Ein zentrales Element der Architektur der Mühlbachschule sind die Durchbrüche zwischen Erd- und Obergeschoss. Sie können offen erhalten bleiben. Foto: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Mühlbachschule: Optimierter Brandschutz bringt nicht die erhoffte Kosteneinsparung

Das Konzept ist in Ruhe gereift und hat dabei in markanten Punkten neue Form angenommen. Was nicht eingetreten ist: die erhoffte Kosteneinsparung für den Brandschutz an der Vöhringer Mühlbachschule. Im Gegenteil.

Vöhringen. Das müsse doch auch geschickter gehen, meinte der Gemeinderat – und verband mit dem "geschickter" sowohl ein "einfacher" als auch ein "günstiger". Denn tatsächlich ist der Brandschutz an öffentlichen Gebäuden, die in den 1970er-Jahren nach damaligen Vorschriften erbaut und seither nicht den neuen Brandschutz-Vorschriften gemäß ertüchtigt wurden, ein kostenträchtiges Unterfangen.

Die Mühlbachschule ist gewissermaßen ein Idealbeispiel dafür. Die Architektur mit ihren sechseckigen, teilweise offenen Einheiten löst die hermetische Fassade zwar schön auf, ist für den Brandschutz aber nicht eben einfach handzuhaben. Dazu kommt, dass die beiden Geschosse nicht getrennt sind. Treppen, vor allem aber die beiden großen Durchbrüche, die den Eindruck des Innenraums prägen und das Erdgeschoss mit Tageslicht versorgen, sind Sorgenkinder: Die Geschosse sind nicht zu trennen, außer es werden entsprechende Elemente eingezogen. Bei den Durchbrüchen wäre das entweder mit dem Verlust des Tageslichts oder einer teuren Spezialverglasung möglich. Angesichts der Kosten, die dadurch und durch die zunächst drei geplanten Feuertreppen im Raum standen, gab es die Idee, noch einmal Fachleute einzuschalten und die Brandschutzplanung möglicherweise preislich etwas schlanker zu gestalten.

Moritz Miller vom Balinger Büro Riesener trug die Ergebnisse dem Gemeinderat am Montag vor. Tatsächlich ist es gelungen, die Planung zu verschlanken. Der sogenannte "erste Rettungsweg" aus dem Obergeschoss kommt jetzt mit zwei außen liegenden Feuertreppen aus. Die einzelnen Räume werden in zwei Abschnitte eingeteilt und erhalten Verbindungstüren, durch die man in die Räume kommt, aus denen die zu befestigenden und abzusichernden Rettungswege über das Dach zu den Treppen führen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Türen dicht sind und die Oberlichter mit Spezialglas versehen werden.

Die beiden Durchbrüche zwischen Ober- und Erdgeschoss können offen erhalten bleiben, Rauch kann über eine bereits bei der Sanierung eingebaute Klappe in den Oberlichtern über den Durchbrüchen abgeleitet werden. Der aufwendige Umbau im Innenraum verliert also an Schrecken. Flankiert wird der Brandschutz durch ein Alarmsystem, gewissermaßen einer "Brandmeldeanlage light", bei der im Fall von Alarm der Hausmeister und nacheilend weitere Personen automatisch verständigt werden.

Diese optimierte Planung, die jetzt gut zwei Jahre nach dem Vorgängerentwurf vorliegt, reizt die Möglichkeiten der Gebäudestruktur aus, führt aber zu keiner Einsparung, ist, im Gegenteil, mit 350 000 Euro sogar etwas teurer. Exakt dieser Betrag ist in den Haushaltsplan für 2017 eingestellt.