Kirchengemeinde von Ocna Mura, die selbst auf Spenden angewiesen ist, versucht, die Not mit einem Kinderspeiseprogramm zu lindern. Wöchentlich werden 1200 einfache Essen an Schulkinder im Umkreis von zehn Kilometern ausgegeben, von deren Portionen auch noch die Familien zu Hause etwas abbekommen.

Während der Weihnachtsferien fällt die Speisung weg, und diese Zeit soll mit den Lebensmittelpaketen überbrückt werden.

Jedes Paket enthält mengenmäßig drei Kilogramm Mehl, drei Kilogramm Teigwaren, eine Flasche Speiseöl, ein Kilo Reis, ein Kilogramm Zucker, fünf Tafeln Schokolade und Multivitamin-Brausetabletten zur Grundversorgung. Dringend benötigt werden noch Gummistiefel und warme Wollsocken.

Die Weihnachtsaktion läuft im dritten Jahr, die direkte Unterstützung das ganze Jahr über schon seit fünf Jahren. Hundert Pakete seien zusammengekommen, 300 sollen es werden. Am Wochenende des zweiten Advents werden die drei Initiatoren mit Kleintransportern mit Anhängern in 24 Stunden nonstop ihre Ziele ansteuern. "Wenn man gebraucht wird, ist man fit", "echte Freude vor Ort mitzuerleben, ist der schönste Lohn", man spürte die Begeisterung im Gespräch. "Eine tolle Idee", kam auch von den Spendern, ebenso wurde der vorgegebene Paketinhalt gutgeheißen. Eine weitere Fahrt ist für nach "Dreikönig" angesetzt, denn auch ein Waisenhaus erfährt Unterstützung. Auf Grund der 20-jährigen Erfahrung von Fuoss wird hier mit verschiedenen Projekten Hilfe zur Selbsthilfe geleistet.

Freude stiften, in sozial-missionarischem Einsatz Entwicklungshilfe leisten für notwendige Schritte, um minimale Dinge für ein lebenswertes Leben zu ermöglichen, das ist die Motivation der Drei, die damit aus praktischer christlicher Nächstenliebe ein Zeichen setzen.